Auf Sparflamme
Im Vorgänger fiel es oft schwer, sich einen Eindruck von seiner aktuellen Position im Rennverlauf zu verschaffen. Aus diesem Grund führt Codemasters in dieser Saison den so genannten Renndirektor (Racing Director) ein, den man über das Pausenmenü
|
Bei Regenwetter muss man gegen eingeschränkte Sichtverhältnisse sowie wenig Bodenhaftung kämpfen. |
erreicht. Dabei handelt es sich im Prinzip um einen Info-Bildschirm, in dem u.a. Sektorenzeiten und bereits absolvierte Boxenstopps sowie Zeitenabstände aller Fahrer angezeigt werden. Zusätzlich sorgt in diesem Jahr auch der Boxenfunk öfter und besser für Feedback, so dass man sein Renntempo oder die Strategie entsprechend anpassen kann. Kommt vom Kommandostand die Aufforderung zu pushen, sollte man den Fuß also besser auf dem Gas lassen anstatt zu trödeln. Wird dagegen das Benzin langsam knapp oder der Motor zu heiß, sollte man die Drehzahl reduzieren und auf Sparflamme weiter fahren. Schon bei F1 2010 konnte man über das Digitalkreuz die Motorenleistung verändern, hierwird jedoch noch stärker der Benzinverbrauch in den Fokus gerückt. Fährt man sparsam, kann man es zwischendurch ruhig mal fliegen lassen. Orientiert man sich eher an Bleifuß Hamilton, könnte man am Ende allerdings zu Sparmaßnahmen gezwungen werden oder scheidet im schlimmsten Fall mit leerem Tank vorzeitig aus.
Der Pirelli-Faktor
Das dynamische Wettersystem überzeugt erneut mit wechselnden oder voreingestellten Streckenbedingungen. Vor allem die regennassen Pisten vermitteln den gewohnt intensiven Eindruck, wenn man in der Cockpitansicht (dieses Mal auch mit originalgetreuen Lenkrädern) nahezu blind durch die aufgewirbelte Gischt des Vordermannes jagt und dabei alle Hände voll zu tun hat, den Wagen auf dem rutschigen Asphalt zu halten.
Wie in der echten Formel 1 wird auch im Spiel die Reifenwahl neben dem fehlerfreien Fahren maßgeblich zum Erfolg oder Misserfolg beitragen. Nur wer sich an die verschiedenen Mischungen der Pirelli-Pneus gewöhnt, zum richtigen Zeitpunkt wechselt und gegebenenfalls den Verfall durch eine sanfte Fahrweise verlangsamt, kann das Maximum an Performance herausholen. Selbstverständlich spielen auch Faktoren wie die Aerodynamik,
|
Die Leistung der Boliden wird den realen Vorbildern angepasst: In einem schwachen Auto wird man sich im Kampf mit den Top-Teams schwer tun. |
Getriebe und Fahrwerk eine Rolle. Wie im Vorgänger darf man auch hier selbst Hand am Setup anlegen oder sich auf die Auswahl an Voreinstellungen seines Mechanikers verlassen. Neu hinzugekommen - weil von vielen gewünscht - sind auch technische Defekte, die optional aktiviert werden können. Das eigentliche Schadensmodell ist allerdings noch recht ernüchternd:Abgerissene Front-Flügel wirken sich z.B. kaum auf die Fahrphysik aus. Und bis die Räder aufgrund eines beschädigten Fahrwerks eiern oder man Motorleistung einbüßt, kann man sich z.T. viele und auch starke Kollisionen mit anderen Fahrzeugen oder der Streckenbegrenzung erlauben.
Besser im Griff
Die Fahrphysik wurde leicht verbessert: Die Entwickler legen nach eigenen Worten einen größeren Wert auf die akkurate Nachbildung des Fahrwerks, was man vor allem beim Überfahren der Randsteine spürt. Zudem ist es jetzt einfacher, bei einem Ausbrechen des Hecks gegenzusteuern und das Fahrzeug noch abzufangen anstatt gleich völlig die Kontrolle zu verlieren. So fühlt sich das Rasen in den F1-Boliden insgesamt noch etwas runder an als im letzten Jahr. Die z.T. gewaltigen Leistungsunterschiede zwischen den Rennställen werden auch im Spiel abgebildet. Damit ist eine Endplatzierung mit einem Virgin im Mittelfeld tendenziell als höhere Leistung zu bewerten als mit einem Red Bull oder McLaren auf dem Treppchen zu landen.