Special: Intel (Unternehmen)

von Sandro Villinger



Intel: Die schnellste Intel-CPU im Härtetest
i9 12900KS: Die schnellste Intel-CPU im Härtetest
Unternehmen
Entwickler:
Publisher: Intel
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5,5 GHz – das ist Intels Kampfansage für 2022 und will damit die schnellste Gaming-CPU liefern. Ob der 795 Euro teure Prozessor seinen Aufpreis zum bisherigen Flaggschiff, dem 12900K, Wert ist und wie er sich gegen AMDs Ryzen 5950X schlägt, zeigt der Test.

Aufguss oder Leistungs-Plus?

2022 ist das Jahr der Refresh-Modelle: AMD hat jüngst seine Grafikkartenserie um die etwas leistungsfähigeren Modelle (Radeon RX 6650 XT bis 6950 XT) ausgebaut, NVIDIA bescherte seinen Modellen im mobilen und Desktop Segment ein „Ti“ mit etwa 10% Mehrleistung und auch AMD hat mit dem 5800X3D ein Facelift seiner beliebten Gaming-CPU im Sortiment.

Spezifikationen – Intel Core i9 12900KS
Typ: Desktop-Prozessor
Sockel: LGA 1700
Kerne: 16 (8 Performance, 8 Effizienzkerne) Threads: 24
Basisfrequenz: 3,4 GHz (2,5 GHz bei Effizienzkernen)
Maximale Turbo-Taktfrequenz: 5.5 GHz (4 Ghz bei Performancekernen)
Cache: 30 MB L1, 14 MB L2
Stromverbrauch: 125-150 Watt (Basis) bis 241 Watt (Boost)
Preis: 795 Euro
Kurzum: Hersteller wollen die Wartezeit bis Ende 2022/Anfang 2023, in denen neue Modelle vor der Tür stehen, überbrücken und sich noch einmal eine kleine Schlammschlacht liefern. Intel darf hier nicht fehlen und will mit dem Intel Core i9-12900KS und bis zu 5.5 GHz noch einmal gegen AMD ausholen. Da wir erst vor Kurzem die einst schnellsten Prozessoren beider Hersteller (AMD Ryzen 5950X und Core i9 12900K, siehe IMTEST) im Duell gegeneinander antreten ließen, nehmen wir sie gleich mit ins Testfeld und zeigen, wie sich der 12900KS (795 Euro) gegen seinen Vorgänger 12900K (559 Euro) und den schnellsten AMD-Prozessor Ryzen 5950X (550 Euro) schlägt und ob sich ein Aufschlag von über 300 Euro lohnt.

Das richtige System für die High-End-CPU


Der Core i9 12900KS ist ein speziell selektierter Prozessor (auch „Binning“ genannt), dessen Silizium ab Werk höhere Taktraten verkraftet. Zusätzlich wurde die CPU per Thermal Velocity Boost (TVP) temperaturtechnisch entfesselt: Der 12900KS taktet bei entsprechend guter Kühlung noch einmal um rund 300 MHz höher und drosselt erst, wenn die magischen 100° in Stresstests erreicht wurden.

Wer mit einer derart hochgezüchteten CPU liebäugelt, muss wissen: Mit einem einmaligen Einsatz der 795 Euro ist es nicht getan: Unsere bislang verwendete Wasserkühlung Thermaltake TH360 ARGB, konnte den Intel Core i9-12900K gerade noch gut genug kühlen. Beim 12900KS stieß sie jetzt allerdings an die thermischen Grenzen und die CPU kratzte fortlaufend am Drosselungslimit.

Das Testsystem: 
Mainboard: MSI Z690 Meg Ace
Arbeitsspeicher: G.Skill Trident Z 6400 Mhz CL32 Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 3090
SSD: WD SN850
Kühlung: MSI CoreLiquid S360
Netzteil: be quiet! Straight Power 11 1200 W
Um die volle Leistung mit 5.5 GHz auf mindestens zwei Kernen zu entfalten und auch die restlichen Performance-Kerne mit mehr als 5 GHz feuern zu lassen, müssen ausnahmslos alle Komponenten mitspielen. Das sind:

1. Starke Kühlung: Damit die 100° C gar nicht (oder nur sehr selten) erreicht werden, muss eine starke Wasserkühlung her. Gute Modelle sind hier die Corsair H150i Elite LCD, EK Water Blocks Elite 360, die Asus ROG Ryujin II 360 und die von uns verwendete MSI MEG Core Liquid S360.

2. Flotter Speicher: Auch der Arbeitsspeicher (DDR5-Modul) muss mithalten können. In unserem Test setzen wir deshalb auf eines der derzeit flottesten Modelle von G.SKill (Trident Z5 RGB, DDR5-6400, CL32 - 32 GB Dual-Kit), das mit 6400 MHz taktet und dennoch im Niedriglatenzbereich angesiedelt ist (CL32).

