Schön zu wissen, den hab ich gestern Abend gerade noch betreten und dann gespeichert
Test: Tokyo Mirage Sessions #FE (Rollenspiel)
FAZIT
Während mit Square ein alter Haudegen des klassischen japanischen Rollenspiels mit seinen Traditionen und der Moderne kämpft, geht Atlus unbeirrt seinen Weg und zementiert seinen Ruf als JRPG-Spezialist erster Güteklasse. Ja: Das als Shin Megami Tensei X Fire Emblem gestartete und mittlerweile als Tokyo Mirage Sessions #FE veröffentliche Abenteuer ist hinsichtlich der Mechanik und der Präsentationsschleifen (Gespräch, Levelerforschung, Kampf usw.) so konservativ wie das Artdesign knallbunt und poppig. Hinsichtlich der Geschichte kann das nur auf Japanisch mit englischen Untertiteln erhältliche Abenteuer ebenfalls bestenfalls Durchschnittswerte erreichen. Doch was man in diesem "Persona light" mit seinem Popkultur- und Idol-Fokus aus dem klassischen Rundenkampf herausholt, ist großes Kino. Die aufwändig inszenierten Auseinandersetzungen bieten zusammen mit der umfangreichen Personalisierung sowie den leider numerisch zu limitierten erlernbaren Fähigkeiten eine enorme taktische Tiefe, die über kleine erzählerische Unzulänglichkeiten hinweg trösten kann. Eine unter dem Strich für Wii-U-Verhältnisse sehr ansehnliche Kulisse sorgt zusammen mit den absolut gelungenen J-Pop-Kompositionen sowie dem Instrumental-Soundtrack für einen sehr stimmungsvollen Abstecher in die Welt von Stars, Sternchen, Vocaloids und Möchtegerns. Schade ist allerdings, dass die Fire-Emblem-Einflüsse sich außerhalb des Kampfes auf wenig mehr als Cameo-Auftritte der Fantasy-Helden von Intelligent Systems beschränken. Dennoch: Zum vermeintlichen Ende der Wii-U-Ära bekommt die Konsole ein gelungenes J-RPG, auf das die Fans anderer Systeme zumindest bis zum Start von Persona 5 neidvoll schauen.
Nintendo Wii U
„Japan-Rollenspiel alter Schule, das als "Persona light" vor allem mit dem taktisch geprägten Rundenkampfsystem sowie dem gelungenen J-Pop-Soundtrack punktet. Fire Emblem kommt allerdings etwas zu kurz.”
Wertung: 84%