von Anny Bader,

Unity-CEO tritt nach Kontroverse zurück - Mit sofortiger Wirkung

Unity Game Engine (Unternehmen) von Unity Technologies
Unity Game Engine (Unternehmen) von Unity Technologies - Bildquelle: Cult of the Lamb Press Media / IGDB
Nachdem die Firma Unity stark in Kritik geraten war, tritt nun ihr CEO John Ricitiello zurück, wie das Unternehmen kürzlich bekanntgab. Er gibt alle seine Positionen mit sofortiger Wirkung auf, weshalb sogar ein Übergangs-CEO eingesetzt werden muss.

Sie hatten das Bezahlmodell ihrer Engine anpassen wollen: Ab 2024 sollte jede Installation eines Spiels, das mit ihrer Engine entwickelt wurde, einen bestimmten Betrag kosten. Jedes Mal, wenn jemand also das gekaufte Spiel installiert, müssten die Entwickler ihr Portemonnaie öffnen. Das traf besonders kleine Entwicklerstudios mit voller Wucht und es gab einen branchenweiten Aufschrei. Nach sehr negativen Reaktionen ruderte Unity schließlich zurück, doch der Schaden war bereits angerichtet, das Vertrauen vieler Menschen hatten sie verloren.

Unity: CEO tritt nach Kontroverse zurück



Der CEO John Ricitiello, unter dessen Führung Unity solch negative Schlagzeilen machte, gibt nun seinen Posten auf, wie die Firma selbst berichtet. Seine Stellung übernimmt zwischenzeitlich James M. Whitehurst, während sich der ehemalige Geschäftsführer aus all seinen Rollen zurückzieht. Auf lange Sicht will die Firma jedoch offenbar noch eine andere Person auf den Chefsessel setzen.

In seinem Statement zum Abschied schreibt Riccitiello: „Es war ein Privileg, Unity fast ein Jahrzehnt lang zu führen und mit unseren Mitarbeitern, Kunden, Entwicklern und Partnern zu arbeiten. Alle davon haben zum Wachstum der Firma beigetragen.“ Seit 2014 hatte er bei Unity als CEO gearbeitet, zuvor war er bei Electronic Arts in ähnlicher Rolle tätig.

Wie die Kontroverse um Unity genau weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Entwickler von Cult of the Lamb hatten sich einen Scherz daraus gemacht, ihr Spiel zum Januar 2024 zu löschen. Zahlreiche Entwickler gaben an, künftig lieber auf andere Engines zur Entwicklung ihrer Spiele setzen zu wollen. Die ursprüngliche Meldung zu Unity findet ihr hier.

