Vorschau: Jack Keane (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Release:
27.11.2008
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Nicht immer lustig

Der Humor wird etwas anders gelagert sein als bei vergleichbaren 
Im Laden gibt's allerhand Tand für Abenteurer zu kaufen. Die Jokes wirken leider etwas bemüht.
Comic-Adventures wie zuletzt den genialen Sam & Max-Episoden, da eher Schmunzeln als herzhaftes Ablachen angesagt ist. Jack Keane will zwar ein großes Abenteuer im Geiste von Monkey Island sein, aber nicht jeder Joke sitzt gleich auf Anhieb. Was etwa an Typen wie dem großspurigen Abenteurer im Shop, dem Shop-Inhaber oder dem gescheiterten Kapitän, der bettelt, nun besonders lustig sein soll, bleibt bisher das Geheimnis der Macher. Vielleicht sollte das Team von Deck 13 in Sachen Humor noch eine Schippe drauflegen.

Entsprechendes dürfte, soweit wir das bislang mitbekommen haben, insbesondere auch für die Dialoge gelten, die bislang selten das Niveau von Ankh erreichen. Solche geniale Zwiegespräche wie bei Ankh zwischen dem Sklaven und seinem Händler über Gott und die Welt oder die Monty Python-mäßige Streiterei mit den Palastwachen sind bei Jack Keane noch nicht aufgetaucht. Vielleicht sorgt das Verhältnis zwischen Keane und Amanda noch für Zündstoff, die sich noch nicht recht grün sind.

Einfache Rätsel

Soweit wir sie bislang gesehen haben, werden sich die Rätsel nicht wesentlich von denen in Ankh unterscheiden. Es wird also mehr um den puren Spaß und nicht so sehr ums ausgefeilte Gekniffel gehen. In der Mehrheit wird es sich um eher simple Inventarrätsel handeln, bei denen auch mal ein paar Gegenstände im eher kleinen Inventar kombiniert werden müssen. Bisweilen sind die Räume etwas mit Details und Sachen zum Anschauen überfrachtet, ihr werdet euch aber auf Tastendruck die Aktionsmöglichkeiten (Hot-Spots) anzeigen lassen können. Dieses Mal soll es auch Aufgaben geben, die nicht direkt was mit dem Spielziel zu tun haben, für deren Lösung es Bonusmaterial geben soll.

Bisweilen werdet ihr allerdings schon etwas um die Ecke denken müssen, um ein Rätsel zu lösen. Wie schafft ihr es etwa, damit der Vogel von eurem geliebten Messer ablässt? Nun direkt geht es ja nicht,
Dank Unschärfe, Sonne und Schatten wirkt der Hinterhof echt, auf dem auch wichtige Dinge lagern.
da Keane Höhenangst hat, und nicht bis ans Nest gehen will. Ihr müsst zunächst einen Sandsack auf die auf den Zeigern der Uhr balancierenden Bösewichte werfen. Einer stürzt ab, worauf die Uhr vorrückt und die Turmuhr schlägt. Der Vogel erschreckt sich und fliegt davon; dann kommt ihr ans Messer. Freilich etwas weit hergeholt, aber wegen der wenigen Gegenstände letztlich doch machbar.

Verbesserte Comic-Grafik

Jack Keane wird zwar immer noch ein knallbuntes Comic-Adventure sein, aber doch ein wenig realistischer als noch bei Ankh. Dies gilt für die Umgebung der verschiedenen Schauplätze wie London, Kapstadt oder Tooth-Island, die durchaus bis zu einem gewissen Grad realistisch anmuten werden. Auch Keanes Segelschiff sieht eigentlich recht normal aus. Wie schon bei Ankh werden Personen und Gegenstände im Comicstil zu sehen sein, die 3D-Engine wird allerdings mehr Details bieten. Da gibt es viel Licht- und Schatteneffekte, Unschärfe sowie eine Wasseroberfläche, die sich sehen lassen kann. Irgendwie strahlt alles ein wenig mehr als bei Assils letztem Auftritt in Kairo. Das gilt natürlich auch für die Zwischensequenzen, die die Story vorantreiben werden.
           
 

AUSBLICK



Rein äußerlich muss man sich keine Sorgen um Jack Keane machen, denn das neue Adventure von Deck 13 macht schon jetzt einen noch professionelleren Eindruck als Ankh. Besonders erstaunlich ist, dass es bereits so weit fortgeschritten zu sein scheint, dass es quasi morgen erscheinen könnte. Die farbenfrohe Grafik ist auf dem neuesten Stand, die deutsche Sprachausgabe passt und Bugs wurden bislang so gut wie nicht gesichtet. Allerdings gilt der positive Vorabeindruck nur mit Einschränkung, denn inhaltlich besteht noch Handlungsbedarf. Leider gilt das auch für den Bereich des Amüsements, denn Jack Keane ist anders als Ankh nicht immer unbedingt zum Lachen. Waren Anspielungen auf alles und jeden die große Stärke von Ankh, sucht man irgendwelche Seitenhiebe bislang leider vergebens. Auch die Dialoge mit allerhand schrägen Typen sind oft zu flach und regen nicht immer zum Lachen an. Die Rätsel sind entweder viel zu einfach oder nur unter Gehirnverbiegungen zu lösen, aber das war ja bei Ankh nichts viel anders. Auch bei der Figur Jack Keane selbst besteht Nachholbedarf, da er anders als seine Mannschaft einfach noch etwas zu blass wirkt. Bislang wirkt das Abenteuer wie ein süßes Sahnestückchen, das aber über eine nicht immer schmackhafte Füllung verfügt - etwas, das sich bis zum Release hoffentlich noch ändern lässt.Ersteindruck: gut

Kommentare

Kid Icarus schrieb am
Sah am Anfang ja noch ganz gut aus, das fertige Spiel aber finde ich nicht besonders toll. Hab nach dem 5. Kapitel aufgehört. Ankh hat mehr Spaß gemacht.
schrieb am