Dramatik pur
Chaos in der Luxusvilla: Eingeschlossen von einer Feuerwand schreit ein Popstar um Hilfe. Drei Feuerwehrleute jagen züngelnden Flammenmonstern kaltes Nass in den Rachen; ein Sanitäter eilt zum mittlerweile bewusstlosen Opfer und leistet erste Hilfe. Während das Team den Rückweg sichern will, explodiert plötzlich eine Nobelkarosse und die ganze Garage lodert auf. Wenn das Löschfahrzeug zu spät kommt, sind Menschen und Villa verloren…
Wer Spannung sucht, wird sie in Fire Department finden. Die Entwickler tischen zum einen höchst interessante Szenarien auf: vom kleinen Tankstellenvorfall über einen politisch brisanten Botschaftsbrand bis hin zur AKW-Katastrophe. Zum anderen sorgen sie mit klasse Einleitungsfilmen, plötzlichen Kameraschwenks und vielen Cutscenes in Spielgrafik für eine knackige Dramaturgie, die im Laufe eines Einsatzes hinterhältig und gemein zu Herzklabaster-Form aufläuft: Gerade wenn man sich in Sicherheit wiegt, schwelt auf einmal irgendwo Gas, Explosionen entfachen neue Brandherde oder ein Backdraft schaltet ein ganzes Team aus.
Spezialisten gefragt
Die Szenarien sind eine echte Herausforderung für Taktiker und Schnelldenker, denn Ihr müsst mit den richtigen Leuten und Fahrzeugen auf die Gefahren reagieren - meist an mehreren Schauplätzen gleichzeitig. Dabei geht es nicht nur darum, Feuer zu löschen, sondern auch darum, Opfer zu beruhigen, Sprenkleranlagen zu aktivieren, Autos wegzufahren, wichtige Türen einzuschlagen oder die Gaszufuhr abzudrehen.
Manche Situationen erfordern einen Spezialisten: Der Bergungsfachmann beseitigt mit einer Kreissäge Metallhindernisse, der technische Leiter kann fremde Fahrzeuge steuern, der Höhenretter erklimmt mit Kletterhaken unzugängliche Bereiche und der Hitzefachmann kann kurze Zeit mitten in den Flammen arbeiten. Natürlich müsst Ihr auch die Fahrzeuge klug platzieren und einsetzen, darunter ein Rettungs-, Versorgungs- und Löschwagen sowie der mächtige Wasserturm und die Drehleiter.
Aber auch wenn die Aufgabenstellungen überwiegend durch Authentizität glänzen, sorgen kleine Inkonsequenzen für Frustmomente: Manche Zivilisten rennen z.B. furchtlos durchs Feuer. Und obwohl man Opfer in Sicherheit gebracht hat, wird das so lange ignoriert, bis sie beim Rettungswagen sind. Das ist nicht weiter schlimm, aber im Botschaftslevel fehlt z.B. der Notarzt auf einer Gebäudeseite. Und obwohl dort Polizei und freie Straßen Sicherheit versprechen, wird man gezwungen, die Opfer zur anderen Seite zu schaffen - also muss man gegen alle Logik noch mal durch das brennende Gebäude! Ansonsten überzeugt das Leveldesign jedoch mit fairen Lösungswegen.
Hitzestau & Flammenmeer
Der Kampf gegen das Feuer wird komplett dreidimensional geführt und kann mit einigen pompösen Explosionen, partikelfreudiger Rauchentwicklung und höchst lebendig wirkenden Flammen überzeugen. Wenn Gänge lodern, Gase aus Ritzen kriechen und Räume plötzlich in einem gleißenden Meer aus Gelb und Rot versinken, ist Mittendringefühl garantiert. Auch die dramatische Hintergrundmusik und die erhitzten Funk-Kommentare tragen akustisch dazu bei.