Vorschau: Call of Duty: Modern Warfare 3 (2011) (Shooter)

von Paul Kautz



Call of Duty: Modern Warfare 3 (2011) (Shooter) von Activision
Call of Duty: Modern Warfare 3 (2011)
Publisher: Activision
Release:
08.11.2011
08.11.2011
08.11.2011
08.11.2011
08.11.2011
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Der Winter wird heiß, denn zwei Publisher bringen ihre mächtigsten Geschütze in Stellung: Auf der einen Seite Electronic Arts, feuerbereit mit dem "besten Shooter der Welt" Battlefield 3 (hier unsere E3-Vorschau). Auf der anderen Seite Activision mit ihrer Allzweckwaffe Call of Duty, die mit Modern Warfare 3 in eine neue Millionenrunde geht. Wer wird den Kampf triumphierend überstehen? Wer??

Vom U-Boot...

Video
"Hunter Killer" in Aktion - das ist die eine von zwei Missionen, die auf der diesjährigen E3 präsentiert wurden.
Alles beginnt mit einem Mini-U-Boot, an dem ein Soldat hängt. Okay, vielleicht nicht alles, aber zumindest die Präsentation von Modern Warfare 3 (MW3), die ich mir im gut gekühlten Raum bei Activision auf der E3 gönne. Der Level nennt sich "Hunter Killer" und wurde bereits zum Einstieg der Microsoft-Pressekonferenz gezeigt. Wie schrieb ich während des Livetickers der PK? "Gute Entscheidung von Microsoft, die Show mit diesem Titel zu starten" – das war sie in der Tat, denn Adel verpflichtet. Wenn "Call of Duty" im Namen steht, dann erwarten die Spieler mittlerweile Bombast-Action mit einer Extraportion Krawumms und sieben Tonnen Skript-Wahnsinn. Kriegen sie alles.

„Hunter Killer“ beginnt ein paar Stunden nach dem Ende von MW2: Die Russen stehen mit einem gigantischen Kriegsapparat vor der amerikanischen Haustür, New York liegt bereits zum großen Teil in Schutt und Asche – die Delta Force kann helfen. Man spielt einen Soldaten der Elite-Einheit, der sich von besagtem Mini-U-Boot durch den New Yorker Hafen ziehen lässt. Langsam schrauben sich er und seine Teamkameraden durch das brackige Wasser, vorbei an jeder Menge Geröll, Pflanzen und Wasserminen, als sich auf einmal ein gigantisches U-Boot über ihnen durch die dunklen Tiefen schabt – was für ein Anblick! Diesem Kutter vergeht kurz darauf das metallische Lachen, denn eine strategisch weise platzierte Haftmine erzwingt das Auftauchen: Die Soldaten stürmen das Schiff, kämpfen sich durch die Decks, erledigen jeden auf der Brücke in Zeitlupe und schicken schließlich die an Bord befindlichen Raketen auf zerstörerische Mission. Wohin diese führt, sieht man ein paar Sekunden darauf, wenn die beiden die Flucht in einem Schlauchboot antreten: Links und rechts von ihnen schlagen die Flugkörper in die russischen Schiffe ein, die höchst beeindruckend explodieren und auseinander bröckeln. Es folgt eine wahnwitzige Fahrt auf dem wackeligen Kahn, an Explosionen, Feuerwalzen und schießwütigen Russen vorbei, mit Vollgas in einem gerade zur richtigen Zeit auftauchenden Transporthelikopter endend.

...in die U-Bahn.

Die zweite Mission trug den Namen "Mind the Gap", was Weltenbummlern bereits einen deutlichen Hinweis darauf geben sollte, wo sie spielt – genau, in der Londoner U-Bahn. Hier übernimmt man folgerichtig die Rolle eines Soldaten der SAS: Eingeleitet wird die Mission mit einem Überflug des Einsatzgebietes durch ein Aufklärungsflugzeug, danach erfolgt ein dramatischer Zoom auf den Startpunkt und damit direkt in die Polygonhaut des SAS-Manns hinein. In
Das Bild eines CoD-Soldaten in voller Aktion. Gegenwärtig hat Activision noch keine allzu aussagekräftigen MW3-Bilder veröffentlicht.
Das Bild eines CoD-Soldaten in voller Aktion. Gegenwärtig hat Activision noch keine allzu aussagekräftigen MW3-Bilder veröffentlicht.
London regnet es natürlich, was der Truppe aber einen Überraschungsvorteil verschafft: Gebäude werden gestürmt, ein Stockwerk nach dem anderen wird befriedet, schnelle Wechsel zwischen Räumen und Höfen erfolgen mehrmals – Türen werden nicht gebraucht, ein echter Elitesoldat springt auch mal durchs Fenster. Ein heftiges Gefecht auf einem großen Verladehof zieht sich in die Länge, als ein befreundeter Angriffshelikopter ein schwebt und die Angelegenheit mit mächtig viel Rabatz kurz und schmerzhaft beendet. Aber es wurden nicht alle Terroristen erwischt, einige konnten in die U-Bahn flüchten – also springt man auf die Ladefläche eines Pick-Ups und verfolgt sie über die Schienen! Eine wahnwitzige Ballerei in den Röhren ist die Folge, zwischendurch saust man auch man an panisch kreischenden Zivilisten an einer normalen Haltestelle vorbei – bis das Ganze ein dramatisches Ende findet: Die besetzte Bahn springt aus den Gleisen, kippt um und zieht eine gigantische Schneise der Zerstörung hinter sich her. Hossa! Call of Duty halt.

