Vorschau: Virtua Tennis 3 (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
23.03.2007
20.03.2007
01.08.2008
20.03.2007
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ab 19,98€
Spielinfo Bilder Videos
Stopp und Gegenstopp

Wenn man die Slice-Taste gedrückt hält und gleichzeitig den Analogstick nach hinten zieht, kann man dem Filzball plötzlich die Geschwindigkeit nehmen und ihn mit Unterschnitt knapp hinter dem Netz platzieren. Nur, wenn der Kontrahent das
Zwölf Minispiele warten auf euch: Hier geht es um gute Laufarbeit und perfektes Timing beim Schlag.
schnell genug erkennt, kann er diesen Stopp noch erlaufen und evtl. sogar einen Gegenstopp setzen. Daraus ergeben sich unheimlich dynamische Spielzüge, die sehr schnell das Flair des Dreamcast-Vorbilds vermitteln. Und diesmal gehen nicht nur die Spieler mit gereckten Fäusten oder Jubelgesten mit, auch das Publikum passt sich an das Match an, buht euch aus oder peitscht euch in den Tie-Break - akustisch hat dieses Virtua Tennis mächtig dazugelernt.

Das Spielgefühl ist trotz vieler Ähnlichkeiten nicht identisch zu 2000: Es gibt deutlich mehr Fehlschläge nach returnierten Schmetterbällen. Wer da die falsche Taste drückt oder den Analogstick zum Dämpfen des Balles nicht schnell genug nach hinten zieht, wird ihn weit hinter die Grundlinie befördern. Auch die Aufschläge haben es in sich: Hier sind Asse wirklich selten und erfordern präzise Handarbeit, denn nur die perfekte Kombination aus punktgenauer Richtungs- sowie Wuchteingabe sorgt für unerreichbare Services.

Trotzdem heißt Arcade auch, dass man Unerreichbare wieder ins Feld bringt. Und das kann man bei Virtua Tennis 3 deutlich öfter und leichter als bei dem etwas realistischeren Top Spin 2. Sprich: Ihr hechtet sehr oft scheinbar aussichtslosen Bällen hinterher und bringt sie noch ins Feld - und das auch noch elegant animiert. Das können hartnäckige Sprinter sogar mehrmals wiederholen, so dass es einen richtigen Zermürbungskampf zwischen aktivem Topspinschleuderer und passivem Returnierer gibt. Man kann über die Authentizität dieser vielen Last-second-Situationen streiten, aber so war Virtua Tennis schon immer, genau diese Ballwechsel haben es ausgezeichnet, denn man kann den Spieß irgendwann auch wieder
Im Editor bastelt ihr euch einen Profi nach Maß, der dann die Karriereleiter hinauf klettert.
umdrehen. Zur Perfektion fehlen Kleinigkeiten: Sehr oft wünscht man sich z.B. beim Zurücklaufen, nachdem man am Netz z.B. überlupft wurde, noch eine Sprinttaste. Bisher wirkt das Hinterherhetzen noch zu langsam, zu einförmig in der Geschwindigkeit. Hier würde ein kurzer Spurt Sinn machen.

Karriere & Minispiele

Vor jedem Spiel und auch im Karrieremodus könnt ihr endlich bis zu drei Gewinnsätze sowie alle möglichen Verlängerungsvarianten einstellen - auch kurze Einsatzspiele mit einem Tiebreak nach vier Spielen sind möglich. In diversen internationalen Turnieren von Paris bis Melbourne geht es auf den bekannten Belägen von Gras, Hartgummi bis Sand um den Sieg. Hier muss sich euer selbst erstellter Profi den KI-Gegnern stellen, um in der Weltrangliste aufzusteigen - im Editor könnt ihr Aussehen und Ausrüstung selbst bestimmen.

Dieser World Tour Modus war bisher allerdings ein Schwachpunkt von Virtua Tennis, denn erstens konnte man kaum individuelle Spielweisen bei den Kontrahenten entdecken, zweitens waren sie zu leicht auszurechnen. In unseren ersten Matches zeigte sich die KI bereits von ihrer fordernden Seite - das stimmt optimistisch. Ob Sega hier tatsächlich bessere
Wie im Vorbild bewegt ihr euch im World Tour Modus über den Globus, spielt Turniere in allen Kontinenten und rüstet euch in Shops aus.
Routinen anbieten kann als in der Vergangenheit, werden wir erst im Test analysieren. Diese Fragen sind dann wichtig: Gibt es deutlich erkennbare Spielstile? Wirken sich Merkmale wie "schneller Läufer" oder "harter Vorhandspieler" wirklich auf dem Platz aus?

