Frozen Synapse lässt sich wohl als ein Spiel bezeichnen, dass gerade für Hardcore-Taktiker empfehlenswert ist. Aber auch Anfänger brauchen keine Angst haben, da das Tutorial, sowie der Singleplayer einen gut auf den Mehrspielermodus vorbereitet.

Im Spiel selbst steuert man eine kleine Anzahl von Einheiten, meist zwischen 1 und 5 und muss diese über die Map bewegen und je nach Spielmodi bestimmte Ziele erreichen (oft Team vernichten, Gebiet erobern/verteidigen etc.). Es gibt fünf verschiedene Einheitentypen. Schrotflinte für kurze, Sturmgewehr für mittlere und Sniper für große Distanzen. Zusätzlich noch den Granatenwerfer, der Granaten um Ecken werfen kann und Raketenwerfer, der Wände zerstören kann.
Welche Einheiten man auf der Map hat wird vom Spiel bestimmt. Ansonsten kommt es in dem Spiel allerdings nur auf die eigene Taktik an. Es gibt keine Glückskomponente, wie einen Würfelwurf o.ä. um den Sieger beim Aufeinandertreffen zweier Einheiten zu bestimmen. Alles wird kalkuliert, wobei es verschiedene Dinge gibt die Einfluss auf den Sieg haben, dazu gehören z. B. ob sich die Einheit bewegt, zielt oder in Deckung steht (wobei letzteres nur eintrifft wenn man hinter einem halb hohen Objekt steht). Jeder Spieler hat unendlich viel Zeit zum planen. Jeder kann auch beim Planen die gegnerischen Figuren für sich verschieben, um so mögliche Züge des Gegners mit einzukalkulieren. Darüber hinaus kann man die Runde auch komplett simulieren, um zu sehen was passiert wenn man selbst X macht und der Gegner Y. Selbst ein guter Plan scheitert, wenn der Gegner etwas unvorhergesehenes macht. Besonders im Dunkelheitsmodus, wo man nur den Gegner sieht, wenn er in Sichtlinie der eigenen Einheiten steht entsteht regelrechter Nervenkitzel.
Sobald beide Teilnehmer ihren Zug geplant und eingeloggt haben wird der Ausgang der Runde parallel simuliert. Dies macht das Spiel zu einem wahren Taktikmonster. Im Gegensatz zu sequentiell ablaufenden Rundenstrategiespielen weiß man hier leider nicht was der Gegner vorher getan hat bzw. man weiß es schon, bringt einen nur nicht so viel ;-)
Ok man hat also unendlich viel Zeit für einen Zug. Ist ja doof, dann muss ich eventuell Stunden auf den Zug warten... Falsch! Das Spiel hat einen ausgeklügelten Mechanismus dafür. Man kann jederzeit eine Partie verlassen und später wieder aufnehmen. Selbst über mehrere Tage hinweg. So kann man schön seinen Zug in Ruhe planen, einloggen und sich dann der nächsten Partie zu widmen. Hat der Gegner in der Zwischenzeit weitergemacht, bekommt man das auf einer Übersichtsseite präsentiert und kann sich optional auch noch per Mail benachrichtigen lassen.

Die Grafik ist nicht erwähnenswert. Sehr minimalistisch gehalten in Iso Perspektive. Hier kommt es nur auf die Übersicht an. Die Musik ist ein futuristisches Gedudel, dass mich selbst eher nervt als schön anzuhören ist. Meine Freundin hingegen ist davon begeistert. Scheint Geschmackssache zu sein.