Möge das Deck mit dir sein!
Star Wars: Das Kartenspiel (nur für zwei Leute geeignet) ist auf Deutsch für knapp 30 Euro beim Heidelberger Spielverlag erschienen.
Ich habe eine gute erste Hand gezogen: Luke Skywalker ist dabei, dazu C-3PO, die Hüterin des Friedens, der Raumjäger Rot Fünf, die Schicksalskarte „In der Hitze des Gefechts“ sowie das Ereignis „Gegenschlag“. Mit diesen sechs Karten kann ich sowohl angreifen als auch kontern. Mein Ziel als Spieler der Jedi besteht darin, mindestens drei Einsatzziele der Sith zerstören. Die liegen wie Länder auf der anderen Seite des Tisches aus, sorgen für Spezialeffekte und haben eine bestimmte Zahl an Lebenspunkten – die muss ich auf null bringen. Und zwar bevor Darth Vader & Co den Todesstern auf zwölf drehen. Das Problem ist, dass die Jungs verdammt gut bewaffnet sind…
Wie zerstöre ich ihre Einsatzziele? Ich darf in meinem Zug beliebig viele Einheiten aus meiner Hand aufmarschieren lassen und ihnen eines der drei ausliegenden Ziele zuweisen. Allerdings muss ich ihre Kosten bezahlen können, indem ich Fokusmarker auf all die Karten lege, die Rohstoffe produzieren – das sind meist die eigenen Einsatzziele bzw. Länder. Für Luke Skywalker und die Rote Fünf müsste ich satte sieben Rohstoffe erübrigen. Aber weil ich meinen Machtbereich schon fleißig um „Trainingsgelände auf Dagobah“ erweitert habe, geht das genau auf. Aber Vorsicht: Wer zu viele Karten erschöpft, hat vielleicht keine Energie mehr für einen Konter über ein Ereignis übrig! Man muss also immer abwägen, wie viel man ausgibt und ob man nicht etwas zurückbehält.
Dynamischer Schlagabtausch
Der Kampf läuft dann angenehm flott und taktisch ab: Nachdem Luke und der Raumjäger als Angreifer etwas nach vorne geschoben wurden, darf mein Gegenüber die Verteidiger bestimmen. Jetzt geht es in einem kleinen Bluffspiel zunächst darum, wer den wichtigen Kampfvorteil erhält: Dafür spielt man verdeckt Karten aus der Hand aus, bis beide Seiten passen. Das kann schmerzhaft sein, denn ist einem dieser Vorteil wichtiger als später Yoda auszuspielen? Zwar geht es dann nur darum, wer die meisten Punkte hat, aber besonders
Man braucht nicht viel Platz für den Aufbau: Neben den 240 Karten für sechs Fraktionen sind knapp hundert Marker für Schaden, Schild und Fokus enthalten. Hinzu kommen Todessternanzeige sowie Gleichgewichtanzeige und 32-seitige Anleitung.
effizient sind die Schicksalskarten, die zusätzlich Schaden anrichten oder alle Effekte egalisieren können. Wer den Kampfvorteil schließlich gewinnt, darf als Erster zuschlagen sowie alle Angriffssymbole seiner Karten nutzen – das kann Schaden gegen eine Einheit, Schaden gegen ein Ziel sowie Taktik sein, die Gegner quasi noch vor dem Schlagabtausch erschöpft.
Luke darf z.B. mit seinen Laserpistolen zwei Schüsse abgeben, so dass die „Schwester der Nacht“ mit ihrem einzigen Lebenspunkt stirbt – sehr schön. Als der Spieler der dunklen Seite dann das Ereignis „Macht-Würgegriff“ ausspielt, kann ich es abwenden, indem ich C-3PO opfere. Und Luke hat ja noch zwei Angriffe mit Explosionsschaden übrig, die ich auf das Einsatzziel „Im Netz des Imperators“ richte – jetzt liegen dort zwei Schadensmarker und das Land hat nur noch zwei Lebenspunkte übrig. Da der Spieler der dunklen Seite keine Verteidiger mehr befehligt, besorgt mein Raumjäger mit dreifachem Explosionsschaden den Rest. Hurra, ich habe ein Einsatzziel zerstört, fehlen nur noch zwei! Eine gemeine, aber feine Regel besagt übrigens: Sollte am Ende des Kampfes kein Verteidiger mehr lebendig sein, darf man einen zusätzlichen Schaden auf ein Einsatzziel verteilen.