Verlässliche Unterstützung
Das mag auch daran liegen, dass die KI-Kameraden eine vorbildliche Unterstützung leisten. Zwar preschen sie teilweise etwas zu forsch nach vorne anstatt zu warten, doch sind sie nicht nur angenehm treffsicher, sondern zeigen auch tatsächlich so etwas wie Teamgeist. Liegt man nach zu vielen Treffern am Boden, dauert es nicht lange, bis Hilfe kommt und man wieder auf den Beinen steht. Stehen irgendwo Geschütze, zögert die
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Weibliche Verstärkung: Auch die Damen müssen für den letzten Showdown zu den Waffen greifen. |
KI nicht, sie zu benutzen, wenn der Spieler nicht darauf zugreifen will. Insgesamt also eine überzeugende Vorstellung der Begleiter, die fast schon ein bisschen zu stark ins Geschehen eingreifen. Angesichts dieser starken Unterstützung ist es keinWunder, dass Gears 3 etwas einfacher wirkt als seine Vorgänger. Zwar kann man den Schwierigkeitsgrad auch hier wieder in vier Stufen von lässig bis wahnsinnig anpassen, doch zumindest auf der normalen Stufe macht sich die Entlastung durch die KI-Mitstreiter deutlich bemerkbar.
Etwas weniger "gebildet" zeigen sich die Locust und Leuchtenden, die zwar ebenfalls Deckung suchen und clever agieren, aber auch oft genug willenlos in ihren sicheren Tod stürmen. Die mangelnde Intelligenz wird in solchen Momenten auch gerne durch massenhaftes Auftreten oder schiere Stärke kaschiert. Wenn sich z.B. ein Mauler-Duo mit ihren mächtigen Schilden oder andere Boomer-Vertreter ihren Weg in Richtung des Quartetts bahnen, ist das gleich sehr viel bedrohlicher als eine ganze Horde vergleichsweise harmloser Dronen. Manchmal - meist beim Flankieren - kommt es allerdings zu Totalaussetzern, bei denen die Gegner entweder gar nicht oder viel zu spät auf meine Anwesenheit reagieren. Solche Momente sind allerdings die Ausnahme.
Horde 2.0 - ein Kracher!
Auch wenn die ganz großen Wow-Momente der Vergangenheit ausbleiben, lohnt sich die Anschaffung von Gears of War 3 schon allein aufgrund der verhältnismäßig umfangreichen Kampagne. Die gleiche Empfehlung kann ich aber auch Fans von Mehrspielerpartien aussprechen, die sich auch abseits der kooperativen Kampagne gemeinsam durch Feindeshorden kämpfen oder gegeneinander antreten wollen.
Höhepunkt in der satten Auswahl an Modi ist die verbesserte Horde-Variante: Dabei gilt es, in einem Team von bis zu fünf Menschen insgesamt 50 Gegnerwellen zu überstehen, wobei jede zehnte von ihnen quasi Bosskämpfe mit ganz dicken Brocken darstellen. Dabei besteht das Ziel nicht mehr länger nur darin, alles wegzuballern. Epic hat dem Horde-Modus 2.0 ein Währungssystem spendiert, das mit jedem Kill oder jeder Unterstützung mehr virtuelles Geld auf das eigene Konto schaufelt. Und genau darin liegt der entscheidende Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger: Das Gesparte investiert man nämlich nicht nur in den Kauf von Munition, sondern auch in Befestigungsanlagen wie Stacheldraht, Papp-Attrappen zur Ablenkung, schwere Geschützanlagen und zig andere
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Zwar gibt es bei der Kartenauswahl auch einige alte Bekannte, doch bieten auch die Neuzugänge hervorragende Schauplätze für gepflegte Mehrspieler-Sessions.
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Dinge, mit denen man den Locust und Leuchtenden das Leben schwerer machen und sich gleichzeitig besser schützen kann. Mit der Zeit wird immer besseres Equipment angeboten - und das ist auch dringend nötig, denn was in späteren Wellen auf dem Bildschirm los ist, kann man nur als schieren Wahnsinn bezeichnen.
Das Biest in mir
Im neuen Biest-Modus herrschen dann umgekehrte Verhältnisse: Hier versucht man in der Rolle der Locust, den verschanzten Menschen Welle für Welle das Leben zur Hölle zu machen. Insgesamt erinnert das Ganze an den Versus-Spaß von Left4Dead, denn auch hier wählt man aus einer Liste seinen favorisierten Locust für den Angriff aus, kämpft so gut es geht und landet bei einem vorzeitigen Tod, der vor allem bei den knuffigen Tickern schnell eintritt, wieder bei der Auswahl. Diese wird übrigens stetig erweitert, so dass man später auch Zugriff auf gewaltige Vertreter wie die Boomer bekommt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich zwar den Horden-Modus vorziehen, doch auch diese Variante hat es in sich und sorgt zusätzlich für Abwechslung. Doch egal, für welchen Modus man sich entscheidet: Insgesamt stehen zehn Mehrspieler-Karten zur Auswahl, die wahlweise vom Host oder demokratisch per Abstimmung festgelegt werden.