Grand Slam Tennis17.06.2009, Jörg Luibl
Grand Slam Tennis

Im Test:

"Wenn du das neue WiiMotionPlus-Zubehör besitzt (...), kannst du die präzisesten Tennisschläge erleben, die es in einem Videospiel jemals gab." Hört sich das nicht klasse an? Das steht in der Anleitung. Also nichts wie ran an Grand Slam Tennis (ab 49,65€ bei kaufen), das beiliegende technische Wunderwerk an die Remote angedockt und los geht's! Endlich kann man Tennis aktiv und authentisch am Fernseher erleben, denn der Schläger erlaubt die totale Kontrolle! Spiel, Satz, Sieg für Electronic Arts und Nintendo?

Schein und Sein

Treffen sich zwei Redakteure zu einem Match mit den "präzisesten Schlägen" der Computer- und Videospielgeschichte. Beide relativ jung, motorisch durchaus leistungsfähig, überaus neugierig und in Gedanken seit Jahren mindestens verkannte Tennishalbgötter. Deshalb machen sie zunächst den Fehler und schalten die manuelle Bewegung der Stars über das Nunchuk ein. Und ja, sie wollen an das Steuerungsversprechen von Wii MotionPlus glauben, sie wollen es sogar am eigenen Leib erfahren! Also Aufschlag...

Redakteur A aka McEnroe: Hey, wie hast du vorhin diesen angeschnittenen Schlag hingekriegt? Sah ja fast aus wie ein Drall beim Tischtennis!

Video: Lust auf Altstars wie Pat Cash, Edberg oder McEnroe? Letzterer zeigt in diesem Video, was er kann.

Redakteur B aka Becker: Weiß ich nicht. Ich glaube, wenn man das Handgelenk leicht im oder gegen den Uhrzeigersinn dreht, kann man die Bälle anschneiden. Hast du mal gesehen, wie groß die sind? Wie beim Softball. Egal: So ganz raus habe ich das mit der Schlagtechnik noch nicht. Aber das war ja wohl eben ein krachender TopSpin-Return...

McEnroe: Ja, ganz toll. Lag das an Wii MotionPlus? Wolltest du denn überhaupt nach links schlagen?

Becker: Nein, nach rechts. Und ich stand eigentlich schlecht - deshalb gab es ja diese rettende Animation, die meine Figur automatisch etwas nach links postiert hat.

McEnroe: Stimmt, dein Spieler hat den Schläger ja quasi in letzter Sekunde in die Mitte gerissen. Aber wie kannst du dann noch so kräftig zuschlagen?

Becker: Keine Ahnung. Außerdem wollte ich einen Slice schlagen, weil ich die Remote von oben nach unten gezogen habe. Aber egal, wie ich das gemacht habe - es sah doch gut aus, oder?

McEnroe: Was man vom Publikum und Drumherum nicht sagen kann - ein starrer bunter Haufen. Auch die Balljungen

Grand Slam Tennis liegt ein Wii MotionPlus-Zusatz bei. Man kann es aber auch ohne spielen. Alleine kostet er im Handel knapp 20 Euro.

Was kann Wii MotionPlus? Mehr dazu im Technik-Check!wirken zu statisch oder schau dir mal diese dicken grünen Haufen an - das sollen Bäume sein! Und es gibt auf Sand nicht mal einen Hauch von Staub. Ne, ne, das sieht alles aus wie steriles Hallentennis. Okay, es ist schöner als in WiiSports Tennis...

Becker: ...was ja wohl keine Kunst ist! Immerhin wirken die Comic-Stars in ihren Bewegungen und der Körpersprache sehr authentisch. Schau mich beim wuchtigen Aufschlag an oder wenn ich mir kurz zur Nase greife - so hat man Bobbele doch in Erinnerung! Selbst das Ausrasten und Schläger in die Ecke pfeffern ist dabei&

McEnroe: Ja, die Animationen der Stars sehen durchaus lebendig aus. Außerdem kommentiert Pat Cash das Ganze. Er wiederholt sich allerdings mit seinen blöden Superlativen so schnell, dass man es abschalten will. Wenigstens bekomme ich wie in alten Zeiten sogar cholerische Anfälle über das Mikro der Remote! Was, schon wieder ist der Ball im Aus? Wieso?

Becker: Hey, reg dich nicht auf - du spielst eben mit der normalen Remote. Es liegt ja in der Box nur ein Wii MotionPlus dabei. Vielleicht ist die Remote nicht so präzise...

Eine Stunde später.

McEnroe: So, jetzt reicht's mir! Hier entstehen ja kaum gewollte Ballwechsel. Gib mir mal diese Wii MotionPlus und spiel du mit der klassischen Remote!

Becker: Klar, kein Problem. Obwohl ich meine Schläge auch nur zur Hälfte so hinbekommen habe, wie ich es wollte - vor allem gerade Passierbälle sind knifflig. Oder müssen wir das Teil schon wieder kalibrieren? Ich leg es mal zwei Sekunden ruhig hin, so wie es in der Anleitung steht. So, fertig - nimm du die Remote plus Wii MotionPlus. Normalerweise müsstest du jetzt die bessere Kontrolle haben...

