Test: Trinity Universe (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Tecmo Koei
Release:
25.06.2010
Spielinfo Bilder  
Verborgene Schätze

Eine weitere interessante Idee, die leider auch recht schnell der Routine zum Opfer fällt, ist das Aufspüren unsichtbarer Schätze. Um diese zu orten, kann man auf Knopfdruck Suchstrahlen aktivieren, welche vorübergehend durch farbige Lichtsäulen Hinweise auf Art und Position der Schätze geben.
Am Anfang ist das Aufspüren versteckter Schätze noch fordernd, später wird es leider zur reinen Pflichtübung.
Anfangs ist die Anzahl der Suchanfragen noch sehr begrenzt, so dass man mit wenigen Aktivierungen möglichst genaue Angaben erhaschen muss. Später kann man die Strahlen aber quasi an jeder Ecke abfeuern, wodurch die Suche in den ohnehin sehr kompakten, nur einstöckigen Dungeons zur reinen Pflichtübung verkommt.

Abgesehen von den aggressiven Überwesen, die sich als dunkle Wolken an eure Fersen heften sowie Bossgegnern, die regungslos an Ort und Stelle verharren, werden Konfrontationen mit Standardgegner ganz altmodisch per Zufall initiiert, was in den engen Labyrinthen vermutlich auch gar nicht anders möglich gewesen wäre. Die Häufigkeit hält sich in gerade noch annehmbaren Grenzen und kann durch das Eliminieren von Monsternestern, die sich ebenfalls per Suchstrahl ausfindig machen lassen, sogar vorübergehend auf null gesetzt werden, was die Suche nach Schätzen und anderen Sammelgegenständen, die überall verstreut herum liegen, deutlich angenehmer macht.

Auf in die Schlacht

Die Kämpfe selbst werden rundenbasiert ausgefochten, bieten während der Aktionsphase aber eine Echtzeitkomponente, in der Angriffe und Fertigkeiten manuell aneinander gekettet werden und zu Kombos führen. Jeder Charakter hat pro Runde eine gewisse Anzahl an Aktionspunkten zur Verfügung, die er beliebig auf leichte und schwere Angriffe sowie magische Attacken und Spezialfertigkeiten verteilen kann. Diese reichen von Heil- und Schutzzaubern über den Gebrauch von Items bis hin zur Flucht und verschlingen unterschiedlich große Mengen an Aktionspunkten und sollten möglichst rasch hintereinander ausgeführt werden, da nach Aktionsbeginn auch Nichtstun Punkte kostet. Dabei gibt es universelle Kombos wie fünf leichte oder schwere Angriffe in Folge oder individuelle, die zusätzlichen Schaden erzeugen. Der Schadensbonus ist, obwohl man Kombos fließend ausbauen und so auch miteinander verknüpfen kann, aber leider sehr gering, so dass man mit stupidem Button-Mashing letztendlich fast genauso gut fährt.

Ähnlich verhält es sich mit der Möglichkeit Aktionsphasen einzelner Charakter miteinander zu verknüpfen, um Statusboni zu erhalten oder Teamangriffe auszulösen. Das damit verbunden Mehr an Hektik schlägt sich aber einfach nicht ausreichend in einem Mehr an Schaden nieder, so dass man auch darauf letztendlich komplett verzichten kann. Einzig die durch Teamwork schneller ansteigende EX-Skills-Leiste ist hin und wieder hilfreich, wenn man gegnerische Angriffe blocken oder intensive Heilungen durchführen will. Angriffe sind damit zwar auch möglich, lassen aber ebenfalls an Durchschlagskraft vermissen.
Das mit Echtzeit-Elementen angereicherte Rundenkampfsystem bietet einige nette Ansätze, deren Ausnutzung aber kaum Vorteile bringt...
Wesentlich effektiver ist meist die Möglichkeit, die elementare Beschichtung seiner Waffe zu ändern, um gezielt gegnerische Schwächen aufs Korn zu nehmen. Auch die Art der Angriffe macht sich je nach Charakter und Gegnertyp teils deutlich bemerkbar und hilft optionale Seelenbarrieren zu brechen, um bessere Beute zu erhalten. Alles andere hat eher Show-Effekt oder dient vermutlich einfach nur dazu, bestimmte Trophäen zu ergattern, die Wert auf lange, aber letztendlich unnötige Angriffsketten legen...

