Im Test:
Letzte Woche ging der
Flughafen-Feuerwehr-Simulator lodernd in Flammen auf, diese Woche geht’s schon wieder auf die Runway. Diesmal dreht es sich aber um den Flughafen an sich. Na denn...schlimmer als letzte Woche kann es ja kaum noch werden.
Willkommen im Flughafen „Phantasialand“
Nein, der Freizeitpark in der Nähe von Köln hat keinen eigenen Flughafen als neue
Damit es auch was zu futtern gibt an Bord: Catering.
Attraktion hinzugewonnen. Ich wollte damit lediglich klarstellen: Der Flughafen, der in diesem Spiel simuliert wird, hat keinen Namen und ist auch keinem bekannten Flughafen nachempfunden worden. Es handelt sich um einen Standard-Airport mit Start- und Landebahn sowie acht Gates an zwei Terminals. Sechs Übungseinsätze gefolgt von sieben Aufträgen erwarten mich, danach lockt das „freie Spiel“. Worum geht es? Vom Betanken der Jumbos bis zum Beladen und Enteisen über das Liefern der Bordverpflegung bis zum Schleppen der Flieger an ihre Start- und Parkpositionen soll alles simuliert werden. Dabei übernimmt der Spieler den kompletten Job alleine - kann das gut gehen?
In sechs kurzen Tutorial-Missionen werde ich auf meine zukünftigen Aufgaben als
Wenn man sie findet gibt es sogar eine Cockpitperspektive!
alleinige Ground-Crew eingestellt. Sobald ein Vogel gelandet ist und sein Gate erreicht hat, gilt es die Fluggastbrücke für das Boarding anzudocken. Das ist nicht besonders spektakulär und auch nicht schwer. Danach gilt es das Flugzeug zu beladen und zu betanken. Schließlich ist noch das Catering dran und bei Eis und Schnee kommt ein Enteisungsfahrzeug zum Einsatz. Abschließend wird der Jumbo dann noch auf seine „Parking Position“ geschleppt. Allesamt machbare und eher unspektakuläre Aufgaben. Ich habe übrigens die Wahl, die Einsatzfahrzeuge aus der Vogel- oder Cockpitperspektive zu steuern wenn ich denn zufällig darauf komme, die Plus- oder Minus-Taste zu betätigen oder das Mausrad zu drehen. Dokumentiert ist dies nämlich an keiner Stelle im Handbuch, dem Tutorial oder der In-Game Spielhilfe - das verstehe wer will. Natürlich verleiht dies dem Ganzen dann einen etwas realistischeren Ansatz, ändert aber auch nichts an der vorsintflutlichen Grafik, der viel zu dünnen Soundkulisse und dem größten Kritikpunkt: Den ständig wiederkehrenden Spielabläufen.
Die sieben Einsätze (die übrigens zwingend nacheinander absolviert werden müssen)
Heile Welt: Normalerweise der Super-Gau...hier folgt nur ein dezenter Hinweis.
mögen ja alle unterschiedliche Namen und auch mehr oder weniger knappe Zeitvorgaben haben, das ändert aber nichts daran, dass es sich die ganze Zeit immer um dieselben Arbeitsabläufe handelt. Nebel, Regen oder Dunkelheit bieten zwar etwas Abwechslung im Einerlei, aber grundsätzlich ändert das Wetter genau so wenig wie die „Upgrade-Funktionen“ für die Fahrzeuge etwas an der aufkommenden Langeweile. Für jeden Einsatz bekomme ich nämlich Geld gutgeschrieben, mit dem ich meinen Fuhrpark vergrößern und verbessern kann. Dann fährt so ein Flugzeugschlepper halt 50 statt 40 Km/h, na toll. Immerhin: Ich darf durchaus mehrere Flugzeuge gleichzeitig bearbeiten, dann blitzt mal so etwas wie Kurzweil auf, aber wirklich nur für ein paar Minuten. Wenn ich dann wieder minutenlang mit dem Schlepper um das gesamte Terminal kurven muss, hat mich die Langeweile auch schon wieder. Hier habe ich mir oft die „Helfer“ aus dem LAWI gewünscht, aber selbst dort dauerte es ja zwei Versionen, bis man sie den virtuellen Landwirten der Nation spendierte. Alles in allem bietet auch dieses Spiel viel zu wenig Abwechslung und vor allem viel zu wenig Detailtiefe, um dem Titel „Simulation“ gerecht zu werden.
Fazit
Immerhin: Von einem Totalschaden wie letzte Woche bleiben wir verschont. Das Spiel wuppt seinen Datensatz von nur 128 MB (!) in sportlichen zehn Sekunden auf die heimische Festplatte und macht auch bei der Deinstallation keine Zicken. Interessierte lernen zumindest etwas über die Abläufe abseits der Runway und größere Programmierfehler konnte ich nicht ausmachen. Dass es keine Sprachausgabe, keine vernünftige Geräuschkulisse, keine zeitgemäße Grafik, kein Schadensmodell, keine Sanktionen für Fahrfehler oder Kollisionen und keine Charakterbildung, dafür aber Versäumnisse bei der Dokumentation der Spielfunktionen gibt, gehört ja schon fast zum „Standard“ beziehungsweise zum „guten Ton“ solcher Möchtegern-Simulationen. Ansonsten passieren diese Dinger wohl nicht die „Qualitätskontrolle“ bei Astragon/Rondomedia. Darüber muss man sich wirklich nicht mehr wundern oder gar aufregen...das ist nur schlecht für die Gesundheit. Mangelhaft bleibt dieses Spielerlebnis natürlich alle mal...da beißt die Maus keinen Faden ab.
Pro
add_circle_outline Tag-/Nacht Szenarien
add_circle_outline Regen-/Schnee-/Nebel- Szenarien
add_circle_outline Simultane Arbeitsabläufe möglich
add_circle_outline Fahrzeug-Upgrades möglich
Kontra
remove_circle_outline ständig dieselben Arbeitsabläufe
remove_circle_outline Grafik vollkommen veraltet
remove_circle_outline kein Schadensmodell
remove_circle_outline keine Sanktionen bei Kollisionen
remove_circle_outline Versäumnisse bei der Dokumentation
remove_circle_outline keine Charakterbildung
remove_circle_outline Sound dünn und unglaubwürdig
remove_circle_outline kein freies Speichern möglich
Wertung