Test: Killzone 3 (Shooter)

von Jörg Luibl



Killzone 3 (Shooter) von Sony
Killzone 3
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
27.03.2013
Jetzt kaufen
ab 11,99€
Spielinfo Bilder Videos
Nazi-Symbolik, düsteres Artdesign, gnadenloser Krieg: Killzone sorgte bereits vor sieben Jahren auf der PlayStation 2 mit seinem markanten Stil für Neugier. Der Durchbruch gelang dem niederländischen Team vor zwei Jahren auf PlayStation 3, als man nicht nur Gears of War 2 technisch Paroli bieten, sondern auch atmosphärisch und spielerisch überzeugen konnte. Geht die Erfolgsgeschichte auf Helghan weiter?

Faschistoide Machtdemonstration

Video
Die ersten zehn Minuten stimmen auf die brachiale Action der kommenden sechs Stunden ein.
Was wäre die Welt des Bösen ohne Nazis? Was wäre vor allem die virtuelle Unterhaltung ohne diese zwölf verheerenden Jahre deutscher Geschichte? Sicher: Trotzdem würden Shooter mit totalitärer Symbolik um politisch inkorrekte Aufmerksamkeit buhlen; schließlich gab es von Italien über Russland bis Japan noch andere machtpolitische Untergänge. Aber nichts wurde so monumental inszeniert wie die Aufmärsche und Reden im Dritten Reich, nichts ist so im Gedächtnis geblieben wie die Hetzreden von Hitler bis Goebbels. Und auch davon hat sich Guerilla Games für seine faschistoide Science-Fiction-Welt inspirieren lassen.

Schon das wuchtige Intro deutet mit seinem völkischen Pathos, seinen Racheschwüren und der monumentalen Architektur den brutalen Konflikt der nächsten Stunden an. Ein Führer schwört seine Soldaten mit martialischer Rhetorik auf den Krieg gegen die Besatzer der ISA ein. Die anonyme Masse maskierter Helghast reicht stramm stehend bis zum Horizont - es müssen Zehntausende sein, platziert wie mit dem Lineal gezogene Legionen in einem Betonstadion für den Gröfaz XXL. Glückwunsch an die Entwickler, denn das martialische Büffet wird hier gekonnt angerichtet und über etwas mehr als eine Stunde mit Zwischensequenzen weiter garniert.

Konflikte auf beiden Seiten

Rico im vollen Lauf: Die Story schließt nahtlos an Killzone 2 an. Man beginnt quasi auf der Treppe vor dem Palast des ermordeten Tyrannen Scolar Visari, bevor es später in Polarlevel geht.
Ziel des Spielers ist es zunächst, die restlichen ISA-Truppen so schnell wie möglich aus dieser fanatischen Hölle zu evakuieren. Keine Munitionspanik: Man wird im Laufe der Kampagne nur etwas über 500 von ihnen nach allen Regeln der Deckungsaction ins Jenseits befördern müssen - inklusive Trophäe, versteht sich. Das Problem ist vielmehr, dass die Hauptstadt Phyrrus nach ihrer mutwilligen Vernichtung im Trümmerchaos versinkt und dass die Allianz der moralisch guten ISA-Befreier erstens numerisch unterlegen und zweitens zerstritten ist.

Im Vergleich zu Killzone 2 versucht Guerilla, die Dialoge und Story etwas besser zu inszenieren. Bei den Gesprächen gelingt das abseits der technisch ansehnlichen Mimik sogar auf schauspielerischer Ebene, denn trotz typischer Kommandosprache und Kriegsklischees wirken die Charaktere nicht mehr ganz so eindimensional - das liegt daran, dass ihre Gespräche authentischer wirken und es untereinander mehr Konflikte gibt. Die Stimmung in der Truppe ist sogar gefährlich aufgeheizt.

Die Protagonisten des Vorgängers, Rico und Sevchenko, müssen mit der Laune und den Befehlen ihres Vorgesetzten Narville leben - man flucht herum, schreit sich an und droht sich. Erstens hat Rico ohne Befehl den Diktator der Helghast umgebracht und zweitens will der idealistische Trotzkopf nicht fliehen, sondern bis zum Ende kämpfen, damit der außerirdische Feind nie wieder die Erde bedrohen kann. Und während die beiden als Speerspitze der flüchtenden Truppen in einigen Missionen ihr Leben an vorderster Front riskieren, streiten auch die Führer der Helghan im Hintergrund um die Macht.
                          
