Special:
Silent Hill 2 (2001, PS2, Xbox)
Dieses Abenteuer muss man erlebt haben, wenn man wissen will, woran viele aktuelle Horrorspiele scheitern: Egal ob Story, Regie oder Musik – Silent Hill 2 gehört zu den wenigen prägenden Spielen, die auch heute nichts von ihrem Reiz verloren haben. Natürlich vermisst man den ersten Teil (1999, PSone) in dieser Sammlung, aber für mich war dieser zweite auf der PlayStation 2 der reifste und dramaturgisch beste von allen. Das Grauen schleicht sich genau so langsam an James heran wie diese traurige Melancholie, die Regie lässt sich Zeit und verstört eher über das Groteske als das Brachiale – ein verstörendes Erlebnis, das uns damals Platin (Wertung: 90%) wert war.
Aus heutiger Sicht hätte man technisch viel verfeinern können, aber da hatte Konami kein glückliches Händchen. Dass man die für heutige Verhältnisse teilweise ungewöhnliche Kameraperspektive konserviert hat, die den Spieler schon mal indirekt in das Bild laufen lässt, kann man unter Werkstreue festhalten und als Veteran sowieso verschmerzen – zumal man zwischen zwei Steuerungstypen wählen kann und sich recht schnell auf die alte Bewegung einstellt. Aber obwohl viele Texturen klarer und die Figurenmodelle plastischer wirken, gibt es auch einige Verschlimmbesserungen.
Schön ist, dass man zu Beginn neben der normalen Kampagne auch das separate Kapitel „Aus dem Wunsch geboren“ sowie zwischen zwei Sprachversionen wählen kann: Der neuen mit frischen Synchronsprechern sowie der originalen. Und obwohl ich ein Freund der ursprünglichen Variante bin, muss ich sagen, dass die neuen Aufnahmen um einiges natürlicher wirken – hier hat man einen guten Job gemacht.
Silent Hill 3 (2003, PS2, PC)
Allerdings bemerkt man auch etwas, das man von der PlayStation 2 nicht kannte: Die Bildrate geht schon bei zwei, drei Monstern so stark in die Knie, dass Heather trotz aktiviertem Sprint wie durch zähe Galle läuft – und das geht gar nicht. Leider kommt es auch zu groben Fehlern in der akustischen Präsentation, die immer wieder an der Stimmung nagen: Während der Zwischensequenzen gibt es es z.B. Soundfehler, bei denen
Die gibt es auch: Positiv hervorzuheben ist ICO & Shadow of the Colossus HD oder auch Konamis Metal Gear Solid: HD: Collection. Schussgeräusche ein, zwei Sekunden zu spät nach der Schussanimation folgten. Inkonsequent ist auch, dass man im dritten Teil nicht zwischen der neuen und der originalen Sprachversionen wählen kann – hier kann man nur die moderne Neuaufnahme starten.
Fazit
Sorry, Konami, aber da spiele ich lieber die Originale auf der PlayStation 2! Es ist nicht so, dass die Abenteuer unspielbar sind und schon nach einer Stunde mit Silent Hill 2 bemerkt man die ungewöhnliche atmosphärische Stärke, diese angenehme Zurückhaltung der Regie. Aber gerade angesichts des Respekts vor dieser zeitlosen Leistung: So inkonsequent und oberflächlich darf man diese Klassiker nicht in die Gegenwart schleifen. Die fatalen Fehler der amerikanischen Version (die zu einem Verkaufsstopp bei Amazon sowie einem ersten Patch führten) können wir zwar nicht bestätigen, aber auch ohne plötzliche Abstürze und grobe Steuerungszicken sind diese Neuauflagen alles andere als „remastered“: Dem Nebel im zweiten Teil fehlt die Dichte, die Soundeffekte hallen teilweise zu künstlich und es kommt schon im zweiten Teil zu Einbrüchen in der Bildrate. Die geht dann im dritten Teil bei mehreren Gegner so in die Knie, dass man fast in Zeitlupe spielt. Und obendrauf kommt es zu Verzögerungen zwischen Animation und Sound in manchen Zwischensequenzen. Da hilft mir letztlich die lobenswerte neue Sprachaufnahme ebenso wenig wie die Bonusmission hier oder etwas knackigere Texturen da. Wenn man Spieleklassiker dieses Formates schon in High Definition herausbringt, sollte man auch technisch Vollgas geben!
Eindruck: ausreichend
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