Mal mal was!
Auch mittelschreckliche Krakler wie ich haben ihren Spaß an Draw Something - das Spiel ist zugänglich und intuitiv zu bedienen.
Wer kennt »Pictionary«? Okay: Eine Person kritzelt etwas, eine andere soll erraten, was das darstellen soll. Genau darum geht es auch in Draw Something (DS). Nur nicht in Echtzeit, sondern rundenweise: Man wählt einen Freund sowie einen von drei Begriffen aus, malt den so gut es geht mit den Fingern, schickt das Meisterwerk ab und wartet auf eine Reaktion.
Die Freunde findet man auf mehreren Wegen. Der einfachste davon ist Facebook: Gestattet man der DS-App den Zugriff auf sein Facebook-Konto, wird dieses nach anderen DS-Spielern durchsucht, die man danach direkt anmalen kann. Alternativ kann man auch über Usernamen und Mailadressen Kontakt aufnehmen oder sich von DS einfach Zufallspartner zuteilen lassen. Vor jeder Runde darf man unter drei Wörtern wählen, die eine bis drei Münzen bringen, je nach Schwierigkeit des Begriffes. Erhält man eine Antwort, darf man sich den gesamten Rateprozess des Freundes zu Gemüte führen - inkl. aller Fehlversuche, was erstaunliches Unterhaltungspotenzial birgt. Das Ziel ist es, mit einem Partner über so viele Runden wie möglich zu kommen. Wobei das Wort »Ziel« eigentlich falsch ist, denn es macht keinen Unterschied, ob man drei oder 30 Partien schafft. Man malt einfach hin und her, und kassiert dabei Münzen. Allerdings gibt es gegenwärtig ein paar nervende Bugs: Mal wird der Rundenzähler einfach so zurückgesetzt (weniger ärgerlich, mehr verwunderlich), mal werden beim Raten nicht die erforderlichen Buchstaben angezeigt (extrem ärgerlich, da den Spielsinn ad absurdum führend).
Nehmt all mein Geld!
Vor jeder Runde hat man die Wahl unter drei unterschiedlich schweren Wörtern. Gegenwärtig ist das Spiel nur auf Englisch erhältlich.
Die Münzen benötigt man für zwei Dinge: Erstens, um sich neue Farbpakete zu kaufen - standardmäßig hat man nur eine Hand voll davon, was natürlich keine echte Bildgewalt ermöglicht. Zweitens, um sich mit Bomben einzudecken. Mit denen kann man sich nicht nur neue Wörter geben lassen, falls einem die normale Auswahl nicht zusagen sollte. Außerdem darf man damit einen Teil der falschen Lösungsbuchstaben wegsprengen, falls einem das Gekrakel des Partners partout nichts sagen sollte. Das Problem dabei: Sowohl Farben als auch Bomben verlangen nach Münzen im mehrfachen Hunderter-Bereich, während man für eine erfolgreiche Runde maximal drei kassiert. Die (offensichtliche) Lösung: Münz- und Bombpakete via In-App-Purchase für richtiges Geld nachkaufen.
Das Malen ist sehr einfach umgesetzt, es gibt Pinsel und Radiergummis in verschiedener Stärke - das einzige echte Hindernis ist der eigene Wurstfinger. Ärgerlich ist, dass in der Raterunde der untere Teil des Bildschirms vom Textfeld bedeckt ist. Zwar hat man die Möglichkeit, das Bildfeld ein wenig nach oben zu ziehen, aber die Buchstaben komplett auszublenden ist leider nicht gestattet - iPad-Besitzer haben hier die Übersicht vorn. Sehr merkwürdig ist auch, dass zwar Facebook aktiv unterstützt wird, es aber keine Möglichkeit gibt, besonders gelungene Bilder mit der Welt zu teilen - außer man macht manuell Screenshots. Auch gibt es keine Chat- oder Nachrichtenfunktion, außerdem sollte beachtet werden, dass DS gegenwärtig ausschließlich Englisch ist - deutsche Wörter gibt es nicht. Und so richtig viele sind es auch im Original nicht: Ist man mit mehreren Freunden aktiv, bekommt man schnell Wiederholungen zu sehen. Was es allerdings gibt, sind Statistiken: Über jeden Partner wird bemerkenswert genau Buch geführt; hier erfährt man u.a., was seine favorisierte Farbe ist und wie viele Runden man bislang gegen ihn gespielt hat.