Die Entwickler von
Cyberpunk 2077 (CD Projekt Red) haben beschlossen, die Pläne für den Multiplayer-Modus von CP2077 zu überdenken und die generelle Aufstellung des Studios für die Zukunft zu verändern. In einer Präsentation der Unternehmensstrategie für Investoren erklärte das Führungspersonal, dass sie die Entwicklung generell "agiler" machen wollen und Online-Elemente in alle Spiele integriert werden sollen, sofern es sinnvoll sei. Im gleichen Atemzug stellten sie aber klar, dass sie weiterhin auf aufwändige Einzelspieler-Rollenspiele der AAA-Kategorie setzen würden.
Bisher wurde der geplante Online-Modus von Cyberpunk 2077 nebulös als eigenständiges Projekt beschrieben, das stark mit dem Einzelspieler-Rollenspiel zusammenhängen würde. Es wurde erwartet, dass sie so etwas wie GTA Online realisieren wollten. Adam Kicinski (CEO) erklärte nun, dass sie die Herangehensweise an die Spiele-Entwicklung in Zukunft ändern und einen anderen Ansatz für Multiplayer-Features wählen würden - und das nicht nur bei Cyberpunk (Quelle:
PC Gamer).
"Wir hatten bislang angedeutet, dass unser nächstes AAA-Projekt ein Multiplayer-Cyberpunk-Spiel sein würde, aber wir haben beschlossen, diesen Plan zu überdenken. Aufgrund unseres neuen, systematischeren und agileren Entwicklungsansatzes konzentrieren wir uns nicht primär auf ein großes Online-Erlebnis oder Online-Spiel, sondern darauf, irgendwann Online-Elemente in alle unsere Franchises zu bringen. Wir bauen eine Online-Technologie auf, die nahtlos in die Entwicklung unserer zukünftigen Spiele integriert werden kann", sagte Adam Kicinski.
Auch GOG.com bzw. GOG Galaxy soll in dem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielen, um "eine globale Gemeinschaft von Spielern aufzubauen." Dennoch versicherte er, dass CD Projekt Red weiterhin storygeleitete AAA-Rollenspiele für Einzelspieler entwickeln werde. Kicinski: "Was sich ändert, ist unser langfristiger Ansatz für Online-Elemente. Damit meinen wir, dass wir sicherstellen wollen, dass wir richtig vorbereitet sind, um Online-Elemente in unsere Spiele zu implementieren, wo sie Sinn ergeben. Wir müssen dabei nicht unsere Singleplayer-DNA verlieren. Wir wollen durchdachte Schritte unternehmen, um robuste Online-Funktionen aufzubauen."
Während Singleplayer-Rollenspiele weiterhin ihre Priorität bleiben sollen, sagte Michal Nowakowski (SVP of Business Development) noch, dass sie natürlich "das große Potenzial von The Witcher und Cyberpunk sehen würden" und die Reichweite dieser Marken auf neue Bereiche, Medien und Inhaltstypen ausgeweitet werden sollen.
Außerdem griffen die Verantwortlichen noch weitere Themen auf, die sehr wahrscheinlich die Folgen der turbulenten Entwicklung von Cyberpunk 2077 waren. So sollen die Entwicklerteams stärker vernetzt werden und es soll stärker auf die Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Mitarbeiter geachtet werden. Kürzere Marketing-Kampagnen für die kommenden Spiele sind ebenfalls geplant, d.h. sie würden Videos oder Demos nicht mehr so weit vor dem Verkaufsstart des Spiels der Öffentlichkeit zeigen. Gleiches gilt für Details zu den Spielmechaniken. "Teaser" seien aber erlaubt. Zugleich sollen ihre Spiele künftig auf möglichst vielfältigen Plattformen vorgestellt werden (Quelle:
The Verge).
Last but not least sollen die Entwicklungskapazitäten generell erweitert werden, "um die parallele Entwicklung von Triple-A-Spielen zu ermöglichen". Dieses parallele Entwicklungsgeschehen soll 2022 starten - und wenn man den Hintergrund der Ankündigung betrachtet, spielen die Entwickler wohl auf den nächsten Witcher- und Cyberpunk-Teil an.
Die eigene REDengine soll ebenfalls in Zukunft genutzt werden, aber durch Anpassungen der Studio-Struktur und bei den Entwicklungsteams sollen die Ressourcen zwischen den beiden kommenden Spielen besser gemeinsam genutzt werden können.
Zum Beispiel könnten beide Spiele die gleiche Technologie für NPC-Routinen und die Charaktersteuerung verwenden.