Im Test:
Minispielchen statt Konstruktions-Editor
Das grundlegende Prinzip des Spiels wurde zwar beibehalten, denn noch immer zieht ihr in eine größtenteils verlassene Stadt, die ihr wieder auf Vordermann bringen sollt. Statt, wie auf dem Wii, eure Kreativität spielen zu lassen und euren Mitbewohnern neue Häuser und Möbel zu basteln, müsst ihr auf dem DS einen anderen Weg finden, euer Städtchen für Besucher attraktiver zu machen. Die Besitzerin des Blumenladens freut sich beispielsweise, wenn ihr beim Binden von Hawaii-Blumenkränzen helft. Um das zu bewerkstelligen, tippt ihr in einem leidlich unterhaltsamen Minispielchen auf farbige Blütenkarten. Vom Charme der Wii-Version ist bei der groben Polygon-Grafik der DS-Version leider nicht viel übrig geblieben.
Danach verschenkt ihr die hawaiianischen Blumenketten an in der Stadt herumlaufende Touristen, um den Blumenladen bekannt zu machen. Auch für den ansässigen Konditor könnt ihr Werbung machen, indem ihr seine Kuchen kauft und verschenkt. Dadurch klingelt nicht nur seine Kasse, sondern auch eure komplette Stadt gewinnt an Attraktivität. Doch ein Geschenk allein reicht nicht, um die missmutigen Touristen aufzuheitern. Habt ihr ihnen die kleine Aufmerksamkeit überreicht, hat sich ihre Zufriedenheits-Anzeige zwar ein wenig erhöht, sie verwickeln euch aber trotzdem noch in ein Gespräch.
Ohne Worte...
Jetzt gilt es, auch den Rest der Leiste zu füllen, bevor die Zeit abläuft. Leider gibt es in dieser Sequenz keine Dialoge zu lesen oder auszuwählen. Statt dessen tippt ihr auf eines von mehreren Icons, welche symbolisch für Aktionen wie »unterhalten«, »zuhören«, »aufheitern«, »lachen« und »trösten« stehen. Habt ihr euch für die richtigen Symbole entschieden und die Laune des Touristen angehoben, spendiert der euch zum Dank ein wenig Trinkgeld,
Das Blumenkranzbinden ist eines der langweiligen Minispielchen. Klickt so schnell wie möglich auf die Blütenkarten in der richtigen Farbe. |
Viel unterhaltsamer als die Gaga-Diskussionen mit den Touristen sind auch die Gespräche mit euren Mitbewohnern nicht. Abgesehen von ein paar belanglosen Smalltalk-Zeilen erzählen sie euch lediglich, was ihr für die erledigen könnt. Dazu gehört z.B. das Bepflanzen von kahlen Stellen auf dem Hochland. Auch wenn ihr im öden Racquetball-Minispiel - eine Art Tennis gegen die Wand - eine hohe Punktzahl erreicht, lockt das Besucher an. Wenn eure Stadt einen weiteren der fünf Popularitäts-Sterne verliehen bekommen hat, werden neue Gebiete wie das Vergnügungsviertel am Hafen freigeschaltet. Doch auch dort gibt es bis auf ein paar einfache Glücksspiele im Kasino und einer einfachen Disko nicht viel zu entdecken. Die Polygon-Kulissen machen nicht nur dort einen recht trostlosen Eindruck und auch die Charaktere besitzen nicht den gleichen niedlichen Charme wie in der Wii-Fassung.
Fazit
Schade, dass die Entwickler bei der DS-Fassung ausgerechnet auf das Spielelement verzichtet haben, das MySims auf dem Wii so unterhaltsam macht: der Konstruktions-Editor. Auf dem Handheld dürft ihr euren Mitbewohnern keine schönen Häuser und Möbel basteln und auch nicht bei der Gestaltung der Inneneinrichtung helfen. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn die Entwickler im Gegenzug andere motivierende Aufgaben eingebaut hätten. Doch weder das Racquetball-Spiel noch das Gleitschirmfliegen oder eines der anderen Minispielchen machen wirklich Spaß. Auch die stumpfsinnigen Dialoge mit euren Mitbewohnern gingen mir schon nach kurzer Zeit auf die Nerven. Immerhin stellt sich nach den ersten zähen Stunden eine gewisse Genugtuung ein, wenn ihr genügend Geld und Gegenstände angehäuft habt und die verlassene Stadt zum Erblühen bringt. Trotzdem solltet ihr lieber zur Wii-Version oder zu Harvest Moon DS greifen, wenn ihr eine niedliche Kreuzung aus Aufbaustrategie und Lebenssimulation sucht.
Pro
Kontra
Wertung
NDS
Zähe Lebens-Simulation, die den tollen Konstruktions-Editor der Wii-Fassung mit öden Minispielchen ersetzt.
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