Blick ins Testsystem. Eine High-End-CPU braucht eine High-End-Umgebung.
Blick ins Testsystem. Eine High-End-CPU braucht eine High-End-Umgebung.
3. Netzteil mit Leistungsreserve:
Trotz der offiziellen Angaben von bis zu 241 Watt, verbrauchte der Intel Core i9 12900KS im Test unter Dauerlast bis zu 270 Watt. Addiert man hier noch eine entsprechend leistungsstarke NVIDIA GeForce 3090 Ti oder ein künftiges Modell der ADA-Serie mit (Gerüchte zufolge) über 600 Watt Leistungsaufnahme, geht sogar ein einstmals überdimensioniertes 800-Watt-Netzteil in die Knie. Aus diesem Grund greift man besser zu Netzteilen mit über 1000 Watt Leistung. Im Beispiel verwenden wir ein 1200 Watt Netzteil von BeQuiet.

4. Premium Mainboard: Das Mainboard sollte zudem im Enthusiasten-Segment angesiedelt sein und der CPU entsprechend Reserven (besonders Spannung) zur Verfügung stellen. Im Test kam ein MSI Z690 Meg Ace zum Einsatz. In jedem Fall muss sichergestellt sein, dass das BIOS up-to-date ist, um die Kompatibilität zur brandneuen CPU zu gewährleisten.

Wie sich Intels neues und letztes Flaggschiff der 12. Generation bei Spielen und beim Arbeiten gegen die vorherigen Spitzenreiter (1200KS und AMDs-Top-Prozessor Ryzen 5950X) schlägt, zeigen wir euch jetzt.

Kommentare

Carmageddon schrieb am
Uff wenn man mal nach Herrn Villinger schaut ist die Zielgruppe klar. Ich bevorzuge da eher CB. Die basteln auch nicht unnötige Drittdienste ein um eine Tabelle anzuzeigen lol.
johndoe711686 schrieb am
FUSiONTheGhost hat geschrieben: ?25.07.2022 15:00
Akabei hat geschrieben: ?25.07.2022 14:01 Was ihr Dauernörgler wieder alle habt, der Test ist perfekt.
Ich gebe ihm eine 5/7.
Du solltest Sarkasmus kennzeichnen :lol:
Er sollte lieber kennzeichnen, wenn er mal was ernst meint. :P
FUSiONTheGhost schrieb am
Akabei hat geschrieben: ?25.07.2022 14:01 Was ihr Dauernörgler wieder alle habt, der Test ist perfekt.
Ich gebe ihm eine 5/7.
Du solltest Sarkasmus kennzeichnen :lol:
johndoe1238056 schrieb am
Was ihr Dauernörgler wieder alle habt, der Test ist perfekt.
Ich gebe ihm eine 5/7.
FUSiONTheGhost schrieb am
MrLetiso hat geschrieben: ?25.07.2022 09:14 Ich frage nur, weil das "Sehr Gut" mit "1,4" (einer komplett neuen Wertungsskala bei 4players, die weder etabliert noch offiziell eingeführt wurde) doch etwas "mit der Brechstange" erreicht worden zu sein scheint.
Es stellt sich eher die Frage, auf welcher Grundlage diese Note überhaupt erreicht wurde. In seriösen Tests (Computerbase / Igors Lab) wurde diese CPU abgestraft ob ihrer puren Ineffizienz. Eine Note von 1,4 entbehrt hier jeglicher Logik, da diese CPU vielleicht im Bereich Rohleistung sehr gut ist, aber die Bereiche Verbrauch und Abwärme und der damit resultierend mangelnden Effizienz die Note ad absurdum führen.
Dazu kommt noch zum Tragen, dass die Rohleistung torpediert wird, da die CPU sehr schnell ins throttling kommt, sofern man keine exorbitante Kühlung verbaut hat.
Im Endeffekt sieht es doch so aus:
Positiv:
sehr gute Rohleistung
Negativ:
sehr hoher Preis
sehr hoher Verbrauch
sehr hohe Abwärme
schnelle Tendenz zum Throttling bei Standard Kühlung
sehr hohe Betriebskosten
Nach einer 1,4 sieht das nicht mal ansatzweise aus wenn man hier die Konkurrenz von AMD (z.B. 5800X3D) und Intel selbst (12700k oder 12400F) entgegen stellt. Erst recht im Hinblick auf Gaming wird das ganze noch deutlicher, dass die Note 1,4 einfach nur Käse ist.
Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass diese CPU 140Watt mehr verbraucht als ein 5800X3D bei gleicher oder schlechterer Gaming Leistung. Diese 140 Watt mehr möchten bezahlt und gekühlt werden.
schrieb am