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Kommentare

GamepadPro schrieb am
ich hab vor kurzem erst beide Titel nochmal angezockt; die 4pwertung für Killzone 3 finde ich gut (werte selbst aber höher). Killzone 2 (vielleicht mein erstes PS3-spiel, ich mochte ja den ersten teil) fand ich dagegen schon immer schlecht.
erstes Level: fängt sofort mit Massengefecht an und das geht dann laaange so weiter, bis man keinen bock mehr darauf hat. waffensound (stereo) ist ebenfalls schlecht, (auch mit den Optionen nie besser zu machen) während der im dritten teil richtig fetzt. und das richtig laut, laut wie hölle, so wie es sich auch gehört und damit immer für Kriegsatmosphäre sorgt. der dritte teil fängt auch viel cooler an und das Gegnerdesign ist viel cooler. das ganze spiel hat mehr farbe und wirkt dennoch nicht weniger düster.
schaltet man im zweiten teil das künstliche bildschirmvisier ab, kann man aus der Deckung nicht mehr zielen, weil Sev das waffenvisier nur außerhalb der deckung verwendet; ist somit eine sinnlose Option, die aber im dritten teil wieder funktioniert, (wenn man nicht gerade schwerere geschütze bedient.)
die story ist in beiden teilen schrott, wird aber bei killzone 3 (mit den helgastanführern) viel besser inszeniert.
Nuracus schrieb am
Ich kann jedem empfehlen, folgendes mit Killzone 3 auszuprobieren:
Move + Navigations-Controller + Sharp Shooter Gewehraufsatz
Es hat ein wenig Eingewöhnungszeit gebraucht, aber dann war das Erlebnis so spitzenmäßig, dass ich echt sage, mit dieser Kombination spielt sich Killzone 3 besser als mit Gamepad oder sogar mit Maus+Tastatur.
Killzone 3 ist auch eins der Spiele, das mit 3D-Effekt fantastisch aussieht, vor allem der Level im Walker war schwer beeindruckend.
Kamera + Move-Controller + Navigations-Controller kriegt man für ca. 40 ? inkl. Versand (ebay, reBuy), den Sharp Shooter derzeit bei Amazon für 18 ?.
Wer Killzone 3 noch nicht hat, kriegt das Killzone-Move-Bundle (inkl. Navigations-Controller) für 65 ?, wobei ... Killzone 3 kriegt man hinterhergeworfen für ca. 10 ?.
NotSo_Sunny schrieb am
Xyt4n hat geschrieben: Man merkt auf jeden Fall den Einfluss von COD auf Killzone 3..
Ich hab für meinen Teil habe nichts dergleichen gemerkt, obwohl ich verstehe, wie du zu dem Eindruck kommst. Ich fand auch, dass Teil3 wie ein Sommer-Blockbuster rüberkam, während Teil2 noch eher darum bemüht war, eine bedrückende Kriegs-Atmo aufkommen zu lassen.
Beim Kern-Gameplay wiederum hab ich nicht wirklich den großen Unterschied feststellen können. Im Gegensatz zu CoD hatten die Gegner ja immernoch ordentlich Kugel geschluckt.
Xyt4n schrieb am
3tagewach hat geschrieben:Hab jetzt Killzone 2 und 3 durch und bin etwas von der Wertung geschockt.
Killzone 2 hat mich von der ersten Minute gelangweilgt, langweilige Story, langweiliges Gameplay (alles viel zu langsam), scheiss Steuerung, Multiplayer unspielbar u.s.w. und dafür gab es hier 88%? Verrückt.
Killzone 3 hat mich von der ersten Minute mitgerissen, bessere Steuerung, um längen bessere Story, der erste Level hat mir mehr Spass gemacht als das komplette Spiel Killzone 2 und ein viel besserer Multiplayer mMn.
Meine Wertung:
Killzone 2: 74%
Killzone 3: 93%
Bei mir genau anders rum. Killzone 3 spielt sich im SP wie ein schlechter COD Klon. Viele Railgun Passagen und Gegner für Gegner erledigen in Schlauchlevel, wo man nur warten muss, dass sie aus der Deckung kommen und man sie dann erledigt. Ich habe mich stark gelangweilt! Außerdem gab es viele Bugs. 6/10
Killzone 2 hat mich dagegen stark beeindruckt. Man hatte das Gefühl auf einem Schlachtfeld zu sein. Die Gegner haben viel mehr ausgehalten und kamen mir recht intelligent vor. Insgesamt war es recht langsam. Halt nicht so ein COD Kram.Hat mir echt gut gefallen 8.5/10
Man merkt auf jeden Fall den Einfluss von COD auf Killzone 3..
3tagewach schrieb am
Hab jetzt Killzone 2 und 3 durch und bin etwas von der Wertung geschockt.
Killzone 2 hat mich von der ersten Minute gelangweilgt, langweilige Story, langweiliges Gameplay (alles viel zu langsam), scheiss Steuerung, Multiplayer unspielbar u.s.w. und dafür gab es hier 88%? Verrückt.
Killzone 3 hat mich von der ersten Minute mitgerissen, bessere Steuerung, um längen bessere Story, der erste Level hat mir mehr Spass gemacht als das komplette Spiel Killzone 2 und ein viel besserer Multiplayer mMn.
Meine Wertung:
Killzone 2: 74%
Killzone 3: 93%
schrieb am