Test: Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
29.06.2012
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ab 77,00€
Spielinfo Bilder Videos
Zero lässt grüßen

Die Auseinandersetzungen per se erinnern wiederum an die Ursprünge der Serie und sind durchaus unterhaltsam: Man muss versuchen, den jeweiligen Geist im Sucher der Kamera zu behalten und dann im richtigen Moment (während eines Angriffes des Gegners, wird durch eine rote Markierung angezeigt) abzudrücken, damit die Lebenspunkte der Erscheinung gegen Null gehen.
Die Zwischensequenzen sind stimmungsvoll und deuten an, was aus Spirit Camera hätte werden können.
Die hochwertigen Zwischensequenzen sind stimmungsvoll und deuten an, was aus Spirit Camera hätte werden können.
Durch die größtenteils unvorhersehbaren "Laufwege" der Geister kommt so etwas wie Spannung auf, die allerdings durch den sehr weit unten angesetzten Anforderungsgrad (mit Ausnahme des Finalkampfes) relativiert wird.

Mit ein paar Rätseln, von denen sich die meisten leider nur um das Finden der richtigen Seite im AR-Tagebuch drehen, sowie dem Wechsel der Linsen, die dann z.B. Dunkelheit durchleuchten oder das Bild in ein Negativ verwandeln, nutzt man ebenfalls einen der Stützpfeiler der stationären Project Zeros. Und in den Momenten, bei denen die Rätsel anspruchsvoller werden und man zudem noch über das Tagebuch in eine düstere Welt gesogen wird, entfaltet Spirit Camera seine Stärke und setzt auch den einen oder anderen Schockmoment - das passiert allerdings viel zu selten.

Kurzes Unvergnügen

Und zu alledem ist Spirit Camera auch noch kurz: Nach gut drei Stunden hat man das Geheimnis um das visuell meist spröde umgesetzte Tagebuch gelöst. Danach kann man zwar noch weitere Durchläufe in Angriff nehmen, um zusätzliche Geheimnisse Mayas zu entschlüsseln oder neue Kostüme freizuspielen, doch der Reiz hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Wie übrigens auch bei den Minispielen, die die sich entweder um Seiten im AR-Tagebuch drehen oder das Schießen von Fotos mit dem 3DS forcieren, um dann die darüber gefundenen Geister zu bekämpfen.

Angesichts des nur selten erbaulichen Spielerlebnisses wirkt die Akustik wie die sprichwörtlichen vor Säue geworfenen Perlen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, um welchen Wirkungsfaktor das Stöhnen, Geisterjammern sowie die spärlich, aber effektiv eingesetzte Musik potenziert worden wäre, wenn aus diesem Titel tatsächlich ein Horror-Spiel und kein Reaktionstest mit erweiterter Realität geworden wäre.
Dementsprechend lohnt es sich auch kaum, Worte zur Kulisse zur verlieren. Die Momente in der Spielwelt sind tatsächlich gelungen, die sporadisch eingestreuten Filme ebenfalls, wobei in beiden Fällen der 3D-Effekt zu schwach ist, um nachhaltig Wirkung zu hinterlassen. Die deutlich häufiger vorkommenden AR-Situationen hingegen können nicht überzeugen: Weder die oberflächlich animierte Maya noch die Geister schaffen es, Akzente zu setzen.

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Kommentare

Cerenia schrieb am
Gerüchten zufolge hatte Tecmo ja ursprünglich ein Remake des ersten Teiles geplant, aber Nintendo wollte für den 3DS eine neue IP haben. Also kam... das dabei heraus.
Wenn's mal runtergesetzt ist werde ich's mir wohl holen, auch wenn ich's aktuell schon zu angemessenen Preisen sehe.
SpikeX1 schrieb am
Ganz so schlecht ist es auch nicht. Der Ansatz ist gut, die Umsetzung leider nicht immer und das Spiel ist recht kurz. Als Budgettitel kann man es aber mitnehmen und seinen Spaß haben.
Wuschel666 schrieb am
Dacht ich mir leider . Bin großer Fan der Serie, habe sgoar den 4. Teil aus Japan. Aber das hier is wohl nicht so der bringer. Wenns mal günstig ist schlag ich zu
crewmate schrieb am
Dass Holodeck ist zum greifen nah. *__*
Nur noch 2 - 3 Spiele mehr und ich erwäge den 3ds
Wizz schrieb am
Vernichtend. =<
schrieb am