Der Star Wars-Joker
Wer eine Umsetzung zu Nolans zweiter Verfilmung oder gar eine Fortsetzung erwartet, muss umdenken: Arkham Asylum basiert auf den DC Comics; die Charaktere entsprechen ihren gezeichneten Vorbildern. Mit dem fiesen Grinsen des Jokers, festgeschnallt auf einer senkrechten Trage, beginnt der Abstieg in die namensgebende Irrenanstalt, in der viele von Batmans Widersachern festgehalten werden. Viel zu leicht hatte sich der laufende Buntstift diesmal fangen lassen... Als das Chaos schließlich ausbricht, bleibt dem schwarzen Ritter nur die Flucht nach vorn: Erst schleicht und kämpft er sich immer tiefer in das Innere des finsteren Steingewölbes und macht schließlich auf der gesamten Insel Jagd auf bekannte Gegner wie Harley Quinn oder Two Face. Gesprochen wird der Held übrigens von Kevin Conroy, der ihm bereits seit 17 Jahren seine Stimme verleiht. Mark "Skywalker" Hamill übernimmt hingegen den Part des grinsenden Bösewichts.
"Bruce Fisher"
Batman nutzt zahlreiche Fähigkeiten und Gadgets, kann seine eigenen Geschicke sowie die Effizienz seiner Ausrüstung durch Erfahrungspunkte aufwerten und zwischen leisem Vorgehen und handfesten Schlägereien wählen. Geheimnisvoll wirken Szenen, in denen sich Batman mithilfe eines Seils über hohe Vorsprünge fortbewegt. Dort oben kann die Fledermaus kopfüber darauf warten, bis einer von Jokers Handlangern genau unter ihr steht - ein hinterlistiger Finisher erledigt den Rest. Er könnte auch mit seinem Batcape durch die Luft schweben, um einen Häftling mit einem lautlosen Tritt außer Gefecht zu setzen. Gelegentlich muss der Sam Fisher der Superhelden außerdem CSI-Arbeit betreiben: Damit er Jokers Handlangern überhaupt erst auf die Schliche kommt, untersucht er Fingerabdrücke, spürt Pheromone auf und fügt Beweisketten zu einer Lösung zusammen. Zur Abwechslung stellt ihn sogar der Knobelspezialist schlechthin, der Riddler, vor Puzzles, die er in kurzen Minispielen lösen muss.
Ausblick
Wer sich vom neuen Batman eine Umsetzung des Oscar-prämierten Leinwandstreifens erhofft hatte, wird enttäuscht - zum Glück! Denn Arkham Asylum erweckte zumindest während der kurzen Präsentation nie den Eindruck einer lieblosen Filmumsetzung. Es sind nicht nur die dreckigen Gemäuer des düsteren Alcatraz-Verschnitts, es sind vor allem Batmans vielfältige Fähigkeiten, die mehr versprechen als ein stupides Action-Feuerwerk. Immer dann, wenn sich der Schwarze Rächer im Schatten fortbewegt, um leise hinter einem Lüftungsgitter hervorzukriechen oder lautlos von der Decke zu schweben, könnte der Bruce Wayne genauso gut ein maskierter Spion sein. Natürlich gibt genug Momente, in denen Kombos, Zeitlupen und Takedowns zählen. Aber spätestens mit der CSI-ähnlichen Detektivarbeit könnte aus dieser Comic-Umsetzung ein fesselnder Thriller werden!