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Der Tanuki-Anzug feiert ein Wiedersehen - und auch manche Gegner haben ihn zu schätzen gelernt. |
Denn die folgt dem in letzter Zeit leider teilweise sehr deutlich spürbaren »Es darf für niemanden zu schwer sein«-Credo Nintendos: Die Zeitlimits sind übergroßzügig, es wird nach jedem Level automatisch gespeichert, es regnet Extraleben an allen Ecken und Enden! Levelendfahne ganz oben erwischt: Leben. 100 Münzen: Leben. Ein herumstehender Toad: hat meist ein Leben für einen. Mehr als fünf Gegner mit dem Superstern-Extra umgerannt: Leben. Notenserie vollständig verfolgt: Leben. Fünf rote Münzen aufgesammelt: Leben. Stachelige Echse zerlegt: Leben. Leben, Leben, Leben! Und dabei gibt es nur wenige Möglichkeiten, diese wirklich loszuwerden. Klar rennt man mal als Mini-Mario in einen Gegner oder stürzt in den Tod, aber selbst diese Schrecken verlieren schnell ihre Zähne, wenn man sieht, wie leicht es einem Nintendo wirklich machen will: Passiert man als kleiner Mario eine Checkpunkt-Fahne, wird man automatisch vergrößert. Geht man drauf, beginnt man nicht klein, sondern gleich als Super Mario. Geht man fünf Mal hintereinander im gleichen Abschnitt drauf, bekommt man einen Unverwundbarkeits-Anzug spendiert. Und versagt man gar zehn Mal, erhält man magische Flügel, die einen direkt zum Levelende befördern. Kurz gesagt: Scheitern ist eigentlich unmöglich.
Zurück zum Flugschwanz!
Neben den eigentlichen Levels warten auf der Welten-Übersicht auf Boni: Zum einen die bekannten Toad-Häuser, in denen befreundete Miis Geschenke für einen haben. Zum anderen so genannte »Rätselboxen«: Der Name ist aber leicht irre führend, denn zu rätseln gibt es hier nichts. Stattdessen muss man schnellstmöglich alle Extras im Raum aufsammeln, darunter Goldmünzen und Sternenmedaillen, gelegentlich gibt's auch Extraleben, weil man von denen scheinbar nie genug haben kann. Die Rätselboxen sind auch Teil der StreetPass-Unterstützung: Trifft man auf andere Spieler, werden Boxen und Geschenke getauscht. Die SP-Nutzung ist hier also genauso dünn wie die Anleitung, die nur in Kurzform der Spielepackung beiliegt - die eigentliche Gebrauchsanweisung, so man sie denn benötigt, findet sich ausschließlich in elektronischer Form auf dem Modul.
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Das Supermarioleben wird einem sehr einfach gemacht - nicht mal die Bosskämpfe sind eine besonders große Herausforderung. |
Dass nicht Super Mario Land, sondern Super Mario Bros. 3 der Entwicklung Pate stand, merkt man nicht zuletzt am Tanuki-Anzug, der ein Wiedersehen feiert: Mario verkleidet sich als japanischer Marderhund, kann schweben und (zumindest nach dem ersten Durchspielen) auch wieder zur steinernen Statue werden. Auch viele Gegner haben die Vorteile des Anzugs zu schätzen gelernt, so trifft man immer wieder auf Goombas, Bullet Bills oder grimmige Stampfer mit dem typischen Ringelschwanz. Die restlichen Extras sind ebenfalls bekannt: Pilz, Feuerblume, Bumerang-Anzug, Superstern oder Propellerkiste warten auf ihren Einsatz. Übrigens nur für einen Spieler: Es gibt keinerlei Multiplayermodus.
Schnauzbart in neuer Dimension
Auf den ersten Blick mag die Kulisse schlicht erscheinen, aber man sollte sich nicht täuschen lassen - hier wartet eines der technisch beeindruckendsten 3DS-Spiele überhaupt! Das liegt nicht nur an den kunterbunten Levels, den ständig flüssig wechselnden Kameraperspektiven, den witzigen Physik-Spielereien und den tollen Effekten (mein Liebling: die wunderbar blubbernde Lava) - sondern vor allem an dem fabelhaften 3D-Effekt! Bis jetzt gibt es kaum ein Spiel, das wirklich von den 3D-Fähigkeiten des 3DS profitiert - das Ganze sieht man etwas plastischer oder räumlicher aus, aber mehr meist auch nicht. Nicht so hier: Natürlich kann man das Ganze auch in 2D genießen - aber man sollte es nicht! Es gibt wunderbar viele 3D-Spielereien (wie Pusteblumen, Seifenblasen oder Feuerwerk), viele Levels sind herrlich raumtief aufgebaut. Und selbst Kleinigkeiten wie die 2D-Bilder zwischen den Welten (die man übrigens zum Wackeln bringen kann) verfügen über bemerkenswerte Tiefe. Nintendo ging sogar so weit, im Spiel selbst noch mal einen 3D-Schalter einzubauen, der den Levels auf Wunsch noch etwas mehr Tiefe verleiht. Kurz gesagt: Wer hier den Schalter auf »2D« stellt, der verpasst wirklich etwas!
Der Gewinn der zusätzlichen Dimension kommt natürlich mit einem Preis daher. Zum einen wird die Akkulaufzeit des 3DS nochmals verkürzt, zum anderen gibt es gelegentliche Übersichtsprobleme, die gerade zu Beginn dafür sorgen können, dass man sich ungewollt in einem bodenlosen Graben wiederfindet. Außerdem ist Mario etwas träger als früher unterwegs - ein notwendiger Kniefall vor der sonst tadellosen 3D-Steuerung.