McEnroe: ...ganz genau. Und schau mal: Mein Spieler bewegt schon vor dem Return sein Handgelenk genau so wie ich es hier mache. Ich kann auch die ausgestreckte Vorhand als Animation sehen. Und beim Aufschlag kann ich das Gleichgewicht

Auch Boris ist dabei. Der Comiclook ist zwar charmant, aber die Hintergründe und das technische Drumherum enttäuschen.
nach hinten verlagern. Cool, all das hast du nicht...

Becker: ...mal abwarten, was es dir bringt. Mir hat es gar nicht geholfen und es gab beim Ausrichten des Schlägers auch so manche seltsame Zitterbewegung. Und beim Aufschlag zählt einfach nur, dass man den Filz möglichst weit oben trifft und kurz vorher das Nunchuk nach links oder rechts ausrichtet.

McEnroe: Okay, also TopSpin und Slice klappen jetzt relativ gut, weil ich mehr Zeit habe. Hey, wieso schlag ich jetzt cross und als Slice - ich hab doch die Remote von unten nach oben hoch gezogen und wollte als TopSpin gerade aus spielen!?

Becker: Ha, weiß ich doch nicht! Jedenfalls: Punkt für mich - und das ohne Wii MotionPlus! So viel zum Vorteil der präziseren Technik!

McEnroe: Abwarten. Ich werde das schon hinkriegen. Hä, wieso hat Boris jetzt nicht reagiert? Der Ball ging einfach durch ihn durch, obwohl ich geschlagen habe&

Becker: Manchmal machen die Figuren in letzter Sekunde eben automatische Schlaganimationen, manchmal nicht - das ist leider nicht immer nachvollziehbar. Genau so wenig wie das Ignorieren von Schmetterbällen bei einem Lob. Ups, jetzt ging es mal...                

Zwei Stunden später.

Jeder Spieler hat eine von vier grundlegenden Ausrichtung wie etwa Serve&Volley. Hinzu kommen individuelle Fähigkeiten wie "starker Aufschlag".
McEnroe: Wo ist bitte die versprochene Präzision? Mal klappt etwas genau so, mal nicht - das ist ja wie Schnick-Schnack-Schnuck! Ich bin alles andere als begeistert&

Becker: Weil du verlierst? Ich muss zugeben: Für das Spielgefühl und den Erfolg ist es bis auf klitzekleine Nuancen scheinbar vollkommen egal, ob man mit oder ohne Wii MotionPlus spielt. Immerhin hab ich jetzt ohne drei Matchbälle...

McEnroe: Was mich nervt ist auch, dass ich zwar nach hinten ausholen kann, aber dass ich nicht immer in dieser Haltung verharren kann, um den Schlag quasi noch kräftiger zu gestalten.

Becker: Stimmt, aber ich mag die Lobs und Stopps! Die kommen effizient und vor allem Letztere lassen sich butterweich direkt hinter das Netz spielen, so dass richtig Dynamik in der Diagonalen, wenn man sie quer spielt - das macht Spaß, wenn es klappt und sieht gut aus&

McEnroe: Ja, aber genau diese beiden Techniken werden ja auf Knopfdruck ausgelöst! Wieso kann ich mit WiiMotion Plus nicht über meine Schlagbewegung einen weiten hohen oder einen ganz kurzen Ball einleiten? Müsste das nicht gehen?

Becker: Das ist in der Tat inkonsequent und nicht gerade rühmlich für die auf der E3 hoch gelobte Motiontechnik, zumal das schon in WiiSports Tennis möglich war. Aber egal: Diese beiden Schläge sorgen immerhin für etwas Abwechslung...

McEnroe: Schade nur, dass man nicht dieselbe volle Kontrolle über die Grundlinienschläge hat - man will einen geraden TopSpin schlagen, zieht den Schläger auch nach oben und trifft den Ball nur etwas zu spät, schon zieht er nach links.

Becker: Hey, dann stimmt dein Timing nicht!

McEnroe: Nach zwei Stunden?

Becker: Das selbst verschuldetet Verziehen wäre ja nicht einmal schlimm. Aber manchmal macht man ja genau das, was die Anleitung verlangt und die Richtung stimmt trotzdem nicht: Das Nachschwingen der Remote soll ja den Ausschlag geben, aber selbst wenn man diese Bewegung hinbekommt, liegt der Erfolgsquote bei gefühlten 50:50.

Das Spiel macht erst Spaß, wenn man die automatische Laufbewegung einschaltet. Mit manueller Kontrolle herrscht Chaos...
McEnroe: Und genau deshalb lassen sich nur ganz selten taktisch spannende, weil gewollte Ballwechsel austragen. Zu oft führt der Zufall den Schläger - dabei will ich wie McEnroe spielen und der wusste genau, wohin er den nächsten Ball platziert! Ich bin enttäuscht. Ich würde dem Spiel jetzt gerade mal 60% geben, vielleicht sogar weniger...

