Test: Space Empires 5 (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Space Empires 5
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Spielinfo Bilder  
Nach dem Bug-Debakel von Master of Orion 3 versöhnte das überraschend gelungene Galactic Civilizations 2 die Fans wieder mit der rundenbasierten Weltraumstrategie. Jetzt schickt sich das bei Empire Interactive erstmals auf Deutsch erschienene Space Empires V an, den Thron des Alienherrschers zu erobern. Warum das misslingt, erklären wir im Test.

Imperium ohne Komfort

Zugegeben - komplexe Runden-Strategiespiele sind immer etwas unübersichtlich. Auf viele wirken sie auch deshalb abschreckend, weil sie einen mit staubtrockenen Statistiken, Untermenüs und Buttons beinahe erschlagen.
Zu Beginn ist alles noch einfach zu managen, später wird's dann total unübersichtlich.
Bei Europa Universalis 3, Galactic Civilizations 2 oder Civ hielt sich das in Grenzen, so dass Spielspaß nicht groß gemindert wurde. Space Empires V ist auch verwirrend, wobei es aber nicht bei der üblichen Unübersichtlichkeit bleibt. Mit steigernder Spieldauer wird es nahezu unmöglich, all die Planeten, Bauoptionen und Schiffe noch sinnvoll zu verwalten. Und das, obwohl ihr sogar einen Teil der Regierung der KI überlassen könnt.

Das liegt auch daran, dass bestimmte Funktionen schlicht viel zu umständlich sind. Das Bewegen der Raumschiffe etwa, die sich nicht einfach per Mausklick durchs in Sektoren aufgeteilte All dirigieren lassen. Hier braucht ihr immer noch ein zusätzliches Menü bzw. einen Button. Wer im virtuellen Raum auf einen Planeten klickt, gelangt nicht wie sonst üblich direkt in dessen Baumenü; auch dazu ist ein weiterer Button nötig. Auch die Menüs für Produktion könnten komfortabler sein, da sie zwar über allerhand Filter aber nicht über eine zentrale Ansicht verfügen, was gerade wo gebaut wird. Immerhin zeigt euch eine Anzeige am Rundenende, welche Schiffe noch ziehen müssen. Direkt zu ihnen wechseln, geht aber wieder nicht.

Nix Neues bei den Spocks

Ansonsten findet sich bei Space Empires V alles, was ein solches Strategiespiel ausmacht. Ihr könnt euch eine Rasse aussuchen und mir ihr dann ein intergalaktisches Reich schmieden. Ganz wie ihr es von vergleichbaren Epen kennt, könnt ihr die Geschicke des Volkes in den Belangen Schiffkonstruktion, Produktion, Forschung, Spionage, Diplomatie und Militär lenken. Leider jedoch auch ohne jegliche Überraschung, denn Neues sucht ihr vergebens. Selbst der fast zu große Forschungsbaum beinhaltet nur Technologien, die ihr schon mal irgendwo bei Civ, Alpha Centauri und Co. erforscht habt.

Zwar gibt es jede Menge verrückter Aliens von insektenartigen Schwarmwesen über fiese Eisschlangen bis hin zu friedlichen Händlern, die ihr spielen könnt, aber die 14 Völker unterscheiden sich kaum. Es ist zwar so, dass ihr zu Beginn nur die Planeten besiedeln könnt, die atmosphärisch eurem Heimatplanet entsprechen. Aber schnell habt ihr die Kolonisierung anderer Sterne erforscht, so dass es keinen Unterschied macht, ob ihr nun E.T. oder einen Erdling mimt. Ihr könnt euch allerdings auch eine eigene Rasse kreieren, bei der ihr dann Biologie, Gesellschaft und Regierung selbst festlegt.

Wo sind die Aliens?

Überhaupt gestaltet sich der Aufbau des eigenen Sternenimperiums trotz Schnellstartfunktion mehr als zäh. Bis der erste Kontakt mit anderen Außerirdischen hergestellt ist, dauert es schon eine ganze Weile. Als gäbe es keine Feinde, entdeckt ihr
Ihr kolonisiert einen Planeten nach dem anderen, der wenig beeindruckende "erste Kontakt" bleibt aber lange aus.
ein System nach dem anderen, kolonisiert heftig und baut alles voll, da der Platz auf den Raumkörpern recht begrenzt ist. Euer Reich dümpelt so vor sich hin, ohne dass es wirklich vorwärts gehen würde. Irgendwie kommt ihr euch vor, als hätte jemand die Handbremse gezogen. Bei Galactic Civ 2 ging das schon etwas schneller, auch weil das All nicht so endlos war. Wo sind nur die Anderen hin? Etwa geflüchtet, weil alles so lange dauerte?

Als ihr dann nach ein paar Stunden auf sie trefft, läuft alles recht unspektakulär ab. Obwohl das der wichtigste Moment in der langen Geschichte der Menschheit (oder wem auch immer) ist, gibt es nicht mal ein Filmchen. Immerhin sind die diplomatischen Möglichkeiten beachtlich, wenn auch wieder ziemlich unübersichtlich geraten. Kein außenpolitischer Wunsch bleibt unerfüllt, denn hier könnt ihr Verträge zu fast allen Gelegenheiten schließen. Ob der simple Austausch von Technologien, ein Handelsabkommen oder eine ausgefeilte Allianz, alles an Bord vorausgesetzt ihr habt Geduld und Spucke. Auch hier wird man jedoch den Eindruck nicht los, das alles schon mal wo gesehen zu haben. Leider verhindert ein Bug derzeit, dass die KI Verträge annehmen kann.  
              