Die Inszenierung ist mal wieder gigantisch. Zwar werden die 60 fps mit einem Einschnitt in den Details erkauft (ich bekam die 360-Fassung zu sehen), aber die jederzeit flüssige Spielbarkeit war diesen Preis auch schon bei Call of Duty: Black Ops wert. Was es in der Präsentation zu sehen gab, lässt keinen Zweifel daran, dass das Entwickler-Konglomerat auch dieses Mal wieder Hollywood-Action in seiner bombastischsten Form abzuliefern gedenkt – nur Überraschungen sollte man wohl besser keine erwarten.

Gemeinsam sind wir unaufhaltsam!

Obwohl, eine Überraschung hatte man in einem Nebenraum dann doch in der Hinterhand - sie nennt sich "Spec Ops Survival". Das ist eine weitere Spielvariante, die neben Kampagne, Multiplayer und Spec Ops angeboten wird – und im Wesentlichen eine CoD-Version der Gears-"Horde" ist, denn hier wie dort bekämpft man immer stärker und fieser werdende Gegnerwellen. Anfangs bekommt man es mit tumben AK-Scwingern zu tun, schnell werden daraus jedoch aggressive Hunde mit C-4 am Körper (Ja! Genau!) oder so genannten "Juggernauts", die problemlos ein ganzes M60-Magazin schlucken, bevor sie aus den Latschen kippen. Das Ganze darf zu zweit gespielt werden, entweder online oder lokal am Splitscreen – und wer keine Freunde hat, darf sich auch allein mit der KI anlegen.

Ein weiterer Soldat in dramatischer Pose geht noch. Technisch ist MW3 mal wieder eine perfekt durchgeskriptete Wucht, auch wenn es bislang
Ein weiterer Soldat in dramatischer Pose geht noch, dieses Mal aus dem verregneten London. Technisch ist MW3 mal wieder eine perfekt durchgeskriptete Wucht, auch wenn es bislang "nur" die 360-Fassung zu sehen gab.
Nach einer überlebten Runde hat man 30 Sekunden Zeit, sich auf die nächste vorzubereiten. Das erledigt man entweder durch Selbstfindung oder durch den Besuch eines der drei Shops, die auf jeder Karte verteilt sind: Der eine bietet alles, was mit Waffen zu tun hat: Neue Wummen, Aufrüstmöglichkeiten derselben (wie Rotpunktvisier oder Granatwerfer), frische Munition oder kugelsichere Westen. Der nächste hat interessante Ausrüstung wie Geschütztürme oder Sprengfallen im Angebot. Und der dritte führt alles, was irgendwie vom Himmel fällt – und wenn es ein per Helikopter eingeflogenes Delta Force-Team ist, das so lange mit einem kämpft, bis der letzte Mann gefallen ist. All diese Kleinigkeiten kosten natürlich virtuelles Geld, das man sich durch möglichst gute Kills verdient – Kopfschüsse und Kill Streaks bringen besonders viele Moneten. Falls es trotzdem nicht für die Lieblingsknarre reichen sollte, kann auch der Mitspieler einen auf Kredithai machen und einem Geld leihen.

Spec Ops Survival nutzt zwar die Karten des normalen Mehrspielermodus', ist aber sonst komplett von ihm getrennt – selbst das CoD-typische Aufstiegssystem ist hier getrennt. Wer eine Extra-Herausforderung möchte, kurbelt einfach den Schwierigkeitsgrad nach oben oder aktiviert Friendly Fire. Dann sollte man es aber mit den gut gemeinten Warnschüssen nicht übertreiben – denn solange nur ein Mitspieler verwundet am Boden liegt, kann er vom anderen wiederbelebt werden. Erst wenn beide Mitspieler am Boden liegen, ist das Ganze vorbei.
 

