Special: Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
05.03.2009
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Doch kurz zuvor stand auch Solidus bei Raiden und half ihm, sich an seine Kindheit zu erinnern. Eine Kindheit, in der er wegen des Liberianischen Bürgerkriegs zur Waffe greifen musste - im Alter von sechs Jahren. Solidus hatte damals einen viel versprechenden Krieger in dem Jungen gesehen und nahm ihn in seine Obhut. Als Jack, wie er den Jungen taufte, in die USA auswanderte, verlor Solidus seinen Zögling allerdings aus den Augen. Raiden hatte diesen Teil seiner Vergangenheit verdrängt - nicht einmal Rose hatte er je davon erzählt. Erst jetzt wacht die Erinnerung wieder auf...Nach der Unterhaltung mit Olga flieht Raiden schließlich, erhält seine von Snake eingeschleuste Ausrüstung zurück und trifft erneut auf Ocelot und Solidus, die ein weiteres Stück seiner Vergangenheit aufrollen: Laut seinem Ziehvater verberge sich hinter Raidens VR-Training ein Programm namens S3, das ihn zum perfekten Soldaten machen soll. Aber selbst Solidus kennt nicht die ganze Wahrheit. Denn wie erst Ocelot fortführt,
Scheinbar unsterblich: Vamp (im Vordergrund) und die unglückliche Fortune.
bestehe S3 nicht aus dem virtuelle Training; die Patriots hätten vielmehr den kompletten Zwischenfall auf Big Shell nur für den Zweck inszeniert, um mit Raiden einen perfekten Krieger zu erschaffen.

Die digitale Evolution im Testlauf

Doch nicht einmal das ist nicht die ganze Wahrheit. Denn wie Raiden erst später erfahren wird, hatten die Patriots das gesamte Unterfangen minutiös geplant - nicht nur, damit der Foxhound-Agenten zu einem perfekten Soldaten reifen konnte, sondern vor allem, um Daten zu sammeln: Die Patriots wollten wissen, ob ihr GW die Menschheit tatsächlich wie geplant beeinflussen könnte. Und Raiden war das perfekte Laborkaninchen: Genau wie die Mehrheit der Menschen, hinterfragte Raiden nämlich weder die Sünden seiner Vergangenheit noch seine gegenwärtigen Informationen. Schließlich folgte er die gesamte Zeit nur einem Computerabbild seines Vorgesetzten Roy Campbell! Er ließ sich sogar von Rose täuschen, die sich zu diesem Zeitpunkt längst selbst als Verräterin im Auftrag der Patriots enttarnt hatte. Wenn die Masse der Menschen nur halb so blauäugig sein würde wie Raiden - für die Patriots war der GW-Testlauf ein voller Erfolg.

Bevor Kojima seine Metapher über Wissen und wie wir damit umgehen sollten, abschließt, überschlagen sich freilich die Ereignisse: Raiden legt sich mit einer ganzen Traube Meta Gear Rays an, Ocelot offenbart, dass Fortune ihre Unverwundbarkeit lediglich einem Schutzschildtransmitter verdankt und erschießt die Dead Cell-Agentin. Im Anschluss hat sie gerade noch genug Kraft, den Rest der Anwesenden mit ihrem bisher unbekannten psychokinetischen Schild vor Ocelots Ray-Raketen zu schützen, bevor sie ihr Leben lässt. Liquid, dessen Arm erneut Ocelot kontrolliert, verschwindet daraufhin im letzten stehenden Ray - nicht jedoch, ohne triumphierend zu erklären, dass er die ganze Zeit über auf Ocelots Informationen aus war, um seine eigene Fehde gegen die Patriots zu beginnen... Snake folgt dem Ray von Liquid Ocelot ins Meer, daraufhin donnert Arsenal mitten durch Manhatten und kommt erst vor der Federal Hall zum Stehen.

Eine verräterische Blume

Auf dem Dach des Gebäudes, in dem George Washington einst seinen Präsidentschafts-Eid ablegte, erfährt Raiden von Solidus' wahren  Zielen: Tatsächlich wollte der dritte der Les Enfants Terrible nicht mehr, als das Sichern der amerikanischen Prinzipien. Denn so lange die Patriots die Geschicke der USA lenken, blieben Begriffe wie
Liquids rechter Arm ersetzt jenen, den Ocelot im Kampf mit Gray Fox verloren hat.
Freiheit oder Bürgerrechte nur leere Phrasen.

Daraufhin meldet sich eine weitere in Arsenal installierte Künstliche Intelligenz: JFK, die ebenfalls nach einem ehemaligen Präsidenten benannt wurde. Sie klärt Raiden über den GW-Testlauf auf und fordert den Tod von Solidus. Der Agent weigert sich, der Aufforderung nachzukommen, doch JFK erinnert ihn nicht nur daran, dass die Patriots noch immer Olgas Kind gefangen halten - auch Rosemary, die sich trotz ihres Doppellebens in Raiden verliebt hat und sein Kind austrägt, befindet sich in ihrer Gewalt. Nicht zuletzt erfährt Raiden auch endlich, wer für den Tod seiner Eltern verantwortlich ist: Solidus hatte beide getötet, damit er den Jungen trainieren konnte.

Abspann - Vorhang - Offenbarung

Selbstverständlich gewinnt Raiden den Kampf - Solidus stürzt vom Dach der Federal Hall und Raiden betritt die Straßen New Yorks. Er nimmt von Snake Abschied, der sich zusammen mit Ocelot auf die Jagd nach den Patriots machen will und sieht inmitten der Menschen Rose stehen. Die beiden versprechen sich eine gemeinsame Zukunft, vor allem wollen sie aber endlich herausfinden, wer sie wirklich sind.

Und wieder legt Kojima das letzte Stück des roten Fadens erst nach dem Ende des Abspanns aus: Snake erhält einen Anruf von Hal Emmerich, in dem ihm Otacon mitteilt, dass er die Namen der zwölf führenden Patriots ausgemacht habe. Einer von ihnen gehöre zu den Personen, welche ihre Anti-Metal Gear-Organisation Philanthropy am stärksten unterstützen. Alle zwölf, allerdings, seien bereits seit 100 Jahren tot...

    

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