Film und Spiel
Igitt! Ich habe einen Facehugger im Gesicht!
Ich war immer ein großer Fan der Alien-Filme! Vor allem der zweite Teil (Aliens) unter der Regie von James Cameron hat mich gepackt: Diese geniale Atmosphäre, die intensive Action und die Dramatik – das war ganz großes Kino! Wenn ich alleine an den kultigen Kampf gegen die Alien-Königin denke, verspüre ich sofort wieder den Drang, die Blu-ray anzuwerfen. Selbst heute, über ein viertel Jahrhundert nach der Veröffentlichung, hat der Streifen für mich nichts von seiner Faszination verloren.
So begeistert ich von den Filmen war (okay, Teil 3 und 4 mit einigen Abzügen), so enttäuscht ließen mich die Videospielumsetzungen zurück. Egal ob Konamis Arcade-Ballerei aus den 90ern (basierend auf Aliens), eine Spielesammlung auf dem C-64 oder der öde Sidescroller rund um Alien 3: Keines der Spiele schaffte es nur im Ansatz, das Flair der Filme einzufangen. Tatsächlich wurde die Marke bei inoffiziellen Auftritten meist deutlich besser vertreten, so z.B. in Alien Breed oder vereinzelten Abschnitten von Turrican, in denen der Kampfroboter ebenfalls mit Facehuggern und Säuretropfen konfrontiert wurde.
Beklemmende Atmosphäre
Erst Alien Trilogy konnte mich 1996 an der PlayStation in seinen Bann ziehen. Endlich verspürte man einen Hauch von Angst, wenn man sich in der Ego-Ansicht zum Piepen des Motion-Trackers vorsichtig durch die düsteren Gänge bewegte. Hinter jeder Ecke dieser
Die "Dog Aliens" aus dem dritten Teil waren im Spiel ebenfalls schon vertreten.
verwinkelten Korridore konnte das Grauen warten, jeden Moment bestand die Gefahr, dass plötzlich ein Facehugger aus einem Lüftungsschacht springt und mein Gesicht attackiert. Atmosphärisch war das Spiel der Hammer! Einen großen Anteil an der intensiven Erfahrung hatte auch der Soundtrack von Stephen Root, der mit Elektroklängen das Geschehen perfekt untermalte – teilweise sogar mit beigemischten „Alien-Soundeffekten“, bei denen man sich im ersten Moment nicht sicher sein konnte, ob sie aus der Hintergrundmusik oder dem Spiel stammten, wo es auch ständig irgendwo raschelte, krächzte oder sich das quietschende Geschrei der Biester in die Gehörgänge bohrte.
Vor allem aber hatte man hier noch das, was z.B. dem jüngsten Vertreter Aliens: Colonial Marines fehlt: den nötigen Respekt vor den Gegnern! Schon die flinken Facehugger konnten mich in den Wahnsinn treiben, wenn sie aus dem Nichts auf mich zusprangen oder fieserweise sogar in Munitionskisten laueten. Kam ein ausgewachsenes Alien-Exemplar durch die engen Gänge auf mich zugestürmt, wurde aus der Angst schnell Panik, denn schon ein herzhafter Biss der schleimigen Kreatur ließ die Lebenleiste rapide dem Nullpunkt entgegen rasen. Zudem waren sie extrem widerstandsfähig und schluckten schon mal ein komplettes Magazin der anfänglichen 9mm-Pistole, bis sich die bedrohlichen 2D-Sprites endgültig in einer Säurepfütze verabschiedeten.