Im Test:
Erneute Mobilmachung
Auch wenn Mario Party in erster Linie auf Nintendos Heimkonsolen zuhause ist, stattet die Reihe nach GBA und DS mit ihrem jüngsten Ableger auch dem 3DS einen Besuch ab. Island Tour bietet sieben frische Spielbretter sowie über 80 neue Minispiele, mit denen man sich allein gegen die KI oder mit bis zu drei Freunden muntere Wettstreite liefern kann. In geselliger Runde ist die Stimmung natürlich am ausgelassensten. Das vom Kartenspiel "Schwarzer Peter" inspirierte Spielbrett "Alles außer Bowser!" öffnet sogar generell erst mit mindestens zwei Freunden im Schlepptau seine Pforten.
Doch auch Solisten kommen mit speziellen Angeboten wie "Bowsers Turmturnier" auf ihre Kosten: Beim Erklimmen der 30 Stockwerke gilt es neben allerlei Minispielen auch besondere Bossduelle und zufällige Bestrafungen zu überstehen.
- Mario
- Luigi
- Peach
- Daisy
- Wario
- Waluigi
- Yoshi
- Buu Huu
- Toad
- Bowser Jr. Dank Zwischenspeicherfunktion ist der Aufstieg auch in Etappen möglich. Darüber hinaus kann man sich natürlich auch jedes Minispiel einzeln vorknöpfen oder sich Minispielmarathons gegen die Zeit oder virtuelle Gegner liefern, deren Stärke sich in fünf Stufen anpassen lässt. Wer die StreetPass-Funktion aktiviert, darf sogar fingierte Duelle gegen Lieblingscharaktere anderer Spieler bestreiten.
Bretter, die die Welt bedeuten
Im Mittelpunkt stehen aber natürlich wie immer die verschiedenen Brettspielwettkämpfe, welche dieses Mal leider ausschließlich auf recht konservativ, wenn auch wendungsreich gestrickten Start-Ziel-Rennen basieren. Auf klassische Rundläufe oder kreative Sonderformen wie sie einem zuletzt sogar in Wii Party U überzeugend dargeboten wurden, wurde aus unerklärlichen Gründen gänzlich verzichtet. Immerhin kommen neben Würfeln zum Teil auch wieder Zugkarten wie in "Kameks Budenzauber" zum Einsatz, die ein bisschen taktische Würze ins Spiel bringen. Auch das geschickte Einsetzen gesammelter Hilfsgegenstände wie im "Item-Imperium" schlägt in diese Kerbe.
Die meist sehr kurz und einfach gehaltenen Minispiele selbst reichen von Merk- und Reaktionstests über Knobel- und Geschicklichkeitsaufgaben bis hin zu eigenständigen Puzzelspielen mit Tetris- oder Hexic-Anleihen. Dabei werden auch die Sonderfunktionen des 3DS wie Neigungssensoren, Touchscreen, Mikrofon und Kamera genutzt. Letztere sogar im Zusammenspiel mit Augmented-Reality, wo es in den Raum projizierte Gumbas zu bewerfen oder Türme heil zu umrunden gilt. Ansonsten ist die 3D-Darstellung eher unspektakulär und in besonders bewegungsintensiven Minispielen mitunter sogar ein Handicap, das sich aber natürlich jederzeit via 2D-Umschaltung deaktivieren lässt.
Luft nach oben
Lob verdienen hingegen die meist treffenden Kurzerklärungen und Demonstrationen der einzelnen Spiele und Spielbretter, die sich per Übungsfunktion auch oft erstmal in Ruhe ausprobieren lassen, während die Angaben zu Spielzeit, Glücks- und Geschicklichkeitsfaktor sowie Minispielhäufigkeit bei der Brett- und Modiwahl gerade zu Beginn sehr hilfreich sind.
Was man vermisst, sind hingegen kooperative Gruppeneinsätze, Teamduelle sowie Inhalte für Spiele-Sessions mit mehr als viel Teilnehmern. Auch Fernduelle via Internet oder selbst erstellte Turniere sind tabu. Die einzige Möglichkeit mit Freunden zu spielen, ist via lokaler Drahtlosverbindung. Dass dabei nur ein Akteur im Besitz des Spiels sein muss, ist wiederum löblich, wiegt allerdings nicht den Verzicht auf all die anderen vielerorts längst üblichen Mehrspielerangebote auf.
Fazit
Die 3DS-Premiere von Mario Party bietet mit sieben neuen Spielbrettern und über 80 Minispielen einen ordentlichen Umfang, auch wenn lediglich konservative Start-Ziel-Rennen mit von der Partie sind - da war man bei Wii Party U schon weiter. Dafür wurden die Besonderheiten des Handhelds wie Neigungssensoren, Kamera, Mikrofon und Touchscreen gut eingebunden bzw. mit speziellen Spielen bedacht. Löblich auch, dass für eine Vorort-Party mit bis zu drei Freunden lediglich ein Teilnehmer im Besitz des Spiels sein muss, um jeder gegen jeden um den Sieg zu ringen. Allerdings ist das auch die einzige Möglichkeit mit anderen in Wettstreit zu treten. Einen Online-Modus für Fernduelle sucht man ebenso vergebens wie teambasierte Wettkämpfe, kooperative Gruppenaufgaben oder Angebote für mehr als vier Spieler. Nicht einmal eigene Turniere lassen sich erstellen. In geselliger Runde kommt zwar trotzdem Stimmung auf, der erhoffte Partyknüller ist Nintendos Inseltour aber nicht...
Pro
Kontra
Wertung
3DS
Unterhaltsame, aber nur begrenzt partytaugliche 3DS-Premiere der beliebten Minispielsaga.
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