Kolumne

hundertprozent subjektiv

KW 22
Donnerstag, 31.05.2001

Sony spielt "Xbox versenken"


Da dominiert man seit Jahren den Konsolenmarkt, kann auf eine unendliche Palette an Games verweisen und hat mit der PlayStation 2 ein Flaggschiff in die Weiten des Unterhaltungs-Ozeans geschickt, das sich langsam aber sicher Respekt verschafft:

N64: versenkt.
PSone: abgelöst.
Dreamcast: versenkt.

Und dann? Kommen die PC-Fritzen von Microsoft daher und schicken ein schwarz-grünes Speedboat ins Konsolenmeer, um das erfolgreiche Baby abzuhängen. Und selbst Nintendo begibt sich mit dem erwachsenen GameCube wieder in das Fahrwasser der PS2-Kundschaft. Wäre man sich der eigenen Stärken sicher, könnte man ja müde lächeln und den heißen November abwarten. Aber angesichts der Xbox-Power bekommt es Sonys Admiral Kutaragi scheinbar mit der Angst zu tun und schießt wie wild um sich:

"Microsoft was finished before it even got started. They have no games."

Xbox: daneben.

"The processing speed of their console is not fast enough and the graphics were rough."

Xbox: daneben.

"Microsoft does not understand the entertainment business."

Xbox: daneben.

Diese Angriffe gingen eindeutig ins Leere, zeugen nicht gerade von Selbstsicherheit und hinterlassen eine unverständliche Duftmarke der Angst: Das E3-Lineup für die PlayStation 2 konnte sich sehen lassen und die Spielequalität wächst. Aber wenn Sony sein Flaggschiff nicht preislich attraktiver macht, könnte sich bald eine alte U-Boot-Weisheit bestätigen:

„Wer andern einen Torpedo schickt, wird selbst versenkt.“


Jörg Luibl
4P| Textchef

 

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