Gefahr des Sekundenschlafs?
Die Wagenmodelle strotzen vor Details.
Allerdings sehe ich die potenzielle Gefahr, dass man sich zu sehr in der Ödnis einer offenen Welt verliert - ein Problem, das z.B. dem ambitionierten Open World-Rennspiel Fuel zum Verhängnis wurde. Um dem entgegenzuwirken, haben sich die Entwickler zwei Dinge einfallen lassen: Zum einen schaltet man mit der Zeit Garagen frei, von denen man die Expedition beginnen und zwischen denen man durchschalten kann. Man wird also nicht gezwungen, ewig lange bis zum nächsten Wettbewerb zu fahren, obwohl sich die Entwickler wünschen, dass Spieler viel Zeit hinter dem Steuer verbringen. Aber nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen. Auch versteckte Herausforderungen und Aussichtspunkte sollen den Entdeckergeist wecken. Zum anderen gibt es ein GPS-System, das einen auf Wunsch zum nächsten Karriere-Event dirigiert.
„Bitte links abbiegen“
Das Besondere daran: Das GPS funktioniert komplett sprachgesteuert - sofern man Kinect sein Eigen nennt. Ansonsten hält man sich mit der Implementierung von Microsofts Kamerasystem überraschend zurück, denn weder das hervorragende Head Tracking aus Forza 4 noch die optionale Lenkung via Gesten halten Einzug in Horizon. Leider fällt auch ein Autovista-Modus zum Erkunden der Fahrzeuge unter den Tisch. Alternativ wird eine Autoshow angeboten, bei der bis auf das Drehen der Kamera keine Interaktionen möglich sind. Schade, denn denke ich an Veranstaltungen wie VW-Treffen oder sonntägliche Fahrten zum Nürburgring, gewähren die Besitzer von getunten Geschossen gerne einen Blick unter die Motorhaube und posieren mit ihren polierten Schlitten. Zumindest wird es wieder einen Fotomodus geben, mit dem man die Flitzer ins rechte Licht rücken und der Community präsentieren kann. Welche Modelle und Hersteller an Bord sind, wird noch nicht verraten. Allerdings kann man davon ausgehen, dass der Fuhrpark nicht so üppig ausfallen wird wie beim „großen“ Forza Motorsport. Stattdessen wird man sich wohl wie EA bei Need for Speed: Shift auf eine Auswahl hochkarätiger Exemplare. Im Rahmen der Session konnte ich neben der brandneuen Viper schon einen Blick auf einen Ford GT, BMW M5, Subaru Impreza, Ferrari 458 Italia, Mercedes SLR, Alfa Romeo Competizione und einen Maserati werfen. Was zukünftige Downloadinhalte angeht, brachten die Entwickler im Gespräch einen interessanten Gedankengang ins Spiel: So könnte es möglich sein, dass sich in Zukunft beide Reihe - also Forza Motorsport und Horizon - DLC-Pakete teilen könnten, damit die Fahrzeuge in beiden Spielen verwendet werden können. Eine interessante Idee…
Der Autolog-Faktor
Endlich: Die Engine wurde um einen Tag-/Nachtzyklus erweitert.
Genau wie bei EAs Autolog-System werden auch hier sämtliche Events mit den Ergebnissen der Freunde abgeglichen und man kann sich jederzeit Herausforderungen schicken. Durch ein internes Nachrichtensystem bleibt man außerdem in Kontakt. Im Rahmen des Festivals sollen über 100 Renn-Events angeboten werden - zusätzlich wird man auch beim Cruisen durch die Spielwelt andere Fahrer zu einem Sofort-Duell herausfordern können. Ein Fragezeichen steht noch dahinter, wie das alles funktionieren wird: Fahren da einfach andere Onlinefahrer durch das virtuelle Colorado? Und wenn ja: Wie viele gleichzeitig und wer entscheidet, auf welchen Spieler man trifft? Fest steht nur, dass man im Gegensatz zu anderen Open World-Rennspielen wie Test Drive: Unlimited hier keine eigenen Routen festlegen oder in einem Editor basteln darf - schade. Allerdings versprechen sich die Entwickler viel von der Verlagerung der bekannten Spielplatz-Modi wie „Katz und Maus“ in eine offene Welt, denn schon bei Forza Motorsport 4 oder PGR erfreuten sich diese actionreichen Variationen abseits der klassischen Rennen einer großen Popularität. Für Nervenkitzel dürften außerdem die so genannten Pink Slip-Wettbewerbe bieten, bei denen man seinen Wagen aufs Spiel setzen muss.