Special: Voodoo-Mystery und Schattenjäger
Vom Autor zum Mystery-Knobler
Eigentlich wollte Horror-Autor Gabriel Knight nur Recherche für seinen neuen Roman betreiben. Doch als in New Orleans, bekanntlich auch heute noch ein Zentrum für Voodoo-Aktivitäten, eine Reihe von Ritualmorden geschehen, versinkt er bei seinen Nachforschungen immer mehr in einer Welt voller Mysterien, Gewalt sowie übernatürlicher Mächte, die sich wie ein roter Faden durch seine Familiengeschichte ziehen und auch sein Schicksal bestimmen sollen.
Gespielt wurde mit einer klassischen Point'n'Click-Steuerung mit der Maus, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sich Sierra zum Glück von der Parser-Eingabe aus den hauseigenen Adventures der Achtziger verabschiedet und setzte mittlerweile auf ein ähnliches System wie LucasArts. Mit der rechten Maustaste schaltete man Aktionen wie Gehen, Schieben, Benutzen, Reden oder Türe benutzen anhand von kleinen Icons einfach durch und kombinierte sie anschließend mit einem Klick auf die linke Maustaste mit der Umgebung. Ähnlich funktionierte die Steuerung im Inventar, in dem man nicht nur
Viele Dialoge
Und gequatscht wurde viel – nicht nur im Multiple-Choice-Verfahren, bei dem man sich selbst anhand einer Auswahl die Themen aussuchen konnte, über die man mit seinem Gegenüber reden wollte. Klar, dass nach neuen Erkenntnissen auch mehr Optionen bei den Gesprächen zur Verfügung standen, so dass es sich immer lohnte, bereits bekannte und befragte Personen erneut aufzusuchen. Doch auch zwischendurch wurde immer diskutiert – vor allem die Dialoge zwischen Gabriel und seiner kecken Assistentin Grace sorgten trotz des düsteren Themas immer wieder für eine erfrischende Erheiterung und bereicherten die Detektivarbeit um eine kleine Romanze.
Schattenjäger made in Germany
Für das deutsche Adventure-Publikum war besonders interessant: Die Handlung führte Gabriel neben Afrika nicht nur in hiesige Gefilde, sondern fuhr mit dem Charakter Wolfgang Ritter sogar eine deutsche Nebenfigur auf. Hinzu kam, dass auch Gabriels Schicksal als „Schattenjäger“ und dessen Ursprung mit Deutschland verknüpft war. Noch stärker kam diese Verbindung in der Fortsetzung zum Tragen: Das als interaktive Film konzipierte The Beast Within: A Gabriel Knight Mystery spielte überwiegend in Bayern und integrierte u.a. König Ludwig II. sowie Komponist Richard Wagner in die Handlung.
Allerdings kann ich mich noch daran erinnern, dass der Weg zum Schattenjäger in Sins of the Father zumindest in der deutschen Fassung einen fiesen Bug hatte, der das Lösen eines Rätsels unmöglich machte. Eigentlich lief das Adventure sehr linear ab, da die Handlung des Spiels in Tage eingeteilt wurde. Erst wenn man ein bestimmtes Rätsel gelöst oder eine Aktion durchgeführt hatte, sprang die Geschichte zum nächsten Tag über. Innerhalb eines Tages hatte man dagegen die Freiheit, wo man sich wann hinbegeben wollte, wobei man auf der Karte die Schauplätze jederzeit wechseln konnte. In diesem konkreten Fall musste man jedoch eine bestimmte Reihenfolge einhalten und ich meine mich daran erinnern zu können, eine Person erst nach einer Aktion aufsuchen zu dürfen oder umgekehrt. In Zeiten, in denen Online-Patches noch
Alternativen und Freude auf die Wiedergeburt
Wer die Geschichten von Gabriel Knight: Sins of the Fathers und A Beast Within gerne unabhängig der Spiele erleben möchte, hat ebenfalls die Gelegenheit dazu: Jensen veröffentlichte zu beiden Titeln jeweils eigene Romane, die mittlerweile aber nicht mehr erhältlich sind. Zusätzlich existiert eine 33 Seiten starke Graphic Novel, die die Vorgeschichte thematisiert und der Erstauflage des Spiels sogar beilag. Das Ende lag dagegen ganz in der Hand des Spielers, der im Finale eine wichtige Entscheidung treffen und so den Ausgang der Geschichte selbst beeinflussen durfte.
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