Quelle: Unity Technologies

Kommentare

Bachstail schrieb am
LeKwas hat geschrieben: ?11.10.2023 14:55 Die UE kann man gratis benutzen, Epic verdient via Royalties, sobald ein UE Spiel eine bestimmte Menge an Umsatz generiert, und am Premium Support, und natürlich auch am Asset Marketplace.
Unity kann man bzw. konnte man soweit ich weiß auch gratis nutzen, allerdings gibt es hier diverse Payment-Pläne, die einem dann noch diverse Vorteile bieten, ich dachte tatsächlich, dass die UE von vornherein gekauft werden muss, da lag ich dann definitiv falsch.
Der Chris OLED Model Lite Pro hat geschrieben: ?11.10.2023 15:54Es gibt halt echt viele Shooter, die auf Unity gebaut sind.
Das schon aber nicht zwingend im Indie-Bereich, zumindest meiner Erfahrung nach aber hier kann ich mich natürlich stark irren und so wie es sich liest, tue ich das auch.
Der Chris OLED Model Lite Pro schrieb am
Bachstail hat geschrieben: ?11.10.2023 14:44 Es gibt zum Beispiel nicht so viele Indie-Shooter im Vergleich zu anderen Genres im Indie-Bereich, und für Shooter würde sich die UE tatsächlich besser eignen aber dafür müsste man dann die UE lernen und auch für das zukünftige Spiel nutzen, welches dann vielleicht kein Shooter ist und sich dafür eine andere Engine besser eignet, ergo lernt man lieber gleich Unity.
Es gibt halt echt viele Shooter, die auf Unity gebaut sind. Vor allem im Indie Bereich. (Dusk, GTFO, Superhot, Prodeus, Ultrakill, Project Warlock) Aber auch ein Spiel wie Escape from Tarkov, was nicht mehr wirklich "Indie" ist, sitzt auf Unity genauso wie auch ein CoD: Mobile. Mir scheinen die beiden anderen Faktoren, die du genannt hast da deutlich ausschlaggebender. Nämlich die Lernkurve (vor allem für blutige Anfänger und Kleinst-Entwickler) und dann vor allem auch das Kostenmodell. Und am Ende gibts auch einfach noch persönliche Präferenzen.
LeKwas schrieb am
Bachstail hat geschrieben: ?11.10.2023 14:44wenn ich recht informiert bin, verlangt Epic für die UE durchaus gutes Geld
Die UE kann man gratis benutzen, Epic verdient via Royalties, sobald ein UE Spiel eine bestimmte Menge an Umsatz generiert, und am Premium Support, und natürlich auch am Asset Marketplace.
Allerdings hat Sweeney kürzlich angekündigt, dass Content Creator außerhalb der Games Branche ab 2024 Gebühren ähnlich wie bei Photoshop entrichten sollen, die können das nicht länger gratis nutzen.
https://www.theverge.com/2023/10/5/2390 ... automotive
Bachstail schrieb am
Als jemand, der durchaus ein paar Entwickler näher kennt (ich kenne zum Beispiel ein paar der Entwickler von Cross Code noch aus den RPG Maker-Zeiten, auch wenn ich mir sicher bin, das sie sich nicht an mich erinnern würden) und gerne mal in Streams vorbeischaut, in welchen an eben jenen Spielen gearbeitet wird (der Entwickler vom Indie-Spiel Lunistice war zum Beispiel früher mal Let's Player und hat nahezu die gesamte Entwicklung des Spiels auf Twitch gestreamed und viel dazu erzählt), kann ich recht klar sagen, dass sich in der Tat nicht jede Engine für jedes Genre eignet.
Prinzipiell kann man natürlich jede Engine für jedes Genre nutzen aber je nach Engine und Genre kann das einen Mehraufwand bedeuten, den einige Entwickler nicht bereit sind, auf sich zu nehmen, es hat seinen Grund, warum gerade so viele Indie-Entwickler auf Unity setzen, weil sich damit nämlich prinzipiell alles umsetzen lässt und das recht unkompliziert im Vergleich zu anderen Engines.
Unity ist meines Wissens nach weitaus einfacher zu lernen, als zum Beispiel die Unreal Eninge und eignet sich auch besser für die Genres, welche im Indie-Martk gerne bedient werden.
Es gibt zum Beispiel nicht so viele Indie-Shooter im Vergleich zu anderen Genres im Indie-Bereich, und für Shooter würde sich die UE tatsächlich besser eignen aber dafür müsste man dann die UE lernen und auch für das zukünftige Spiel nutzen, welches dann vielleicht kein Shooter ist und sich dafür eine andere Engine besser eignet, ergo lernt man lieber gleich Unity.
Ein weiterer Faktor ist, dass Unity perfekt dazu geeignet ist, ein Spiel auf mehreren Plattformen zu releasen, da sich der Code recht einfach importieren lässt und der Importierungsprozess zugleich auch wesentlich einfacher ist, als bei anderen Engines.
Und dann gibt es noch den Faktor Mobile, da Unity eine gute Engine für Mobile Games ist, zudem besitzt Unity einen ziemlich guten Asset Store.
Des Weiteren ist Unity günstiger als die UE, was auch ein recht großer Faktor ist,...
Der Chris OLED Model Lite Pro schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?11.10.2023 08:36 Du mißverstehst mich jetzt seit einigen Postings.
Ich glaube ich hab deine Postings sehr richtig verstanden. Wir kommen genau hierher:
Kajetan hat geschrieben: ?10.10.2023 13:02 Die UE hat nur ein beschränktes Einsatzfeld. Die UE ist sehr gut für Shooter und Actionspiele geeignet, Unity ist besser geeignet für alles andere, weil weniger Anpassungsaufwand nötig.
Eine Aussage, die hier im Thread bis jetzt durch nichts und niemanden belegt werden konnte, wurde einfach mal mit dieser authoritären Rhetorik rausgehauen, in der Hoffnung das niemand weiter nachfragt. Die Erfahrung zeigt ja schließlich, dass Authoritätsargumente oft genug durchgehen.
Du hast in deinem letzten Beitrag natürlich die Goalposts nochmal ein bisschen verschoben und deine Kernaussage in etwas aufgeweichter Form nochmal wiederholt. Aber einen Griff hast du da immer noch nicht dranmachen können. Was ist denn genau der limitierende Faktor, den du glaubst ausgemacht zu haben? Warum geht UE nur für Actiongames? Worin liegt der Anpassungsaufwand? Siehst du den Anpassungsaufwand darin, dass man für ein 2D J'n'R die Kamera seitlich auf die Szene richten muss? (Mit ner Kamera muss man übrigens in jedem Genre arbeiten) Warum geht mein 2D J'n'R oder Puzzlegame in Unity besser als in UE?
Jetzt nimmst du noch die Abbiegung übers Recruiting und Mitarbeiter-Skills, um irgendwie einen Punkt zu machen. Das ist aber nicht das Thema gewesen. Ja, es gibt einen Trend zu UE, weil es im Zweifel einfacher ist Devs/Designer mit UE-Erfahrung zu rekrutieren. Außerdem musst du dann nicht im eigenen Haus deine Entwicklertools pflegen und weiterentwickeln. Alles gut. War aber in keiner Form der Punkt der Diskussion.
Hier wurde ja auch schon zum Besten gegeben, dass die UE quasi ein Bauplan für einen Shooter wäre, den man allerdings etwas umarrangieren könnte. (Lego Piratenschiff) Der Knüller war noch der Absatz in dem Stand, dass man sich in UE halt einfach einen Shooter...
schrieb am