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Kommentare

Kcknb schrieb am
dieser bericht entsprcht nicht ganz meinem eindruck. es gibt genug eigenschaften für selbst erstellte imperien. die atmosphaere muß nicht die selbe sein kann aber eingestellt werden. was der tester wohl meinte ist das der planet die selbe beschaffenheit haben muß wie der heimatplanet sprich fels, eis oder gasriese. auch dauert es je nach spieleinstellung bis der erste kontakt zu anderen imperien hergestellt wird. die etwas umständlich steuerung hat schon seinen sinn. ich würds nicht so gut finden wenn ich meine flotte über einem planeten bewegen möchte und dann ins baumenü komme. auch kann ich mir über eine liste anzeigen lassen wo was gebaut wird. die verschiedenen schadensarten stehen im wiederspruch zum vom tester genannten aspekt das höhre technologiewerte entscheidend sind. meiner meinung nach ist dieser test nicht gut. jedoch ist space empires v sehr verbugt und bei der KI frage ich mich ob sie weiß wie man dieses spiel überhaupt spielt ^^. da ich komplexe rundenstrategie liebe ist dieses spiel einfach super für mich wenn ich jemanden hätte der sich genauso dafür begeistert wie ich. denn die ki kann man knicken.
Fliegendwrack schrieb am
Ich habe mir das Spiel zum Glück als US-Version vor Monaten geholt.
Meines Empfindens ist der Vorteil, dass es auch auf betagten Rechnern läuft, besonders hervorzuheben.
Ich sehe es in der langen Reihe von MoO2, Stars! (der Nachfolger Stars!Supernova ist ja leider in der Versenkung verschwunden [Gerüchten zufolge nach wg. strittigen Vertrag] ), Reach for the Stars,und anderen.
In der Tat ist noch einiges daran zu feilen, doch Spielteife, und eine klasse internationale Community entschädigen einiges.
Ich rate allerdings, wenn, dann besorgt euch die US-Version. Meine Erfahrungen der letzten Jahre zeigte, daß allgemein meist nur diese bis zuletzt gepatched werden. Und es gibt dann keine Kompatibilitäts-Probleme mit von Spielern (z.T. wirklich guten) erstellten Mods.
Außerdem : Für den Preis von 1 Version in Deutschland (z.Z. ca. 40 ?) bekommt man in diesen Tagen aktuell aus den USA incl. Porto 2 Versionen zugeschickt (gleich ebenfalls ca. 40 ?) (CC und Englischkenntnisse vorausgesetzt). Der Dollarkurs ist da sehr erfreulich.
Edit : Und wer einen langen einstieg meiden will : man kann auch eine kleine oder milltere Galaxie mit vielen Völkern erstellen, am besten noch mehrere, von Anfang an besetzte Planeten und Startrecourcen erhöhen.
GermanDad schrieb am
der test ist ganz gut, das spiel ist wirklich recht nüchtern gehalten und nur was für harte taktiker und strategen die langzeitspiele wollen und nicht mal kurz 2-3 stunden zocken wollen.
allerdings fehlen mir da noch ein paar kleinigkeiten die man noch erwähnen sollte.
pro
- optimal ausgelegt zum einfachen modifizieren (spieler-mods)
- die vielen einstellmöglichkeiten vor beginn des spieles, wo z.B. die weltraumgröße (wurde ja negativ angemerkt das das treffen auf aliens lange dauert) oder sachen wie das begrenzen der kolonisation auf planeten mit eigener atmosphäre und/oder planetentyp.
- die freiheiten beim erstellen eigener rassen wodurch sich doch schon stark unterschiedliche spiele ergeben...
- rassenspezifische technologien die auch die unterschieder der verschiedenen aliens unterstreichen
contra
- da würde ich defenitiv den preis nennen! ich glaube in den usa ist das spiel beim release deutlich billiger gewesen, so um die 20-25 $
1 woche nach dem release hab ich das spiel für ca. 20? inkl. porto importiert. da hat sich der europäische publisher wohl blind an den standardpreisen orientiert.
- generell gibt es noch viele bugs in den europäischen versionen da die patches nicht mit der us-version gleich sind und auch immer erst viel später erscheinen da diese noch durch den euro-publisher geprüft werden
- die KI ist leider auch noch immer sehr schwach was aber durch vorhandene mods sehr gut gelöst wird, die allerdings wieder probleme mit der integration in die europäischen versionen haben!
also wenn jemand an dem spiel interesse hat kann ich ihm nur empfehlen sich die us-version zu importieren!
Help schrieb am
Der Test gefällt mir recht gut... ich habe zwar sehr, sehr viel Zeit mit dem Spiel verbracht und es machte mir ungemein Spaß (mehr als manch ein 90%iges Spiel)... trotzdem hat es seine Macken. Es ist eines der wenigen schlecht bewerteten Spielen, die ich lange und intensiv gezockt habe... liegt wohl an dem Umstand, dass ich ein Master of Orion Fan bin und sowieso auf Science Fiction stehe.
Naja, jetzt gab es schon 5 Teile... der Sechste solls vllt. richten :wink:
4P|Bodo schrieb am
AndreP hat geschrieben:Ist euch beim testen der Bug nicht aufgefallen,
das die KI nicht antwortet?
Da liegt ein Fehler, in der MainString Datei vor,
den man zwar selbst beheben kann, nur
sind dadurch Teile der Diplomatie in Englisch.
Das wurde leider auch mit dem Patch nicht behoben.
Hi AndreP,
nette Ergänzung. Ich habe mich schon gewundert, warum die KI immer so einsilbig bleibt und meine ausgefeilten Offerten nie annimmt.;-) Jetzt ist mir einiges klar. So ein Bug ist natürlich nicht gerade förderlich fürs Spiel. Ich hoffe, da kommt noch ein weiterer Patch, der das behebt.
Gruß,
4P|Bodo
schrieb am

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