Special: Merregnon 2 (Sonstiges)

von Paul Kautz



Sonstiges
Entwickler: Merregnon Studios
Publisher: -
Release:
24.05.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder  
4P: Wo siehst Du die Zukunft der Spielemusik? Wird es schwieriger werden mithalten zu können?

GG: Ist es komplizierter, gewaltige Kompositions-Tools zu benutzen, anstatt einen kompletten Soundtrack aus 4 Kanälen und 150 kByte Samples zu quetschen? Man kann sich Dinge kompliziert machen, und Dinge werden von alleine kompliziert - es ist alles eine Ansichtssache. Wenn man sich seine Arbeit bewusst einfach gestaltet, dann ist sie auch einfach. Heute ist es genauso schwer und einfach einen guten Sound hinzubekommen, wie es früher war - nur die Herangehensweise ist eine andere. Das wird sich vermutlich auch nicht ändern.

4P: Denkst Du, dass es notwendig oder zumindest von Vorteil ist, über Musiktheorie (wie beispielsweise Notenlesen) Bescheid zu wissen, oder ist Talent das Wichtigste?

GG: Was ist das Endergebnis? Wie klingt die Musik, wie fühlt sie sich an, wie funktioniert sie? Das ist am Ende doch das Einzige was zählt. Es gibt Menschen, die sich stundenlang in Technik vertiefen, die genau wissen, wozu diese Hüllkurve da ist, oder wie sie auf diesem und jenem Equalizer funktioniert. Andere können Dir dank Ihrer hochspezialisierten Ausbildung im Schlaf exakt vorbeten, wie Mozart komponiert hat. Ich habe dazu eigentlich nur zwei Dinge zu sagen: 1.) Nichts, und wirklich gar nichts kann jemals Erfahrung ersetzen. 2.) Ausbildung und Talent sind zwei Dinge, die die Erfahrung verbessern. Beide sind gleich wichtig, aber ohne Erfahrung und Ausdrucksmöglichkeit wertlos.

Ich denke, da ist noch ein dritter Punkt, an den viele Menschen gar nicht denken: der Musiker muss genau wissen, wie er seine Kompositionen im Spiel verwenden kann. Natürlich kann ein Soundtrack toll klingen, wenn man sich ihn im Auto oder im Studio anhört - aber wie funktioniert die gleiche Musik an verschiedenen Stellen im Spiel? Darauf kommt es nämlich wirklich an. Musik kommt direkt aus dem Herzen, es ist ein Ausdruck der Gefühle des Komponisten. Ein guter Musiker kann mit seinem Soundtrack beliebige Gefühle erzeugen

4P: Spielemusik gewinnt weltweit, und besonders in Japan, immer mehr an Akzeptanz. Hat das einen Einfluss auf Deine Arbeit - wird es schwerer, konkurrenzfähig zu bleiben?

GG: Oh ja, es wird auf keinen Fall leichter. Heutzutage ist die übliche Herangehensweise in etwa, ein Spiel zu starten, es eine Weile zu spielen, und dann auf »Verdammt, das klingt gut. Ich brauche etwas ähnliches für unser Spiel« aufzubauen.

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am