Keine Revolution
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Der Kreuzritter ist die neue spielbare Klasse im Diablo-3-Universum.
Blizzard hat mich mit der Konsolenversion von Diablo 3 verwöhnt: Mit der direkten Figurenkontrolle sowie der neuen Ausweichmöglichkeit konnte man sich mehr von den PC-Ursprüngen lösen, als ich ursprünglich erwartet hatte. Zudem gab es für Pad-Spieler einen kleinen Ausblick auf das, was PC-Teufelsjäger mit dem Add-On "Reaper of Souls" auch erleben dürfen: Beute 2.0. Dahinter versteckt sich eine Modifizierung der Zufalls-Parameter, nach denen Gegenstände ausgeschüttet werden. Das Ergebnis (das auf Konsole bereits ansprechend funktionierte) sind weniger, aber dafür sinnvollere Beutestücke.
Doch abseits dessen hat der PC mechanisch keine großen Fortschritte gemacht. Es bleibt beim wenig fordernden Kampfsystem, das immer noch hinter dem der Konsolenfassung zurückbleibt. Es wird (vorerst) keinen weiteren Fähigkeitsslot geben, aber mit dem Erreichen der neuen Höchstgrenze der Charakterstufe 70 gibt es immerhin eine weitere Möglichkeit, passive Fähigkeiten zu wählen. Doch seien wir ehrlich: Weder die alten Diablos und schon gar nicht Teil 3 haben wegen der Finessen oder taktischen im Kampf motiviert - in erster Linie war die Jagd nach immer besserer Beute Ausschlag gebend. Und die wird mit dem neuen System weiter in die richtige Richtung gelenkt.
Mit Malthael wird es düsterer
Was gibt es abseits der optimierten Gegenstands-Ausschüttung Neues? Zum einen eine Fortsetzung der Geschichte, die allerdings qualitativ nicht zulegen kann: Mit dem fünften Akt der Diablo-3-Mär , der je nach Spielweise zwischen vier und sechs Stunden in Anspruch nehmen dürfte, kommen ein neuer Antagonist namens Malthael sowie frische Areale wie die Stadt Westmarch, die Ruinen von Corvus oder ein bislang noch nicht besuchter Abschnitt der Hölle hinzu.
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Vorerst nur für die PlayStation 4 angekündigt: Die "Ultimate Evil Edition", die Hauptprogramm und Erweiterung vereint.
Dabei fällt allerdings auf, dass Kulisse und Atmosphäre deutlich düsterer wirken als im Hauptspiel und somit stärker an die alten Teufelsjagden erinnern. Es gibt mehr und gefährlichere Fallen in den Verliesen sowie ein breites Spektrum an neuen Gegnern oder Zwischenbossen, auf deren Angriffsschemata man sich erst einstellen muss – wobei ich hier abermals die direkte Steuerung der Konsolenfassung vermisst habe, mit der es deutlich einfacher wäre, z.B. den Flächenangriffen aus dem Weg zu gehen oder Fallen so genau auszuweichen, dass nur die Feinde in Mitleidenschaft gezogen werden.
Zudem kann man sich auf kleine Verbesserungen in der Benutzerführung freuen, wie z.B. die Übersichtskarte der jeweiligen Gebiete eines Aktes samt Teleportern, so dass man ein besseres Gefühl bekommt, wie die Welt zusammengesetzt ist. Zwar hat man immer noch kein Gefühl für die tatsächliche Größe der Spielwelt, aber es ist definitiv ein Fortschritt. Außerdem gibt es mit der Mystikerin eine Handwerkerin, mit deren Hilfe man seine Ausrüstung grundlegend modifizieren kann, indem man z.B. das Aussehen verändert oder gezielt Eigenschaften austauscht. Um das Zufallsprinzip der Serie dabei nicht aus dem Auge zu verlieren, kann man nur festlegen, welche Eigenschaft man „ausbauen“ möchte. Durch was sie ersetzt wird, darf man nicht bestimmen.