Einfach und effektiv
Es ist beruhigend, dass es doch (noch) nicht so einfach geht wie im Spiel: Hier visiere ich mit Aiden einfach eine Torsteuerung an, halte anschließend eine Taste gedrückt und schon hab ich Zugang zum abgesperrten Bereich, in dem die Wachen patrouillieren. Das Hacken der Kamera funktioniert genauso simpel, sobald man sie entdeckt hat. Mit ihr kann man sich nicht nur eine hervorragende Übersicht verschaffen, wo genau sich die Wächter befinden – auch der Knotenpunkt, mit dem man sich Zugang zum zentralen Server der Region verschaffen kann, ist auf diese Weise schnell erspäht. Vorsichtig schleiche ich meinem Ziel entgegen – die Knopfdruck-Deckung leistet gute Dienste, um nicht entdeckt zu werden.
Aiden hat das vernetzte Chicago im Griff - mit seinem Mobiltelefon.
Habe ich mir endlich Zugang zum System verschafft – auch hier reicht wieder das einfache Halten einer Taste – steht mir zwar noch nicht die ganze Stadt offen, aber immerhin das Viertel, in dem ich mich gerade aufhalte. Jetzt ist nichts und niemand mehr vor mir sicher, denn jeder Passant, den ich mit meinem Handy anvisiere, wird zum gläsernen Bürger: Ich erfahre Namen, Beruf...einfach alles, was ich wissen will. Und auch die Bankdaten, was ich sofort schamlos ausnutze, indem ich mit der gestohlenen PIN meines Hacker-Opfers erstmal knapp 1000 Dollar am nächsten Bankautomaten abhebe. Auch das Verkehrsnetz ist vor der Macht meines Mobiltelefons nicht sicher, denn Ampeln hören ab sofort auf mein Kommando, wenn ich es wünsche. Selbst der Blick in private Wohnungen wird möglich, sollte ich mich in das System von Mietshäusern hacken. Es ist ein unheimliches Gefühl von Macht, das von diesem kleinen Ding in der Hand ausgeht und man wird im ersten Moment von den Möglichkeiten erschlagen, was man alles manipulieren darf. Ständig wird man durch einen Cursor darauf hingewiesen, dass man Menschen analysieren oder Objekte hacken kann, doch schnell wird deutlich, dass sich die Abwechslung in Grenzen hält: Wieder eine Kamera. Wieder ein Tor. Wieder eine Ampel. Und wieder dieser eine Tastendruck, der völlig ausreicht, um kleine Hacker-Wunder zu vollbringen. Etwas komplexer dürfte es manchmal schon sein...
GTA-Style
Das Fahrverhalten der Boliden ist eher auf Arcade getrimmt.
Man bewegt sich nicht nur per pedes durch die Stadt, sondern greift zu motorisierten Alternativen wie Autos oder Motorrädern. Dazu kann man sich jedes Vehikel „ausborgen“, das am Straßenrand steht. Wer es etwas dramatischer will und den GTA-Style bevorzugt, kann Fahrer aber auch einfach mit Gewalt aus ihren Wagen reißen und anschließend selbst weiterfahren, wobei die anschließende Verfolgungsjagd mit der Polizei quasi vorprogrammiert ist. Da die Fahrphysik aber eher an Arcade-Racer erinnert, hat man die Boliden gut im Griff. Kurz vor meinem Ziel plötzlich der Schock: Ich wurde selbst Opfer eines Hacker-Angriffs. Wie ist das möglich? Ganz einfach: Durch die Verschmelzung von Kampagne und Mehrspielermodus. Die Attacke kam von einem anderen Online-Spieler, der zwar ebenfalls als Aiden unterwegs ist, für mich aber wie ein normaler Passant ausschaut. Und den gilt es aufzuspüren: Erst wenn ich ihn vor Ablauf des Zeitlimits durch meinen Telefon-Scan enttarne und anschließend eliminiere, bleiben meinen Daten sicher. Der Fairness halber bleibt die Suche dabei auf einen markierten Bereich innerhalb der Karte begrenzt, damit ich eine Chance habe, den Datendieb aufzuspüren.
Eine nette Ergänzung ist übrigens die Companion-App, die sich langsam aber sicher als Standard für Spiele der nächsten Generation entwickelt. Dabei kann man Aiden nicht nur per Tablet unterstützen, sondern ihm auch Cops auf den Hals hetzen und sich ebenfalls in die Systeme der Stadt hacken - das könnte spaßig werden!