Test: Mario & Luigi: Zusammen durch die Zeit (Rollenspiel)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
25.01.2006
Spielinfo Bilder  
Die brillanten Bosskämpfe sorgen für einen stetig hohen Adrenalinspiegel.
Solcherlei Ideen sorgen immer wieder für Aaaah!- und Ooooh!-Momente, die auch zum Ende des Spiels nicht nachlassen. Lediglich die Kämpfe gegen Standard-Gegner, die kaum etwas einbringen, werden ab der zweiten Spielhälfte etwas lästig. Immerhin müsst ihr nicht immer alle Wege zurückrennen, wenn ihr die Gruppe wieder vereinen wollt: an allen wichtigen Punkten  stehen Warpröhren, die das fehlende Paar flugs herbefördern.

Wie auch der Vorgänger ist auch Mario & Luigi 2 sehr einsteigerfreundlich. Neben dem ausführlichen Tutorial bekommt ihr auch sehr viele hilfreiche Hinweise zum weiteren Vorgehen. Die Geschicklichkeitseinlagen und Puzzles sind nie übermäßig knifflig, so dass auch Neulinge kaum Frusterlebnisse haben dürften. Nichtsdestotrotz ist auch Zusammen durch die Zeit wieder ein Schwergewicht: 20 Stunden Spielzeit solltet ihr mindestens einplanen, haltet ihr die Augen nach allen versteckten Boni und Sondermissionen offen, klettert diese Zahl nochmal ordentlich nach oben. Denn ob königlicher Palast, Wald von Toadforst, Yoshi-Eiland, das Innere des gigantischen Robo-Yoshizillas »Yoob«, Schleifsand-Wüste oder Koopaseum, es gibt sehr viel zu erkunden. Viele Locations dürft ihr auch erst betreten, wenn ihr das entsprechende Item oder die benötigte Fähigkeit habt, so dass sich wiederholende Hin- und Her-Märsche immer wieder an der Tagesordnung sind. Orden und Klamotten, die hiesigen Pendants zu Rüstung und Schmuck, gibt es in speziellen Geschäften, dort dürft ihr auch euren Item-Vorrat aufstocken. Über all eure Errungenschaften behält euer herrlich klugschwätzend daherlabernder Inventarkoffer »Steckweg 08/20« den Überblick – er klärt euch auch automatisch über neue Erkenntnisse wie den Nutzen von Bohnen auf.

Verliebt in Pixelin

Technikfreunde, bitte festhalten: Zusammen durch die Zeit sieht kaum besser aus als sein GBA-Vorläufer! Okay, die Figuren sind etwas größer; klar, der zweite Screen wird in den Puzzles clever genutzt und zeigt sonst die Umgebungskarte mit allen relevanten Punkten an. Das Touchpad wird in geschätzt einem Promill  des Games (genauer: exakt ein Mal) genutzt, während der Kämpfe gibt es einige 
Die herrlich schräge Story wird durch alberne Dialoge und bemerkenswerte Mimik/Gestik fortgeführt.
nette Effekte. Aber sonst? Komplett 2D, nichts, was der GBA nicht auch geschafft hätte. Aber wisst ihr was? Das ist vollkommen wurscht, denn das Gezeigte strotzt nur so vor Liebe und klitzekleiner cooler Details: Es gibt leuchtende, farbenfrohe, witzige und dieses Mal auch oft animierte Hintergründe. Die in einem eigenwilligen, fast schon skurrilen Comicstil designten Figuren und Gegner sind fabelhaft animiert, besonders Mario & Luigi bestechen durch eine wundervolle Mimik und Gestik. Der einzigartige Grafikstil, der etwas an Paper Mario, erinnert mag simpel sein, aber er ist jede Sekunde lang liebenswert! Und was noch viel besser ist: Das Spiel ist wundervoll bekloppt! Der Humor ist fast so brillant wie beim Vorgänger, die Mono- und Dialoge strotzen vor Wortwitz, das Spiel nimmt sich selbst und den Vorgänger keine Sekunde ernst: so wird z.B. von einem verschwörerisch tuenden Pilz das »große Mysterium« um die Bartpunkte gelöst; zusammen mit dem eindringlichen Hinweis, dass die wichtig seien und bitte nicht ignoriert werden sollten! Natürlich gibt es auch jede Menge Insiderwitze, so ist z.B. der Cameo-Auftritt von Krankfried ein köstliches Highlight.

Die deutschen Texte sind sehr gelungen, Freunde von Originalversionen können auch auf die englische Version umschalten – allerdings nicht mehr direkt im Spiel, sondern nur indirekt durch die DS-Sprachwahl. Das hat übrigens keine Auswirkungen auf die »Sprachausgabe«, die wie gehabt aus einem Sims-ähnlichen Kauderwelsch, vermischt mit einigen italienischen und englischen Wortfetzen besteht und ebenfalls ihren Teil zum breit grinsenden Spielergesicht beiträgt. Fröhlich-flotte Musik, bestehend aus frisch eingespielten Mario-Themen sowie vielen neuen Stücken sorgt für beschwingte Stimmung am DS. Und die immer wieder laut drauflosplärrenden Babies sorgen für den schnellen Griff zum Lautstärkeregler, während Mario und Luigi beschwichtigend winkend vor den Brüllgeistern hin- und herwackeln.

       

Kommentare

Bosporus schrieb am
Lange her, aber geniales Spiel!
Jazzdude schrieb am
Ich fand zwar superstarsaga noch besser, aber der Titel ist jedem zu empfehlen. Sehr gelungen
eNTi schrieb am
also ich weiß nicht. grafik soll man ja nicht so wichtig nehmen, aber das mario zeug schaut schon ewig gleich dämlich kindlich aus. kann nintendo nicht anders? entweder total lieblich oder extrem anime?
...und nein hothori, deine meinung zählt nicht, da du offensichtlich anime fan bist. :roll:
unknown_18 schrieb am
*g* So müssen Reaktionen aussehen. ^^
Habs nun auch etwas mehr gespielt, all so weit bin ich zwar immer noch nicht, aber es macht schon verdammt viel Spass, kann es nur jedem empfehlen und wie man sieht durchaus auch was für Erwachsene, zu denen ich selbst schon seit längerer Zeit gehöre. ^^
acerace schrieb am
ich hör schon die nintendo-gegner stöhnen: spiele für kids, infantile grafiken und und und. ich sehe zur zeit kein aktuelles spiel auf dem markt, das es in sachen unterhaltung - und darum geht es nun mal beim spielen - aufnehmen kann. was hat mein kumpel gehänselt als wir das spiel bei mm geholt haben. das ist doch nichts für erwachsene männer, meinte er. wir gingen heim, ich schmiss die 360 inkl. perfect dark zero an, er wollte sich mario & luigi anschauen. das ergebnis: er sofort zu mm, das spiel und den ds gekauft. na dann.
schrieb am