Motivierende Partypflege

Das ist eigentlich schade, denn im Ansatz sind die Facetten des Kampfsystem durchaus interessant. In der Praxis kann man aber auf das meiste gut und gerne verzichten, da die damit verbundenen Vorteile viel zu gering sind. Ganz anders verhält es sich hingegen bei der Ausrüstung eurer Party. Neue Waffen, Kleider, Schmuck oder Beschichtungen bringen teils enorme Vorteile ohne dass der Weg zu besserer Ausrüstung pauschal vorgegeben ist. Je nach Charakter kann es durchaus Sinn machen, bestimmte Eigenschaften wie Angriffs- oder Verteidigungskraft zu vernachlässigen und dafür auf mehr Aktions- oder Lebenspunkte zu setzen. Manche Ausrüstungsgegenstände haben in gewissen Bereichen sogar negative Werte, aber dafür andere Vorteile. Auch beim individuellen Besetzen von Ringen mit Edelsteinen gibt es neben steinbezogenen Verbesserungen Boni, die nur durch bestimmte Kombinationen erreicht werden können und ebenfalls in Betracht gezogen werden wollen.    

Kommentare

X-Live-X schrieb am
Bastian.vonFantasien hat geschrieben:ich kann diese 2D tactic spiele nämlich überhaupt nicht leiden.
wenigstens hat mans jetzt schon zum rundenbasierenden kampfsystem geschafft :roll:
Sehe ich genau andersrum - mit Disgaea-Kampfsystem o.ä. hätte es mir interessiert, aber so ... Murks...
Sephiroth1982 schrieb am
Also Leute. Nach 200 Stunden Spiel und game+++ mein kurzes Fazit: Falls euch eine Story nicht zu wichtig ist und ihr nichts anderes wollt als eure chars auf lvl 999 (ja 999, kein tippfehler) bringen, dabei gigatonnenweise zeugs sammeln wollt um gegen arenamonster zu kämpfen, eure waffen aufzurüsten, neue waffen, rüstungen usw usw usw entdecken, ist dieses game ein muss. ich persönlich komme gar nicht mehr davon weg. die chars geben dauernd mal lustige, mal nervende kommentare von sich. alle sind sie helden und jeder von ihnen hat mal größere, mal gigantische macken und persönlichkeitsstörungen. das ist lange zeit erheiternd, nervt aber nach ca. 100 stunden. zum glück kann man ja die stimmen abstellen xP.. man kann dutzende dungeons bereisen, die mit jedem universum-lvlup tiefere, gefährlichere dungeons eröffnen. man kann sich bei ausreichendem leveln, monstern stellen denen der endboss des spieles nicht mal ankratzen könnte. solange ihr das spiel als ein reines spiel für jäger & sammler seht und euch flacher, teilweise schwarzer humor nicht abtörnt, gibt es zur zeit, meines wissens nach keine bessere alternative. das einzige was schwer werden dürfte ist an ein exemplar ran zu kommen. die sind wohl mangelware zur zeit. internetläden kennt ihr bestimmt auch schon, wo ihr euch umsehen könnt. (spielegrotte, gamestop, der fluss, eb games, usw.)
ps: bitte nicht als werbung für das game verstehen. die wertung geht so weit ok.
nottooldforgames schrieb am
Normal bzw in der guten alten Zeit hätte ich ein JRPG mit 68% einfach links liegen gelassen, aber heutzutage ist man ja froh über jedes halbwegs spielbare JRPG!
Deswegen werds ich wohl antesten.
oh gute alte Zeit! :roll:
$tranger schrieb am
Da ich aus diesen ganzen Spielen bis jetzt nur Valkyrie Profile: Silmeria gespielt habe (sehr gutes Spiel übrigens :P), werde ich wohl erstmal die Atelier und Disgaea-Spiele spielen, welche hier bei mir noch ungespielt liegen.
Das kommt dann auch meinem Geldbeutel zugute ^^
Oberdepp schrieb am
Ich glaube, dieses Spiel schlägt in selbe Kerbe ein, wie seinerseits Unlimited Saga, oder wie es hieß - nur was für Hardcore-Fans.
schrieb am