Etwas mehr Freiheit genießt ihr, wenn ihr Rezeptvorschläge von Bäckern, Wirten und Ladenbesitzern zubereitet. Zwar seid ihr auch hier an klare Vorgaben gebunden, könnt aber zumindest Materialien unterschiedlicher Größen und Qualitätsstufen ausprobieren.
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Erster Stolperstein: Der Kampf gegen Katzenmädel Norn ist die erste größere Herausforderung im Spiel. |
So erstellte Objekte könnt ihr von den Auftraggebern dann auch ins Verkaufsangebot aufnehmen lassen, um sie nicht jedes Mal selbst herstellen zu müssen und immer neue Rezepturen zu erhalten. So schafft ihr euch stets effektivere Ausrüstungs-, Heil- und Angriffsgegenstände oder einfach nur neue Zutaten für weitere alchemistische Synthesen sowie Vorräte, die ihr bei Bedarf in ihre Elementarteilchen zerlegen könnt.
Magische Gehilfen
Eine wichtige Rolle bei euren alchemistischen Tätigkeiten spielen die so genannten Manageister, die sich nach und nach eurer Party anschließen. Diese können nach ihrer Zuordnung nämlich nicht nur Statuswerte und Fertigkeitsstufen erhöhen, sondern ermöglichen euch auch erst den Umgang mit bestimmten Elementen. Waldgeist Popo führt zum Beispiel nur holz- und wasserbezogenen Synthesen durch, während Dämonin Plua ausschließlich mit Elementen der Finsternis, des Geistes und des Bösen umgehen kann. Manche Gegenstände können sogar nur durch den Einsatz mehrerer Manageister produziert werden. Zudem verbrauchen die magischen Helfer beim aktiv werden Energie, die ihr genauso wie ihre Gewogenheit euch gegenüber mit kleinen Geschenken wieder auffrischen könnt, um Fehlschläge oder schlimmeres zu vermeiden.
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Bayrische Banane? Nicht alle Gegner wollen kämpfen - diese Werkatze macht euch sogar skurrile Geschenke. |
Seid ihr bei einem Manageist besonders beliebt, erzeugt dieser sogar manchmal mehr Gegenstände als gefordert.
Ein Hauch von Action-Adventure
Ein weiterer Hauptbestandteil eures Abenteuers stellt die Erkundung der Spielwelt und das Bewältigen von Hindernissen in traditioneller Action-Adventure-Manier dar. Ihr schlurft nämlich nicht nur von Schauplatz zu Schauplatz, um der äußerst linearen Story zu folgen, sondern setzt auch von rekrutierten Manageistern zur Verfügung gestellte Fertigkeiten ein, um ähnlich wie in der
Wild Arms -Serie verschiedene Orte überhaupt erst erreichbar zu machen. So könnt ihr Weg versperrende Objekte, die sich nicht in ihre Einzelteile auflösen lassen, mit Hilfe einer Zerstörungswelle dem Erdboden gleich machen, unerreichbare Ebenen mit einem beschworenen Zauberstein erklimmen, mit einem fliegenden Teppich durch die Lüfte gleiten oder euch in ein mystisches Wesen verwandeln, um kleine Schlupflöcher oder tiefe Abgründe zu erreichen. Dadurch gelangt ihr an Orte, die euch früher noch verwehrt blieben und sammelt Schätze, die zuvor unerreichbar schienen.
Wer sucht, der findet
Überhaupt gibt es in Atelier Iris trotz der recht klein und hässlich geratenen Oberwelt viele Geheimnisse und Extras zu entdecken, so dass schnell eine Spielzeit von 60 Stunden und mehr zustande kommt. Wer nur dem Hauptplot folgt, wird zwar schon nach weniger als 30 Stunden den Abspann sehen, verpasst dadurch aber zahlreiche Sidequests, Bonus-Items und mehr.
Und selbst nach dem Durchspielen könnt ihr euren Spielstand nochmals laden, um einen Extra-Dungeon freizuschalten.
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Triste Oberwelt: Im Gegensatz zu den bezaubernden Einsatzorten, sieht die eigentliche Spielwelt trostlos aus. |
Durch das Sammeln und Registrieren bestimmter Gegenstände öffnet sich darüber hinaus auch eine vom Hauptmenü aus zugängliche Bonussektion, in der ihr euch freigespielte Charakter-Artworks, Musikstücke und Filmsequenzen zu Gemüte führen könnt. Lita hält überdies noch ein Monsterkompendium parat, wo ihr genau nachschauen könnt, welche Gegner welche Items, Elemente etc. hinterlassen - eine praktische Sache.
Doch auch sonst gibt es eine Menge zu tun und auszuprobieren: Nach einem Lehrgang als Schmied könnt ihr euren Waffen bestimmte Spezialeigenschaften einhämmern, ihr lernt wie ihr mit Aromastoffen die Fähigkeiten eurer Manageister puscht oder wie das Ausrüsten von Manageistern eure Fähigkeiten verändert. Zudem erspart ihr euch später mithilfe von eröffneten Dimensionsschleusen lange Fußmärsche, verdient euch Extrageld durch das Registrieren neu entdeckter Gegenstände oder verpasst Lita im Hauptquartier eine regenerative Manadusche, um ihre schwindenden Lebensgeister aufzufrischen. Das ist natürlich noch lange nicht alles, aber ihr merkt schon, dass man sich mit Atelier Iris ungemein lange und motivierend beschäftigen kann. Schade nur, dass Story- und Questverlauf streckenweise ziemlich altbacken und zäh wirken, aber der Umfang stimmt und die Aktionsmöglichkeiten lassen ebenfalls nur wenige Wünsche offen.