Test: Ninja Blade (Action-Adventure)

von Mathias Oertel





FAZIT



Eigentlich ist From Software mit Ninja Blade auf einem durchweg guten Weg und zeigt, dass auch Japaner "westliche" Spiele entwickeln können. Die Mischung aus nahezu allem, was im Action-Adventure lieb und teuer ist, geht dank kluger Tempowechsel und ausgegklügelter Aneinanderreihung der Elemente auf. Einerseits lässt sich sofort erkennen, an welchen Titeln sich das Team orientiert hat: Mal fühlt man sich wie Dante, mal wie der persische Prinz, mal wie Antik-Schnetzler Kratos und nicht zuletzt schwebt über allem natürlich auch der Schatten eines Ryu Hayabusa. Zusammen mit den leider etwas überstrapazierten, aber effektvoll in Szene gesetzten Quicktime-Events stellt sich ein rundum gelungenes Spielgefühl ein, das von Anfang bis Ende der imposanten Bossfight-Schlacht zu unterhalten versteht. Bei allen Verbeugungen vor westlicher Spielkultur hätte ich mir allerdings etwas mehr Eigenständigkeit und Verbindung zu den fernöstlichen Wurzeln gewünscht. Doch das ist nicht einmal der größte Schandfleck, der sich auf der weißen Weste zeigt und letztlich dafür sorgt, dass Ninja Blade sogar um eine gute Bewertung bangen muss. Nein: Ich meine damit auch nicht die Kamera, die hin und wieder zickt, was aber für das Genre nicht ungewöhnlich ist. Selbst die in einigen Momenten zweifelhafte Kollisionsabfrage stört mich unter dem Strich nicht. Gleiches gilt für die mitunter spröde Umgebungsgrafik, die in einem deutlichen Gegensatz zu den ausgefeilten Figuren steht. Dass From Software allerdings mit der vollkommenen Abwesenheit einer Speicherfunktion innerhalb der einzelnen Abschnitte eine mehr als unglückliche und antiquiert wirkende Designentscheidung getroffen hat, die auch durch die gut gesetzten Kontrollpunkte nicht relativiert werden kann, ist sehr bedauerlich. Vor allem die letzten Abschnitte, in denen man durchaus für zwei Stunden unterwegs sein kann, ohne abspeichern zu können, nagen gehörig an den Nerven. Dennoch: Action-Fans können sich ein effektvolles Ninja-Chamäleon freuen, das zwar kaum eigenständige Elemente und noch viel weniger einen eigenständigen Charakter besitzt, aber als wandelbares Wesen zu unterhalten versteht.
Entwickler:
Release:
03.04.2009
23.02.2010
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WERTUNG



Xbox 360

„Wohl temperierter und gut unterhaltender Action-Mix mit pompösen Bossen, dem allerdings inhaltlich und spielmechanisch jegliche Eigenständigkeit fehlt.”

Wertung: 77%

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