AUSBLICK



Dieser Winter wird in der Tat blutig, denn sowohl BF3 als auch MW3 sehen großartig aus. Nach dem, was ich bislang gesehen habe, hat EAs Spiel grafisch die Nase leicht vorn, aber das kann auch daran liegen, dass ich dieses auf dem PC gespielt habe, während ich das Activision-Vergnügen auf der 360 hatte. Inhaltlich ist das, was ich von der MW3-Kampagne sehen konnte, bewährt brachial: Bombastische Inszenierung mit Skript-Tonnen, abwechslungsreiche Szenarien, jede Menge Schweiß, Blut und Tränen – nur Überraschungen waren bislang nicht auszumachen. Es ist halt CoD, da weiß man, was man für sein Geld bekommt. In diesem Fall kommt neben dem obligatorischen Mehrspielermodus, von dem ich mir wieder sehr viel verspreche, auch noch der Spec Ops Survival-Spaß dazu – und der ist verdammt gut geworden! Zwar gilt auch hier das "Keine Überraschungen"-Prinzip, aber der Horde-Pelz passt ganz hervorragend auf den CoD-Wolf. Um jetzt mal die Einleitung aufzugreifen: Ein echter Shooter-Fan wird wohl weder an Battlefield 3 noch an Modern Warfare 3 vorbei kommen. Falls er das doch macht, wird es wohl einen „Aus Prinzip!“-Grund in die eine oder andere Richtung haben.

E3-Eindruck: sehr gut
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Kommentare

Ernesto Heidenreich schrieb am
Habe heute erfahren,dass diverse Gamestop-Filialen am Montag so ne Art Mitternachtsverkauf machen,also ab 21h werden da schon Fernseher aufgestellt und man kann miteinander zocken und um 24h werden die Spiele dann verkauft.
Vielleicht ja für den ein oder anderen interessant,müsst Ihr mal nachfragen,ob das bei den Filialen in eurer Nähe auch gemacht wird,insofern Ihr da vorbestellt habt,oder es da kaufen wollt.
Der Burgstädter schrieb am
Mal ne Frage am Rande: Was haben eigentlich alle gegen Black Ops?
Ich kann das jetzt nur von der Xbox beurteilen, aber im Vergleich zu Modern Warfare 2 ist Black Ops meiner Meinung nach in den folgenden Punkten besser:
Die Waffen sind nicht mehr Fire-And-Forget. Man muss beim Schießen viel mehr korrigieren. Nicht wie bei MW2 z.B. FN-SCAR, ACR, M4, UMP einfach im Dauerfeuer bleiben mit nem Streukreis in der Größe eines Zweieurostückes.
KEIN Quick-Scope, dadurch weniger Scharfschützen. Bei MW2 habe ich häufig Teams mit vier und mehr Scharfschützen gesehen.
KEINE kumulativen Kill-Streaks
Claymores UND Granaten möglich. Ich habe bis heute nicht begriffen, warum man seine Granaten bei MW2 für die Mine eintauscht.
Subjektiv ein etwas langsameres Spielgefühl. Ich habe letzte Woche MW2 wieder ausgepackt und das ist einfach viel hecktischer als Black Ops.
Besserer Respawn. Bei MW2 spawne ich ständig neben einem Gegner. Bei Black Ops passiert das nicht so häufig.
Kaum Akimbo-Waffen.
Man kann am Spielermodell sehen, welchen Hauptperk der Gegner hat.
Zu 80 % funktionierende Host-Migration. Bei MW2 klappt das höchstens zu 50 ? 60%
Sicher mach Black Ops auch einiges falsch. RCXD ist zu schnell erspielt nach drei bzw. zwei Kills. Der Spam mit den Dingern kann schon mal nerven.
Wenn ich mir jetzt Gameplay-Videos zu MW3 anschaue, wirkt das Ganze wie ein Rückschritt. Zumindest für mich. Das sieht echt nur noch so aus wie MW2 mit anderen Maps. Wenn ich lese, dass es eine Petition gibt, damit Quick-Scopen weiterhin möglich ist, ist MW3 für mich gestorben. Ich habe echt keine Lust ständig mit diesen ?Nahkampf-Snipern? zu spielen.
superflo schrieb am
Flextastic hat geschrieben:gameshop.at hat es nun auf lager.
Da ist Amazon aber 10 Euro billiger.
Werde es aber wahrscheinlich am Dienstag im Laden kaufen, da es beim Internetversand meistens später kommt (zumindest bei mir).
schrieb am