Test: Rise to Honour (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
07.04.2004
Spielinfo Bilder  
Wieso wir den Schmerzensmaxe ansprechen? Ganz einfach: Mit Hilfe des Adrenalinstoßes könnt ihr eine Bullet-Time-ähnliche Spielverlangsamung bewirken, die nicht nur spektakulär und kinoreif aussieht, sondern euch auch entscheidende Vorteile verschaffen kann.

Zu schade, dass Stealth und Bosskämpfe es nicht schaffen, an die Spannung und Intensität der Action anzuknüpfen. Denn dann wäre Rise to Honour nahezu uneingeschränkt zu empfehlen.

Leider ist das Spiel recht kurz: Nach ca. sechs bis neun Stunden seid ihr am Abspann angelangt. Da es allerdings kaum Bonusmaterial gibt, kann man sich nur noch an einen höheren Schwierigkeitsgrad wagen.

Jet Li ist deutlich zu erkennen, wirkt aber jünger und ist mit härteren Gesichtszügen ausgestattet als das Original!

Film durch und durch

Die grafische Gestaltung des "Spiel-Films" wird sicherlich nicht als optisches Meisterwerk in die Software-Geschichte eingehen, ist aber weit davon entfernt, hässlich zu sein: Angefangen von den jederzeit flüssigen Animationen, für deren Erstellung sich Jet Li höchstpersönlich in einen Motion Capture-Anzug gezwängt hat, über nicht gerade aufwändige, aber stimmige Umgebungen bis hin zu gut gelungenen Spezialeffekten wirkt alles wie aus einem Guss.

Oder um beim Filmjargon zu bleiben: Das Produktionsdesign und die Choreografie passen gut zusammen, sind aber keinesfalls Oscar-verdächtig. Denn dazu finden sich immer wieder kleine Mankos wie Clippingfehler , die auch nicht von den kleinen Kamerawechseln und den in Spielgrafik erzählten Zwischensequenzen aufgefangen werden können.
Vor allem die Kostümdesigner hätten sich etwas mehr ins Zeug legen können: Viele der Gegneroutfits wiederholen sich auf Dauer und strapazieren das "Gang-Kluft-Klischee".

Kampfballett: zu zweit gibt es neue Kombo-Möglichkeiten!
Auch die Gesichtsanimationen in den Cut-Scenes hätten etwas aufwändiger gestaltet werden können. Der Wiedererkennungswert der Galeonsfigur Jet Li ist hoch, wobei die Software-Version allerdings etwas jünger wirkt und mit einer prägnanteren Gesichtsform ausgestattet zu sein scheint als das Original.

Multilingual

Beim Thema "Akustik" hat man sich ebenfalls von der populären DVD-Film-Kultur inspirieren lassen und spendiert diverse Sprachfassungen samt Untertiteln. Ihr wollt Englisch mit deutschen Untertiteln? Kein Problem. Und natürlich gibt es auch eine rein deutsche Fassung, die mit professionell arbeitenden Sprechern ebenfalls schnell für Kino-Feeling sorgt.

Richtige Hardcore-Fans des Hongkong-Kinos werden sich jedoch vermutlich für die kantonesische Sprachvariante entscheiden, bei der Jet Li (genau wie in der englischen Fassung) die Synchronisation seiner Figur selber übernommen hat.

Die übrige Kulisse wird von einem abwechslungsreichen und thematisch gut eingesetzten Soundtrack sowie im Großen und Ganzen gut gelungenen Effekten gebildet. In einigen Momenten tönen die Schläge zwar etwas schwächer als sie optisch vermittelt werden, doch der Gesamteindruck stimmt und entspricht den Filmvorbildern.

Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Nicht zuletzt durch Filme wie Lethal Weapon 4, Romeo must Die und Kiss of the Dragon ist Martial Arts-Superstar Jet Li auch dem westlichen Kinopublikum ein Begriff. Mit dem Spiel Rise to Honour versucht nun auch Sony, von dem Ruhm des in Peking geborenen Action-Helden zu zehren ? und hat Meister Li für die Motion Capturing-Aufnahmen eingespannt. Ob Jet Li in seinem Spieledebüt genauso überzeugen kann wie in den einschlägigen Hongkong-Filmen, die Rise to Honour nachzuahmen versucht, erfahrt ihr im Test!
schrieb am