Aktuell stehen sich die
Federal Trade Commission und
Microsoft in einem US-Gericht gegenüber: Es geht natürlich um die
milliardenschwere Übernahme von Activision-Blizzard. Wenig überraschend standen davor noch andere Namen auf der Liste des Xbox-Herstellers, um das eigene Geschäft weiter auszubauen.
Genauer gesagt, so zeigen es aktuelle Gerichts-Dokumente auf, waren zu Beginn über 1.000 Firmen auf Microsofts Liste, die nach und nach aufgrund verschiedener Kriterien immer kleiner wurde. Am Ende kam man auf eine Watchlist von 20 potenziellen Firmen, die aus finanzieller und strategischer Sicht interessant waren, darunter bekannte Namen wie die
Hades-Macher Supergiant Games oder Niantic, die Entwickler von
Pokémon Go.
Microsoft: Phil Spencer wollte Sega an Bord holen
Auf der finalen Liste sind aber zwei Namen besonders spannend: Zum einen Bungie, die 2021, zum Zeitpunkt der Liste, noch unabhängig waren. Anfang 2022 schlug allerdings
Sony zu und schnappte sich die Destiny-Macher, die zukünftig beim Aufbau von Live-Service-Spielen helfen sollen.
Der zweite Name auf der Liste, der besonders im Blickpunkt steht, ist
Sega, wie das US-Magazin
The Verge ausführt. Demnach habe Xbox-Chef Phil Spencer schon im November 2020 in einer E-Mail an Microsoft CEO Satya Nadella und CFO Amy Hood um Erlaubnis gebeten, Verhandlungen mit Sega Sammy bezüglich eines Kaufs der Sega Gaming Studios aufnehmen zu dürfen. Sega habe ein "ausgewogenes Spieleportfolio" aufgebaut, welches laut Spencer dabei helfen würde, den Xbox Game Pass weiter zu stärken.
Ob die Erlaubnis erteilt wurde und es tatsächlich zu Gesprächen kam, ist aber unklar. Klar ist zumindest, dass Sega nicht verkauft wurde und Microsoft sich schlussendlich Activision-Blizzard zugewandt hat. Spannend ist zudem der Umstand, dass der Redmonder Konzern zuvor auf seiner Liste eigentlich Firmen exkludierte, die mehr als 20 Milliarden US-Dollar kosten würden. Die Übernahme von Activision-Blizzard lässt sich der Xbox-Konzern jedoch rund 69 Milliarden US-Dollar kosten.
Bethesda verwirrt über CoD-Politik
Dieser Deal befindet sich auch gut anderthalb Jahre später noch in der Schwebe, unter anderem aufgrund der finanziellen Größe und den Auswirkungen. Im Mittelpunkt steht dabei auch immer wieder
Call of Duty, bei dem
Sony nach außen hin befürchtete, dass Microsoft zukünftig die Shooter-Reihe konsolenexklusiv auf der Xbox anbieten könnte.
In der Vergangenheit verneinte Phil Spencer dies jedoch immer wieder, was aber offenbar bei Bethesda für Verwirrung sorgte. In einer E-Mail heißt es von Bethesdas Pete Hines, dass er "verwirrt sei", denn der Plan mit Call of Duty sei "das Gegenteil von dem, was wir mit unseren eigenen Titeln tun sollten", wie Videospiel-Journalist Stephen Totilo berichtet. Hines sei überrascht und ein wenig verstimmt, dass man Bethesda nicht vorab über so einen Schritt informieren würde, denn schließlich würden im Zweifel Journalisten Fragen stellen, auf die man kaum Antworten liefern kann.
Am Ende bleibt es aber dabei, dass
Starfield und auch
Indiana Jones auf der Konsole exklusiv für die Xbox Series X | S erscheinen werden. Letzteres wurde auch erst im Rahmen der aktuellen Gerichtsverhandlung bekannt. Dort gab Phil Spencer zudem zu Wort, dass
The Elder Scrolls 6 noch viele Jahre entfernt ist.