Eines steht jetzt schon fest: Der Umfang stimmt! Die Liste der männlichen und weiblichen Profis kann sich sehen lassen. Egal ob Federer, Roddick, Henman oder Haas, Williams, Hingis, Sharapova oder Davenport - etwa 20 bekannte Sportler und Sportlerinnen sind dabei. Außerdem gibt es zwölf Minigames vom Kegeln bis zum Luftballonabschießen oder dem Ausweichen von Riesenbällen. Gegenüber den Vorgängern hat Sega hier noch mal kräftig aufgestockt und umgestellt, so dass Abwechslung im Training garantiert sein sollte. Wie bisher könnt ihr euren Profi in diesen Übungen gezielt verbessern - z.B. das Laufverhalten, die Volleys oder den Aufschlag.
       
 

AUSBLICK



Ich liebe dieses Spiel. Es gibt nur drei Schläge, aber hundert Spielzüge. Man schnuppert ein paar Minuten rein und landet dann für Stunden in dieser rasanten Endlosschleife aus Stopps, Schmetterbällen und Lobs, die den Filzball zum Zentrum des Universums machen. Das ist das Arcade-Feeling der alten Schule - rasant, taktisch, packend. Das war anno 2000 auf Dreamcast so, das wird im März 2006 auf Xbox 360 und PlayStation 3 so sein. Die spannende Frage für den Test bleibt, ob die Gegner in der Karriere mit eigenem Spielverhalten fordern können - das war bisher ein Schwachpunkt der Serie. Eine Stärke ist damals wie heute die Kulisse: Virtua Tennis sieht klasse aus. Allerdings sieht es auf Sonys Konsole in unseren Vorschaufassungen noch deutlich besser aus, denn die Plätze wirken schärfer und körniger, das Licht strahlt brillanter, das Publikum ist lebendiger. Sega hat uns jedoch mitgeteilt, dass die finalen Fassungen grafisch identisch aussehen sollen - nur, dass die PS3 eine höhere Auflösung von 1080p bieten wird. Aber diesen Sony-Aufschlag kontert die Xbox 360 mit einem für Zuschauer ebenso unverständlichen wie unerreichbaren Return: Nur sie wird einen Online-Modus anbieten. Matchball, Microsoft? Egal, wie sich dieses Fehlen auswirken wird: Auf dem Platz hinterlassen beide Fassungen eine ausgezeichnete Figur!

Ersteindruck: sehr gut
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Kommentare

Don. Legend schrieb am
Aber ich muss natürlich auch sagen, dass VT3 zb bei der Play 88% gekriegt hat, nur von der Famitsu hätte ich eben 28/40 nicht erwartet, aber vll kann man Famitsu einfach nicht trauen, wenn die einem NFS 33/40 geben :D
johndoe-freename-105511 schrieb am
Vllt einfach eine Art von Rache, weil Sony ja maßgeblich am Untergang des Saturns und der Dreamcast beteiligt war. :wink:
Nein, Spass. :D
Aber Sega leistet schon lange nicht mehr die Quali aelterer Tage...
Es ist wirklich traurig, wie Sega die Hauseigenen Marken so langsam laecherlich macht. Gerade die Sonic-Teile sind ein Witz.
Gut, VT kenn' ich nicht. Auch wie es aktuell um die VF-Reihe steht, weiss ich nicht. Aber damals war Sega ein Quell neuer Ideen, welche auch wirklich gut umgesetzt wurden.
johndoe-freename-94897 schrieb am
Das glaube ich nicht, vermutlich ist das Spiel wieder von SEGA hingerotzt wurden wie ihre Sonic Teile.
Don. Legend schrieb am
Also VT3 bekam jetzt bei der Ps3 Version von der Famitsu "nur" 28/40
Ich glaube das liegt größtenteils darin, dass es keinen Online Mode hat
Don. Legend schrieb am
Jop, aber ist es nun sicher, dass es keinen Online Mode für Ps3 gibt ?
Leider hat auch VF5 kein Online Mode, und meine Freunde mögen keine Beat em Ups weil sie es nicht können :D, da kann ch mir den Titel sparen
schrieb am