Wenn man langsam unterwegs ist fallen all die negativen Dinge schon auf: Die Kameraführung ist oft mies, die Kämpfe, vor allem gegen Bosse, bestehen meist nur aus simplen Sprungatacken und in der Oberwelt sucht man (mangels sinnvoller Hinweise) oft lange nach dem Weg zur nächsten "Action-Stage".
Gerade in diesen erschließt sich für mich jedoch sehr wohl warum das Spiel die Leute vom Hocker gehauen hat. Mit Sonic durch die Stages zu düsen macht ordentlich Spaß und jede Stage kann mit einigen coolen Einfällen der Programierer aufwarten, die es damals sicher noch nicht gegeben hat und mich auch heute noch begeistern konnten.

Zum Zeitpunkt des Erscheinens der Cube-Version hätte es sicherlich preislich lohnendere Titel gegeben, heute bekommt man das Spiel aber hinterher geschmissen.

Also: Zugreifen, ein Highlight der Videospielgeschichte !!!

EDIT: So, da hatte ich voreilig schon eine Wertung von 83% gegeben, nachdem ich mit Sonic durch seine Story gedüst war und muss nun leider nochmal mindestens 5% davon abziehen. Denn so weit wie Sonics Durchrenn-Level ihrer Zeit voraus gewesen sind so waren die der anderen anwählbaren Figuren ihrer Zeit scheinbar hinterher. Jedenfalls hatte ich schon in den ersten N64-Jahren Spiele mit deutlich besseren Echtzeit-Zwischensequenzen, deutlich motivierenderen Herausforderungen und einer deutlich weniger zickenden Kamera gespielt.
Die Story-Kampagne von Tails ist eigentlich nur eine leicht abgeänderte Kopie von Sonics Kampagne während die anderen Storys haupsächlich aus Suchereien und unausgereiften Minispielereien bestehen.

Dennoch: Wer das Spiel günstig in die Hände bekommt sollte ruhig zugreifen und wenn man nach ein paar Stunden mit Sonic durch seine Story gerast ist kann man das Spiel schnell weitergeben oder in seine Spielesamlung einreihen, denn ein Meilenstein in der Videospielgeschichte ist das Spiel meiner Meinung nach trotzdem.