Brettspiel-Test: Firefly - Das Spiel (Erkundung & Handel)

von Jörg Luibl



Spielinfo Bilder  
Flotte Proben für Kampf, Verhandlung & Technik

Die sind vor allem in den Proben wichtig. Da werden die Werte für Kampf, Verhandlung oder Technik zusammen gezählt und ergeben so die Basis für den folgenden W6-Wurf. All das geht ohne kompliziertes System sehr flott und immer gleich von der Hand. Cool, wenn es scheinbar aussichtslos scheint: Wer die Sechs bzw. das Raumschiff erzielt, darf das Ergebnis behalten und nochmal würfeln. Und wenn das Wörtchen „Bestechung“ auf der Probenkarte
Firefly besticht mit seinem tollen Artdesign.
Firefly besticht mit seinem tollen Artdesign.
enthalten ist, darf man sein Ergebnis für je 100 Credits um eins erhöhen.

Und wenn die Probe scheitert? Dann muss man seine Maschinen stoppen, wird gesetzlos, muss Strafe zahlen oder es sterben sogar Crewmitglieder. Oder hat man einen Sani dabei? Sehr schön: Erledigt man einen unmoralischen Auftrag, werden moralische Crewmitglieder genauso verärgert wie jene, die man nach einem Job nicht bezahlen kann – dargestellt durch einen bösen Smilie. Trifft man jetzt auf ein anderes Raumschiff, darf dessen Pilot diese Crew abwerben.

Was gefällt nicht so gut?

Die äußere Gefahr durch den Allianz-Kreuzer und vor allem das Reaver-Schiff ist nicht wirklich spürbar, weil man diesen Bedrohungen doch recht leicht ausweichen kann. Und Science-Ficition-Puristen werden vielleicht echte Schlachten zwischen den Schiffen vermissen. Es gibt zudem wenig Interaktion: Man kann zwar untereinander
Die Raumschiffmodelle sind zwar der Serenity nachempfunden, aber nicht besonders detailliert.
Die Raumschiffmodelle sind zwar der Serenity nachempfunden, aber nicht besonders detailliert.
handeln und Crew abwerben, aber es ist nicht nötig, groß in Kontakt mit den anderen Spielern zu treten oder kooperativ etwas anzugehen. Außerdem fehlt es der 19-seitigen Anleitung manchmal an Klarheit – da hätten mehr praktische Beispiele gut getan. Unterm Strich ist Firefly aber ein leicht verständliches Spiel.

Fazit

Soundtrack laufen lassen, Raumschiff vollpacken und Kohle machen! Firefly ist ein stimmungsvoll illustriertes und ausgesprochen gemütliches Brettspiel, das das Flair der TV-Serie wunderbar einfängt. Muss man die kennen? Nö. Man findet auch ohne Vorkenntnisse schnell hinein: Es geht weder taktisch knallhart zur Sache wie in Eclipse noch muss man sich wirtschaftlich so den Kopf zerbrechen wie in Merchant of Venus. Aber man muss eine Crew anheuern, sein Schiff mit Technologien ausrüsten und das Beste aus all den legalen sowie illegalen Aufträgen machen. Dabei weht aufgrund von Moral, Verärgerungen sowie Waffen & Co ein Hauch von Rollenspiel. Die Interaktion am Tisch ist zwar auf gemeinsamen Handel und fiese Abwerbungen beschränkt, aber das ist sehr unterhaltsame Science-Fiction mit klasse Artdesign. Viel Spaß beim Wettlauf um die besten Jobs!

Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir wollen euch alle zwei Wochen kreative Geheimtipps und ungewöhnliche Spieleperlen empfehlen, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet.

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Kommentare

unknown_18 schrieb am
Tja, wo wir gerade bei Stargate sind... ich kannte Jewel Staite erst richtig durch Stargate Atlantis und habe sie da auch geliebt. ^^
Das Firefly so ein frühzeitiges Ende hatte ist wirklich ärgerlich, eine der besten SF Serien. Aber um so schöner, wenn dann selbst heute noch solche Spiele erscheinen und sogar bei uns. ;)
Das Biebo schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Die Serie war zu gut für diese Welt! :)
Naja immerhin hat sie mit Serenity einen halbwegs würdigen Abschluss bekommen. Anders als das völlig zu unrecht untergegangene Stargate: Universe. :cry:
schrieb am