Mehr Kreativität am BallGanz oben auf der Liste steht die neue „First Touch Ball Control“, die maßgeblich zu einem neuen Spielgefühl beitragen wird. Verlief die Ballannahme selbst bei hohen Flanken in der Vergangenheit relativ problemlos, spielen neben der individuellen Klasse der Kicker ab sofort Ballweg, Defensivdruck und Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle, wie gut (oder schlecht) die Annahme erfolgt. Entsprechend wird das runde Leder öfter verspringen, was der Verteidigung bessere Chancen einräumt, die Angriffe zu vereiteln.
Doch auch die Offensive wird maßgeblich gestärkt - und das gleich in mehreren Bereichen: Da wäre zum einen die verbesserte KI, die Spielzüge akkurater antizipiert und dadurch die Verteidigung stärker unter Druck stellen soll. Zum anderen wird das Dribbling verfeinert, denn hier soll die Kombination aus Präzision und einer 360 Grad-Bewegungsfreiheit für mehr Kreativität im Angriff sorgen. Durch die Möglichkeit zu schnellen Richtungswechseln dürfte von den Stürmern und Flankengebern eine größere Gefahr in 1-gegen-1-Situationen ausgehen als früher. Interessanterweise orientiert man sich dabei am Serienableger FIFA Street, wo diese Duelle noch stärker im Fokus stehen.
Freiheit in StandardsituationenMehr Freiheiten wird man auch bei Freistößen genießen - und das sowohl in der Offensive als auch der Defensive. So darf man jetzt bis zu drei Spieler seiner Wahl um den Ball herum positionieren und sich mit Täuschungsmanövern sowie erweiterten Passmöglichkeiten den Weg zum Tor erarbeiten. Umgekehrt hat der Gegner mehr Möglichkeiten, dem entgegen zu wirken: Er bestimmt nicht nur die Größe und Position der Mauer, sondern kann einen Spieler auch dazu veranlassen, die Mauer beim Ausführen des Freistoßes zu verlassen, um den Ball abzublocken.
Die Impact-Engine bei FIFA 12, die vor allem die Kollisionsabfrage zwischen den Akteuren möglichst realistisch abbilden sollte, war zwar ein gewaltiger Fortschritt, doch führten manche Zusammenstöße und Zweikämpfe zu Szenen, die man nur schwer nachvollziehen konnte. Deshalb legen die Entwickler auch hier Hand an und präsentierten die zweite Generation der Technologie, bei der jetzt auch die Zweikämpfe ohne Ball berücksichtigt werden. Zudem soll die Statur der Kicker eine größere Rolle spielen, so dass sich physisch stärkere Spieler beim Zupfen, Schubsen und Halten besser durchsetzen können.
EA nutzt die FIFA-Lizenz wieder aus so gut es geht: Über 500 Vereine werden mit ihrem aktuellen Kader auf Torejagd gehen. Darüber hinaus versprechen die Entwickler weitere Verbesserungen hinsichtlich der Karriere und den Onlinemodi inklusive des EA Football Clubs. Zum ersten Mal wird man auf der Xbox 360 auch Kinect unterstützen - in welcher Form auch immer. PS3-Kicker dürfen dagegen vermutlich im Stil der Wii-Version optional den Move-Controller einsetzen.
Ausblick
FIFA 13 wird auch bei der diesjährigen Meisterschaft rund um den digitalen Fußball wieder ein gewichtiges Wörtchen mitreden: David Rutter und sein Team scheinen die Schwächen des Vorgängers ganz genau identifiziert und analysiert zu haben - allen voran die KI-Probleme und die oft merkwürdigen Auswirkungen der Player Impact Engine. Nachdem die Tactical Defense im letzten Jahr das Spielgefühl maßgeblich beeinflusst hat, wird bei FIFA 13 durch die komplexere Ballannahme und feinere Möglichkeiten beim Dribbling vor allem in der Offensive für frischen Wind sorgen. Eines scheint sicher: Mit der neuen First Touch Ball Control und dem Willen der Entwickler, den virtuellen Fußball nnoch realistischer abzubilden, dürfte es schwieriger werden, das runde Leder unter Kontrolle zu halten - selbst Kenner der Reihe werden sich also erneut umstellen und in die neuen Mechaniken einarbeiten müssen. Doch auch bei Konami bleibt man nicht untätig in der Kabine, sondern hat für die PES-Reihe ebenfalls eine ganze Reihe an Verbesserungen angekündigt, so dass der Kampf um die Krone hoffentlich ähnlich spannend wird wie das CL-Finale am Samstag.
Einschätzung: sehr gut
Fakten
- volles Lizenzprogramm mit über 500 Vereinen
- zweite Generation der Player Impact Engine
- Verbesserungen im KI-Bereich
- verfeinertes Dribbling
- komplexere "First Touch Ball Control"
Dortmund gegen Bayern: Dieses Duell wird sicher nicht selten in FIFA 13 auf dem Programm stehen.
- mehr Möglichkeiten bei Freistößen
- verbesserter Karrieremodus geplant
- neue Features im Online-Modus
- Move und Kinect werden unterstützt
- Tactical Defending
- mehr Kreativität in Offensive