Special: Wing Commander (Arcade-Action)

von Michael Krosta



Wing Commander (Arcade-Action) von Origin Systems
Wing Commander
Entwickler:
Publisher: Origin Systems
Release:
26.09.1990
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit in einer gar nicht mal so weit, weit entfernten Galaxis…da befand sich die Menschheit mit einer katzenähnlichen Rasse namens Kilrathi in einem Krieg der Sterne, der auf dem PC neue Maßstäbe setzen sollte. Und genau wie sich George Lucas mit Stars Wars in der Filmgeschichte verewigt hat, ist auch Chris Roberts mit seiner Wing Commander-Saga ein fester Platz in der Geschichte der Computerspiele sicher. Passend zum 20-jährigen Jubiläum küren wir den Erstling zum Oldie des Monats und werfen einen Blick zurück...

Am Limit und darüber hinaus

Die verdammte Katze ist anvisiert - gleich ziehen wir ihr das Fell über die Ohren!
Die verdammte Katze ist anvisiert - gleich ziehen wir ihr das Fell über die Ohren!
Wir schreiben das Jahr 1990: Amiga und Konsolen wie das Mega Drive dominieren immer noch die Spielewelt, doch ein lange unterschätzter Konkurrent bekommt langsam aber sicher Aufwind - der PC. Mit VGA- und Soundkarten bewaffnet mausert sich der einstige Bürohengst immer mehr zu einer leistungsfähigen Spieleplattform, der die Zukunft zu gehören scheint. Ganz vorne an der Software-Front mit dabei: das texanische Studio Origin Systems, zu dessen Gründern auch der berühmte Richard Garriot ("Lord British") zählt. Ein Markenzeichen der Entwickler war es, die Hardware an ihre Grenzen zu treiben und dabei gleichzeitig wahnwitzige Mindestanforderungen zu verlangen, durch die nicht wenige User ihr System entweder aufrüsten oder mangels Kohle auf die Erfahrung verzichten mussten. Wing Commander war da keine Ausnahme, als es am 26. September 1990 in den Händlerregalen zur Landung ansetzte: Zwar konnte man bereits mit Abstrichen auf einem 286er den Weltraumkampf erleben, doch erst mit einem 386er mit einem mindestens vier Megabyte großen Hauptspeicher konnte man die actionreichen Duelle gegen die Kilrathi in ihren Salthi- oder Dralthi-Jägern richtig genießen, sofern man vorher noch die Config.SYS-Datei ordentlich für das Spektakel editiert hatte.

Interaktiver Film

Zwischen den Einsätzen durfte man in der Bar mit den Piloten-Kollegen plaudern oder am Spielautomaten Probe-Einsätze fliegen.
Zwischen den Einsätzen durfte man in der Bar mit den Piloten-Kollegen plaudern oder am Spielautomaten Probe-Einsätze fliegen.
Was Wing Commander neben den (für damalige Verhältnisse) grandiosen Raumschlachten mit ihren detaillierten Bitmap-Pixel-Gleitern ausgezeichnet hat, waren die langen Zwischensequenzen und Unterhaltungen mit anderen Piloten. Hier hatte man erstmals das Gefühl, ein Teil eines interaktiven Films zu sein. Da wurde sich in der Bar als frischer Kadett langsam mit Kameraden wie Paladin, Maniac oder Angel angefreundet, während man im Briefing vor den Einsätzen aufmerksam den Worten des Kommandanten der Tiger's Claw lauschte. Christopher Blair war hier noch Zukunftsmusik, denn in den ersten beiden Teilen konnte man sich den Namen des Protagonisten noch selbst aussuchen. Erst im dritten Teil schlüpfte Mark "Luke Skywalker" Hamill in die vorgefertigte Heldenrolle des Colonels, in der er zudem die Gespräche durch eine Auswahl an Fragen und Antworten in bestimmte Richtungen lenken konnte. Hier durfte sich der Spieler allerdings nur von vorgefertigten Sequenzen ohne Interaktivität berieseln lassen. Doch dafür bot das erste Wing Commander bereits unterschiedliche Storyzweige, je nachdem, wie man sich in bestimmten Schlüsselmissionen geschlagen hat. Das große Hauptziel bestand darin, die Kilrathi aus dem strategisch wichtigen Vega-Sektor zu vertreiben, in dem es auch zum feindlichen Erstkontakt zwischen der Menschheit und der technologisch weit entwickelten Katzenrasse kam. Dieses Ziel war besonders deshalb von
Der Einsatz ruft! Auf zum Kilrathi-Rösten!
Der Einsatz ruft! Auf zum Kilrathi-Rösten!
entscheidender Bedeutung, weil sich im Vega-Sektor ein Jump-Point (vergleichbar mit einem Stargate im Weltraum) befand, der direkt zum Sonnensystem und damit dem Hauptquartier sowie Heimatplaneten der Menschheit führte.

Der Weltraum ruft

So begab man sich auf unzählige Patrouillenflüge, nahm es mit gewaltigen Kreuzern der Kilrathi auf und steuerte sein Schiff mit einem ruhigen Händchen durch bedrohliche Asteroidenfelder. Zuvor durfte man sich im Hangar aber noch um die Bewaffnung kümmern, denn neben dem Standardlaser konnten die Schiffe u.a. auch mit (z.T. zielsuchenden) Raketen ausgerüstet werden. Besonders gelungen waren außerdem die spürbaren Unterschiede zwischen den Gleitern, mit denen man sich in die Missionen stürzte: Ein Hornet-Jäger zeichnete sich z.B. durch seine enorme Wendigkeit aus, konnte im Gegenzug allerdings keine schweren Waffen mitführen. Die Raptor-Klasse war dagegen ein träges Schwergewicht, das aber neben einer starken Bewaffnung auch mit einer ordentlichen Panzerung sowie Schutzschilden aufwarten konnte.


