Test: Age of Wonders 3 (Taktik & Strategie)

von Eike Cramer



Entwickler:
Release:
01.04.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Einheiten bis zum Abwinken

Die unterschiedlichen Rassen, neutralen Völker und Heldenklassen führen zu einer riesigen Einheitenvielfalt, die auch herrliche Absurditäten beinhaltet. Da gibt es Riesenpinguine, monströse Götter, Mini-Feenwesen (die aber ordentlich zulangen können) und fliegende Panzer-Altäre, die mit magischen Kanonen schießen. Die meisten Einheiten besitzen neben ihrem Standard-Angriff Spezialfähigkeiten. So werfen z.B. Zwergen-Techniker Granaten, Goblin-Schamanen  machen Feinde mit Ranken bewegungsunfähig und Drakonier-Feuerwerfer lassen Flammen regnen.

Allerdings ähneln sich viele der Standard-Einheiten. Goblin-Wargreiter oder Zwergen-Eberreiter, Ork-Großschwertkämpfer oder Menschen-Langschwerte: die Armeen sehen sich oft recht ähnlich. Ja, Goblins tauchen meist in großen Gruppen auf, Elfen tragen elegante Rüstungen und Orks schwingen grobschlächtige Klingen, etwas mehr Abwechslung wäre schön gewesen. Der Vorteil: Das Balancing funktioniert auf diese Weise ausgezeichnet.

Spannende Rundenschlachten

Diese Balance ist auch nötig, denn die taktischen Rundenschlachten sind genauso wichtig wie die globalen Züge auf der Strategiekarte – und mindestens so komplex. Jede Armee besteht aus maximal sechs Einheiten, an Gefechten können aber so viele Armeen teilnehmen, wie Hexfelder um den angegriffenen Stapel liegen. Dies führt zu epischen Schlachten mit dutzenden Einheiten, in denen jeder Vorstoß, jede Schlag und jeder Zauberspruch verheerende Folgen
Es gibt herrlich bizarre Einheiten, wie den fliegenden Panzer-Altar. Auch schön: die detaillierten Einheiten-Informationen.
Es gibt herrlich bizarre Einheiten, wie den fliegenden Panzer-Altar. Auch schön: die detaillierten Einheiten-Informationen.
haben kann. Jede Einheit hat drei Aktionen, die entweder aus Angriffen oder Bewegungen bestehen, was durch farbige Markierungen visualisiert wird.

Im Kampf sind nicht nur Typ und Reichweite der Angriffe entscheidend, sondern auch die Richtung aus der angegriffen wird. Dies führt zu taktischen Abläufen wie diesem: Ein Trupp Ork-Schocker, eine unheimlich starke Nahkampfeinheit, rückt auf meine Stellung vor. Meine Bogenschützen schießen zunächst mit direkter Sichtlinie auf die Orks. Im Anschluss ziehe ich meine schwachen Freischärler von rechts in den Nahkampf, wo sie kaum Schaden verursachen aber brutal zusammengeknüppelt werden. Da sich die die Orks allerdings immer in Richtung des Angriffes drehen, kann ich ihnen jetzt von links meine schweren Lanzenreiter in den Rücken schicken, die ihnen so den Todesstoß versetzen. Herrlich!

Automatische Aufstellungsprobleme

Es ist das Abwägen, Taktieren und die Suche nach der perfekten Position, was aus jedem Gefecht einen schweißtreibenden Schlagabtausch macht. Dazu kommt die auch hier extrem starke KI, die Fehler sofort erkennt, gezielt meine Einheiten isoliert, aggressiv meine Helden attackiert und kaum Stellungsfehler begeht. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Fluchtmechanik etwas undurchsichtig ist und auch von der KI zu selten genutzt wird.

Zudem kann ich die Aufstellung meiner Einheiten vor der Schlacht nicht beeinflussen. Zwar wird grob das Formationsmuster von der Strategiekarte übernommen, ich kann aber nicht beeinflussen, welche Einheit wo startet. Das führt mitunter zu unpraktischen Verteilungen meiner Lanzenträger, Bogenschützen und schwerer Infanterie. So
Bis man eine solche Übermacht zusammen hat, braucht man etwas Geduld.
Bis man eine solche Übermacht zusammen hat, braucht man etwas Geduld.
werden wichtige Einheiten teilweise leichte Beute für den Feind. Das ist ärgerlich, zumal auf diese Weise künstlich der Anspruch angehoben wird.

Zudem wirkt die Tatsache befremdlich, dass die Einheiten zwar durch Gruppen visualisiert werden, aber als Gesamtentität mit einem einzelnen Gesundheitsbalken berechnet werden. In der Realität bedeutet das nämlich, dass eine Gruppe Bogenschützen genauso viel Schaden verursacht, wie ein einzelner, da die Einzel-Einheiten nur eine Visualisierung der Lebenspunkte sind.
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Kommentare

ClassicGamer76 schrieb am
Ich habe noch "einen" Steam Key übrig:
Age of Wonders III PK3KE-TC2WJ-CRLA8
Viel Spaß!
johndoe755007 schrieb am
Erwähnenswert ist noch ein extremer Designschnitzer in der 5. Kampagnenmission der Elfen. Dort gibt es ab und an mal subtile Warnungen, man möge sich bitte beeilen. Warum, wieso wird nicht ganz klar, bis einem das Spiel irgendwann die Meldung: "du hast noch 20 Runden!" um die Ohren klatscht.
Gerade für langsamere Spieler ist das quasi der Missionstod. 20 Runden ist echt nicht viel und unter dem Druck den Rest der Karte durchzurushen macht einfach keinen Spaß.
3nfant 7errible schrieb am
SpookyNooky hat geschrieben:Gibt es ein anständiges, mehrstufiges Tutorial?
eigentlich nicht so recht. man lernt natürlich während der Kampagne so einiges, aber ein vernünftiges Tutorial würde ich das nicht nennen, wobei es imo aber auch nicht nötig ist. So fürchterlich kompliziert ist das Spiel nicht.
Auf der rechten Seite werden auch immer die ganzen Ereignisse jede Runde eingeblendet; wenn du da dann draufklickst kommst du zu der entsprechenden Stadt oder Armee oder in den Techtree, was immer gerad deine Aufmerksamkeit benötigt. Eigentlich so wie in Civ oder TW. Alles weitere lernt man einfach während des Spielens. Nach der 1. oder 2. Kampagnenmission solltest du eigentlich schon alles wichtige wissen.
Ein Tipp nur: es ist hilfreich eher aggressiv zu spielen als unendlich zu turtlen
SpookyNooky schrieb am
Gibt es ein anständiges, mehrstufiges Tutorial?
schrieb am

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