Die meisten dieser Artefakt-Szenarien sind für WoW-Verhältnisse relativ aufwändig in Szene gesetzt und mit kleinen Zwischensequenzen versehen, während ein animiertes Charakter-Porträt mit Textfenster (inkl. deutscher Sprachausgabe) die Geschichte rund um die Wiederbeschaffung des Artefakts fortführt. Und nein: In World of WarCraft: Legion wird man keine andere Waffe als das Artefakt in die Hand nehmen. Es gibt keine alternativen Waffen, die als Beute hinterlassen werden. Dafür lässt sich das Erscheinungsbild des Artefakts anpassen.
Artefaktmacht und ein alter Talentbaum
Mit dem Artefakt kommt zumeist eine Neuerung für jede Klasse ins Spiel. So erhält ein Tierherrschaftsjäger z.B. dauerhaft einen zweiten Begleiter und ein Wächter-Druide (Tank) kann einen Teil des eingehenden Schadens mit seiner aktiven Artefakt-Fähigkeit reflektieren. Man bekommt also eine neue Fähigkeit, die der Rolle (Schaden, Tank, Heilung) der Klasse entspricht.
Jedes Artefakt hat einen Talentbaum und lässt sich mit der Ressource Artefaktmacht schrittweise verbessern.
Das erlangte Artefakt darf man danach in die Klassenordenshalle bringen, die eine abgespeckte Version der Garnison darstellt. Dort trifft man ausschließlich auf andere Spieler der gleichen Klasse (Allianz und Horde) in stimmigem Ambiente. Ziemlich zentral in der Klassenordenshalle befindet sich ein Altar, an dem das Artefakt mit Artefaktmacht verbessert werden kann. Artefaktmacht erhält man durch das Abschließen von Quests, als Beute, für Weltevents, für abgeschlossene Dungeons, durch das Sammeln von Schätzen etc. Je mehr Macht man erhält, desto weiter kann man im Talentbaum des Artefakts fortschreiten. Richtig gelesen: Jedes Artefakt hat einen eigenen Talentbaum, der ein bisschen an Vanilla-WoW erinnert und (viele) passive Talente sowie (wenige) aktive Fähigkeiten bietet. Beim Tierherrschaftsjäger kann z.B. der Schaden von Mehrfachschuss oder Kobraschuss erhöht werden oder man schaltet frei, dass der zweite Begleiter ebenfalls Zorn des Wildtiers oder Tötungsbefehl! anwendet, was bis dahin nur ein Begleiter macht. Auch ein aufgeladener Blitzschuss als „Damage-Cooldown“ ist verfügbar. Mit diesem Fähigkeitsbaum kann man die Spielweise und die Fertigkeiten modifizieren bzw. anpassen. Vor einigen Jahren sagten die Entwickler, dass passive Boni und ein klassischer Talentbaum "langweilig" wären, aber nun kehren sie zu diesem Konzept zurück.
Der Schauplatz der sechsten Erweiterung: Die Verheerten Inseln
Noch fragwürdige Auswirkungen
Die Spielweise des Charakters wird durch das Artefakt in der Regel nicht auf den Kopf gestellt oder gänzlich verändert. Zumindest wird die Anzahl der verfügbaren Fertigkeiten gesteigert, denn obwohl die meisten Überarbeitungen der Klassen mit Version 7.0 ziemlich gut durchdacht auf den Hintergrund der Klassen angepasst wurden, sind viele Fähigkeiten gestrichen und die Spielweise vereinfacht worden. Manche Klassen spielen sich gar erstaunlich einfach und erschreckend unspektakulär. Wie und ob das Artefakt und der damit verbundene Fortschritt sich letztendlich auf die Komplexität der Spielweise und die "Rotation der Fertigkeiten" auswirken, bleibt abzuwarten.
Der Clou an dem Artefakt ist, dass es auch weiter ausgebaut werden kann, wenn der Charakter die Maximalstufe 110 erreicht hat. Pro freigeschaltetem Artefakttalent (in manche Talente können mehrere Punkte investiert werden), steigen logischerweise die Kosten für das nächste Talent. Während die ersten zwölf Talentpunkte vertretbar günstig zu haben sind, steigen die Kosten danach deutlich an.
Die Missionen für die Champions (Anhänger) in den Klassenordenshallen sind nicht mehr so dominant wie bei Warlords of Draenor.
Zusätzlich befinden sich im Artefakt drei Sockel, in denen bestimmte Relikte platziert werden können. Diese Relikte erhöhen die Gegenstandsstufe des Artefakts und bieten zugleich einen Bonus, z.B. die Erhöhung einer Fertigkeit um einen zusätzlichen Rang (über das Limit hinaus). Relikte sind der einzige Weg, die Gegenstandsstufe des Artefakts zu steigern.
Eine Klassen-Garnison für Kurzbesuche
In den Ordenshallen der Klassen kümmert man sich nicht nur um das Artefakt, sondern kann wieder Anhänger, hier sind es namhafte Champions und verbrauchbare Bonuseinheiten, auf Missionen schicken - wie in der Garnison. Nur diesmal gibt es weit weniger Champion und viel weniger Einsätze, die es zu bestehen gilt. Zudem sind die Klassenhallen so gestaltet, dass man dort nur sein Artefakt aufwertet, die Missionen sowie die Forschung verwaltet und ansonsten kaum wichtige Dinge macht. Dalaran wird als neutrale Hauptstadt das Zentrum der Erweiterung darstellen - also das Zentrum, wo sich die meisten Spieler aufhalten werden.