Kommentare

Nuracus schrieb am
MMOSO-Weltraum-Flugi?
Black Prophecy, glänzt mit beeindruckender Technik, recht moderaten Hardwareanforderungen und einiger Sprachausgabe.
Werf nen Blick drauf, als ich es vor ein paar Monaten gespielt hab, wars noch komplett F2P.
Scheiterte für mich damals an verschiedenen Sachen, ich erinner mich aber auch nicht mehr wirklich, an was. Das Tutorial war - fand ich - damals schlecht gemacht (zwar gute Präsentation, aber schlecht im Erklären).
Ansonsten: Begleit- und Träger-Verteidigungsmissionen, geh mir bloß weg, das sind die Wasserlevel der Weltraumflugis :P
michi240675 schrieb am
Nuracus hat geschrieben:
michi240675 hat geschrieben:als auch bei Krieg der Sterne, war meine Kinnlade immer unten.
Unverkennbar: "Krieg der Sterne", das sagen wirklich nur die ganz alten :D
Tja, mit (fast) Ende 30... :Vaterschlumpf:
Nuracus hat geschrieben:Es war Hammer, wie die Wing Commander-Spiele richtig eine Atmosphäre schufen, dass man sich echt auf einem Trägerschiff fühlte.
Und das ist auch etwas, was mir persönlich ein bisschen fehlt, heutzutage... Würde man die Speicherkapazität z.B. einer BD komplett für ein Spiel ausnutzen, was könnte man da für epische Weltraumschlachten abfeiern?! Und gerade im Bereich Science-Fiction ist man doch, neben Fantasy, total frei, was die Ideen und Geschichten angeht, wie sonst kaum noch.
Alarm-Starts, Trägerverteidigung, Staffelangriffe hinter feindlichen Linien, Begleit- und Erkundungsmissionen, Diplomatie, Handel, etc.pp. Ideen hätte ich mehr als genügend und würde locker für einen Dreiteiler (Oder ein Hauptspiel mit 20 DLC's :Blauesauge: ) reichen... Oder von mir aus auch als MMOSO, was ständig erweitert wird. :wink:
Ich will wieder in einem Raumjäger sitzen und irgendwelchen Aliens/Fieslingen oder wem auch immer, mit meinem Laser in den Arsch treten!!! Nix gegen FPS, die ich seit eh und je gerne spiele, aber müssen es denn nur noch solche Games sein, die produziert und gehyped werden?
Nuracus hat geschrieben:Ähnliches schaffte noch X-Wing Alliance, sobald man auf der Liberty war ... aber auch nur im Ansatz. Richtiges Träger- und Staffel-Feeling gabs einfach nur bei WC.
Ja, WC hat vieles richtig gemacht, seiner Zeit. Und ich wäre sicherlich einer der Ersten, die sich eine Neuauflage, oder ein HD-Upgrade sofort kaufen würde.
Nuracus hat geschrieben:Verdammt, ich erinner mich aber auch noch gut an Freespace 2, diese für damaligen Verhältnisse unglaublichen Riesenschiffe.
Großartige Kampagne, endete für mich leider in einer bockschweren Mission, die ich einfach nicht schaffen konnte.
Freespace hat mir auch sehr gut gefallen, ja. Trotzdem...
Nuracus schrieb am
michi240675 hat geschrieben:als auch bei Krieg der Sterne, war meine Kinnlade immer unten.
Unverkennbar: "Krieg der Sterne", das sagen wirklich nur die ganz alten :D
Es war Hammer, wie die Wing Commander-Spiele richtig eine Atmosphäre schufen, dass man sich echt auf einem Trägerschiff fühlte.
Ähnliches schaffte noch X-Wing Alliance, sobald man auf der Liberty war ... aber auch nur im Ansatz. Richtiges Träger- und Staffel-Feeling gabs einfach nur bei WC.
Verdammt, ich erinner mich aber auch noch gut an Freespace 2, diese für damaligen Verhältnisse unglaublichen Riesenschiffe.
Großartige Kampagne, endete für mich leider in einer bockschweren Mission, die ich einfach nicht schaffen konnte.
michi240675 schrieb am
Nuracus hat geschrieben:
michi240675 hat geschrieben:Da hätte man aus Battlestar Galaktika (für die Älteren noch die Spielfilme ;) ) noch richtig was machen können...
Lorne Greene <3
Danke :D
Damals war es DAS vorherrschende Genre, DER Grund, warum uns die Kinnladen offenstanden.
Und heute? X ist so ziemlich der letzte Dinosaurier (mit wirklicher Qualität!). X ist toll, keine Frage, aber ...
ach ihr wisst, was ich meine.
Ihr jedenfalls. ;)
"Apollo", "Starbuck", "Boomer"... :D Dazu dann noch "Baltar"... :twisted: Den fand ich fies, als kleiner Junge.
Oh ja, sei es bei der Galactica, als auch bei Krieg der Sterne, war meine Kinnlade immer unten. Und auch heute würde ich liebend gerne noch eine Viper, oder einen X-Wing fliegen wollen. Naja, auf einem Raumschiff der Souvereign-Class würde ich auch noch heute anheuern... :wink:
Nee, "X" war nie meins irgendwie... Da fehlte immer etwas für mich...
FuerstderSchatten schrieb am
Nie gespielt nur mal Wing Commander 3 gesehen bei nem Kumpel, der hat das aber irre gerne gespielt, nicht mein Ding.
schrieb am