von Marcel Kleffmann,

Embracer übernimmt acht Studios, darunter 4A Games (Metro), New World Interactive (Insurgency) und DECA

Embracer Group (Unternehmen) von Embracer Group
Embracer Group (Unternehmen) von Embracer Group - Bildquelle: Embracer Group
Die Embracer Group (ehemals THQ Nordic AB) hat wieder zugeschlagen und insgesamt acht Studio-Übernahmen angekündigt. Das größte Studio, das in die Embracer-Gruppe aufgenommen wurde, ist 4A Games, die u.a. für die Metro-Reihe verantwortlich waren.

4A Games wird in Zukunft seine Spiele unter dem Label "Saber Interactive" veröffentlichen. Übernommen wurden die Niederlassungen in Malta und der Ukraine mit über 150 Mitarbeitern. Die Übernahme wird bis zu 71 Millionen Euro kosten. 4A Games wird zusammen mit Dmitry Glukhovsky am Ausbau der Metro-Reihe arbeiten, aber auch an einem komplett neuen AAA-Titel (kein Lizenzprodukt). Schon im August 2019 bestätigte der Embracer-Chef (Lars Wingefors), dass ein neues Metro-Spiel in Entwicklung sei.




New World Interactive gehört fortan ebenfalls zur Unternehmensgruppe und wird seine Spiele unter dem Label "Saber Interactive" veröffentlichen. New World Interactive ist bekannt für Insurgency, Day of Infamy und jüngst Insurgency: Sandstorm. Insurgency: Sandstorm wird in der ersten Jahreshälfte 2021 für Konsolen erscheinen. Das Studio arbeitet an einem weiteren Shooter für PC und Konsolen. Die Teamgröße soll beträchtlich aufgestockt werden (von 39 auf über 90 Vollzeitkräfte).

DECA (Deca Live Operations GmbH) aus Berlin ist übernommen worden. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Mobile-Games, Live-Betrieb (GAAS) und Free-to-play-Elemente. Es soll die Unternehmens-eigenen Marken auf mobile Plattformen bringen und mit Free-to-play-Mechaniken experimentieren. DECA wird zur sechsten, eigenständigen Sparte in der Embracer Group. Bei DECA arbeiten über 100 Vollzeitkräfte. Acht Marken wurden ebenso übernommen, darunter Dragonvale, Almost A Hero und Zombie Catchers.




Zu den weiteren Übernahmen gehören:
  • Palindrome Interactive: Das schwedische Studio mit 14 Mitarbeitern wird komplett gekauft und in Zukunft zu "Amplifier Game Invest" gehören. Aktuell wird an dem Strategiespiel Immortal Realms: Vampire Wars gearbeitet.
  • Pow Wow Entertainment: Das österreichische Studio mit 20 Mitarbeitern, das u.a. Misbits entwickelt hat, wird seine Titel in Zukunft unter dem Label THQ Nordic veröffentlichen. Aktuell werden zwei Titel entwickelt. Ein Spiel fußt auf einer bekannten THQ-Nordic-Marke. Der andere Titel ist ein Roguelike-Multiplayer-Plattformer in einer sich ständig verändernden Welt.
  • Sola Media: Vertrieb von internationalen Film- und Fernsehrechten (hauptsächlich Kinder- und Familienfilme)
  • Rare Earth Games: Das in Wien ansässige Studio tritt der Embracer-Gruppe via Label Amplifier Game Invest bei. Das Studio will sich auf actionbasierte Multiplayer-Spiele für PC, Konsolen und Cloud-Dienste konzentrieren.
  • Vermila Studios: Das spanische Studio, das derzeit an Crisol: Theater of Idols arbeitet, gehört nun zu "Amplifier Game Invest".

Insgesamt umfasst die Embracer Group mittlerweile sechs operative Teilbereiche: THQ Nordic, Koch Media, Coffee Stain, Amplifier Game Invest, Saber Interactive und DECA Games.
Quelle: Embracer Group

Kommentare

Gamingaktien schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?14.08.2020 17:43 Auf wessen Kosten das alles passiert (Crunchtime, Massenentlassungen bei gleichzeitigen Rekordquartalen, von der fast schon sureal zu nennenden Spanne zwischen dem Gehalt eines Entwicklers und dem eines Vorstandes gar nicht erst zu reden), das wird hier schön ausgeblendet, weil es ja nur auf den eigenen Gewinn ankommt, den man aus dieser Sache ziehen kann.

Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber du argumentierst falsch und hast auch irgendwie keine Ahnung, von dem was du da sagst.
Das rücksichtslose und egoistische Denken kommt doch nicht von den Anlegern, sondern von den Konsumenten.
Stichwort Crunchtime: Klag die Gamer an und nicht die Aktienkäufer. Spiele werden nie boykottiert, sondern trotzdem gekauft. Last of Us 2 hat Rekordverkaufszahlen hingelegt, obwohl die Gamer wussten, wie sehr die Mitarbeiter in der Crunchtime behandelt wurden.
Boykottierst DU denn den Kauf von Spielen? Wenn nein, dann gehörst Du zu den Leuten, die diese Misstände unterstützen. Damit treibst DU die Gewinne hoch. Und wenn die Gewinne steigen, dann kaufen die Leute Aktien.
Das ist also DEIN egoistisches und rücksichtsloses Verhalten. Kauf Dir keine Spiele mehr und trag dazu bei, dass es sich bessert.
Leider boykottieren die Spieler erst wenn es um sie selber geht. EAs Star Wars hat einen Shitstorm bekommen wegen der Lootboxen. Es ging dort ja auch um das eigene Geld.
Massenentlassungen in der Gamingbranche sind im Vergleich zu allen anderen Branchen viel weniger vorhanden. Die meisten Firmen stocken eher auf, als das sie entlassen, weil die Spiele und die Projekte immer größer werden.
Früher wurde ein Spiel von 3 bis 5 Leuten programmiert. Mittlerweile sind das Multimillionen Dollar Produktionen mit einem Riesenstab an unterschiedlichsten Mitarbeitern.
Selbstverständlich gibt es auch Entlassungen. Aber das gibt es in jeder Branche und in jeder Unternehmensform.
Deine angesprochenen Gehaltsdifferenzen sind kein Problem von börsengehandelten...
Lord Morrow schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?15.08.2020 00:08
Lord Morrow hat geschrieben: ?14.08.2020 21:42 ...
Ganz grundsätzlich, mich da bitte nicht mißverstehen ... es ist Dein Geld und Deine Entscheidung. Du hast Deine Beweggründe dargelegt und ich will Dir das nicht madig reden oder satzweise auseinanderreissen. Ist akzeptiert.
8) Alles cool.^^
Kajetan schrieb am
Lord Morrow hat geschrieben: ?14.08.2020 21:42 ...
Ganz grundsätzlich, mich da bitte nicht mißverstehen ... es ist Dein Geld und Deine Entscheidung. Du hast Deine Beweggründe dargelegt und ich will Dir das nicht madig reden oder satzweise auseinanderreissen. Ist akzeptiert.
Lord Morrow schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?14.08.2020 17:43
Gamingaktien hat geschrieben: ?14.08.2020 17:19 Man sollte die Börse nicht verteufeln.
Ich verteufele die Börse nicht. Nur das rücksichtslose und egoistische Denken, welches nicht wenige Börsenteilnehmer antreibt.
Kajetan, ich lade dich gerne ein Dir einen aktuellen Überblick zu verschaffen.
Den habe ich, danke.
Seit Jahren werden Käufer von Gamingaktien mit Gewinnen überschüttet.
Und Gaming wird noch viel größer.
Auf wessen Kosten das alles passiert (Crunchtime, Massenentlassungen bei gleichzeitigen Rekordquartalen, von der fast schon sureal zu nennenden Spanne zwischen dem Gehalt eines Entwicklers und dem eines Vorstandes gar nicht erst zu reden), das wird hier schön ausgeblendet, weil es ja nur auf den eigenen Gewinn ankommt, den man aus dieser Sache ziehen kann.
"Gaming" an den Börsen ist das Geschäft der Majors, die schon lange nicht mehr mit ihren Umsätzen Gewinn machen, sondern die Umsätze als Ressource für Steuervermeidungsmodelle verwenden, wo das "richtige" Geld verdient wird.
Ich habe nichts grundsätzlich gegen die Börse. Ich erkenne ihre Funktion an als Möglichkeit für Firmen sich zusätzliche Geldmittel für Investitionen zu besorgen oder als Möglichkeit sich an Firmen zu beteiligen. Ich habe nur etwas gegen den skrupellosen Egoismus und die Ignoranz, die nicht wenige Anleger, ob groß oder klein, hier an den Tag legen, was die Folgen und Begleiterscheinungen ihres Investments angeht.
Von daher ... erlaube ich mir daher ein wenig wütend zu werden, wenn mir jemand erzählen möchte, wie toll das doch alles sei!
Ich habe mich für Embracer entschieden, da ich definitiv keine Gaming Firma wollte, die massenhaft Studios schließt, Leute entlässt und mit Lootboxen um sich wirft! Embracer ist noch ein kleines Licht am Gaming Markt mit ungefähr 0,5 % Anteil, im Vergleich zu den Majors der Branche. Wenn es mir nur um das Geld ginge, hätte ich sicherlich auch EA kaufen können und das wäre im Anbetracht der Größe der Firma...
Kajetan schrieb am
Gamingaktien hat geschrieben: ?14.08.2020 17:19 Man sollte die Börse nicht verteufeln.
Ich verteufele die Börse nicht. Nur das rücksichtslose und egoistische Denken, welches nicht wenige Börsenteilnehmer antreibt.
Kajetan, ich lade dich gerne ein Dir einen aktuellen Überblick zu verschaffen.
Den habe ich, danke.
Seit Jahren werden Käufer von Gamingaktien mit Gewinnen überschüttet.
Und Gaming wird noch viel größer.
Auf wessen Kosten das alles passiert (Crunchtime, Massenentlassungen bei gleichzeitigen Rekordquartalen, von der fast schon sureal zu nennenden Spanne zwischen dem Gehalt eines Entwicklers und dem eines Vorstandes gar nicht erst zu reden), das wird hier schön ausgeblendet, weil es ja nur auf den eigenen Gewinn ankommt, den man aus dieser Sache ziehen kann.
"Gaming" an den Börsen ist das Geschäft der Majors, die schon lange nicht mehr mit ihren Umsätzen Gewinn machen, sondern die Umsätze als Ressource für Steuervermeidungsmodelle verwenden, wo das "richtige" Geld verdient wird.
Ich habe nichts grundsätzlich gegen die Börse. Ich erkenne ihre Funktion an als Möglichkeit für Firmen sich zusätzliche Geldmittel für Investitionen zu besorgen oder als Möglichkeit sich an Firmen zu beteiligen. Ich habe nur etwas gegen den skrupellosen Egoismus und die Ignoranz, die nicht wenige Anleger, ob groß oder klein, hier an den Tag legen, was die Folgen und Begleiterscheinungen ihres Investments angeht.
Von daher ... erlaube ich mir daher ein wenig wütend zu werden, wenn mir jemand erzählen möchte, wie toll das doch alles sei!
schrieb am