Du scheinst ja jedenfalls auch Jemand zu sein, der sich sehr im Subtext solcher Werke verliert und Rückschlüsse auf unsere Lebenswelt zu ziehen versucht. Da haben wir etwas gemeinsam
Ich bin da ehrlich gesagt wenig bereit Fantasie zu investieren, wenn mir etwas so bierernst und dramatisch aufgeladen präsentiert wird. Nicht, dass ich dazu nicht imstande wäre, aber das finde ich immer etwas schwierig, weil das nicht die Lösung für schlechtes Writing sein kann. Dabei bin ich eigentlich jemand, der Logiklücken locker verzeihen kann und oft bemerke ich die sogar nicht einmal so stark, wie mein Umfeld. Wenn man mir beispielsweise sagt, dass dieses Artefakt die Mächtigste Waffe der Welt ist, dann nehme ich das für bare Münze, weil ich ja Anteil an der Geschichte haben möchte und meinem Vergnügen nicht selbstzerstörerisch im Wege stehen mag. Wenn ich allerdings Widersprüche entdecke, wo sich jedes kleine Kind fragt, wie das sein kann, dann wird es schwierig.
Es gibt eine Grabräuberszene in Tomb Raider, die war da echt zu viel. Eine Grabkammer, die nur von Lara inspiziert wurde, wird plötzlich von massig Soldaten überrannt. Eine Grabkammer wohlgemerkt, die ansonsten komplett verschlossen war. Das ist doch lächerlich und hätte irgendjemandem im Team auffallen müssen.
Ich habe den Reboot tatsächlich in wenigen Tagen mehrere Stunden täglich durchgespielt. Das kann durchaus zu diesem verschärften Urteil geführt haben. Allerdings zeigt das doch sehr gut, wie kaputt das Pacing des Hauptfades eigentlich ist. Es ist jedenfalls gut, dass du das ein Stück weit ausschalten kannst. Ich möchte niemandes Erfahrungen und Spielfreuden kaputt reden oder schlechtmachen. Das ist persönlich und jeder Mensch hat ein Recht auf seine eigene Wahrnehmung und individuelle Zugänge.
Bei Filmen ist das tatsächlich auch oft zu beobachten. Da gebe ich dir absolut Recht. Warum das so ist? Da muss ich jetzt mal Werbung machen, weil mir persönlich der filmwissenschaftliche und -analytische Exkurs gerade zu...