Becker: Ich auch. Das ist rein spielerisch nicht besser als TopSpin 3 für Wii und im Vergleich zu WiiSports Tennis nicht konsequent genug weiter entwickelt. Vor allem Wii MotionPlus hat mich ernüchtert.

McEnroe: Vielleicht sollten wir das Spiel mal ohne Nunchuks ausprobieren? Vielleicht kann man sich besser auf die Schläge konzentrieren, wenn die Stars automatisch zum Ball rennen?

Becker: Das ist doch arm! Ich will selber steuern! Aber gut, wir können das ja mal ausprobieren. Immerhin kann man ja über das Digikreuz noch bestimmen, ob man ans Netz rennt oder nicht.

Drei Stunden später.

McEnroe: Also jetzt macht mir das doch deutlich mehr Spaß! Ich würde sagen, meine Erfolgsquote gewollter Schläge liegt jetzt bei 60:40!

Die auf Knopfdruck ausführbaren Stopps und Lobs retten das Spielgefühl auf ein befriedigendes Niveau.
Becker: Ja, schon. Denn endlich kommen mal längere Ballwechsel zustande, weil man auch richtig steht und mehr Zeit für den Schlag hat. Aber will ich Tennis ohne eigene Laufarbeit spielen? Fehlt da nicht etwas?

McEnroe: Egal, jetzt wird es auch endlich mal beim Serve&Volley spannender, weil John alleine nach vorne geht oder bei einem Druck auf das Steuerkreuz. Und auch die Schmetterbälle kommen häufiger, weil der Spieler automatisch nach einem Lob in die Rückwärtsbewegung übergeht. So hat man schön Zeit...

Becker: Jep. Und obwohl kein Nunchuk angeschlossen ist, kann man über das Digikreuz noch die Richtung beim Aufschlag bestimmen. Hält man nach dem Ballwurf nach rechts gedrückt und trifft den Filz auf seiner höchsten Position, dann kracht ein&

McEnroe: ...As! Mist, das hat ja gedonnert. Meine Aufschläge kommen lange nicht so kräftig.

Becker: Du bis ja auch McEnroe. Jeder Spieler hat ja andere Fähigkeiten - insgesamt gibt es sieben, darunter auch Schnelligkeit, Vorhand, Fitness etc. Boris besitzt übrigens auch "Biss" und erreicht deshalb im Hechtsprung mehr Bälle.

McEnroe: Das hab ich vorhin gesehen - auch das sah richtig gut aus. Und ich hab schon wieder mit Big John verloren; Wii MotionPlus hin oder her. Trotzdem ist das Spiel mit der manuellen Steuerung wenigstens einigermaßen befriedigend.

Becker: Ja, aber es bleibt bei dieser Unberechenbarkeit, die einen strategischen Spielaufbau immer wieder im Keim ersticken kann. Das ist kein Ersatz für Virtua Tennis 3 und auch kein Aushängeschild für die neue Bewegungstechnik.

McEnroe: Ehrlich gesagt hat mir das Mario Tennis auf N64 mit zwei Knöpfen weitaus besser gefallen als das hier, weil da nämlich taktischer Spielfluss aufkommt.

Becker: Sehe ich auch so. Das Ganze wirkt wie eine Bewegungsbeta. Vielleicht nutzt EA die Technik von Nintendo auch nicht gut genu aus?

Nach dem Spiel, vor der Karriere.

McEnroe: Kann sein, aber dafür bieten sie einen ordentlichen Umfang. Im Gegensatz zu TopSpin für Wii ist das hier nämlich auch für Solisten interessant. Vielleicht sollte ich mal eine Karriere beginnen, mir einen eigenen Spieler erstellen und ihn als offensiven oder defensiven Grundlinienprofi, als Serve&Volley-Mann oder Allrounder starten lassen.

Becker: Ja, mach das - nennt sich "Grand Slam". Der Spieler steigt dann sogar auf, gewinnt Fähigkeiten und kann am Ende vielleicht alle vier offiziellen Turniere von Paris über Melbourne bis Wimbledon gewinnen. Allerdings muss er das in einer Saison schaffen.

McEnroe: Wirkt sich die Wahl des Spielertyps denn auf dem Platz aus?

In der Karriere geht es an den offiziellen Grand Slam-Schauplätzen  auf Trainingsplätzen los, bevor man sich dem Turnier in fünf Runden stellt.
Becker: Oh ja. Ein offensiver Grundlinientyp ist auf Hartplatz in Australien richtig effektiv, weil er sehr harte Schläge anbringt und damit Druck machen kann, aber er ist auch schwach am Netz, während der defensive Typ schneller auf den Beinen ist und auf Sand ganz groß auftrumpft. Als Boris sollte man vor allem den Rasen wählen, stark aufschlagen und sofort ans Netz!

McEnroe: Aber bin ich dann nicht irgendwann unterlegen, wenn ich mich so festlege?

Becker: Na ja, man kann zwar nicht den Spielertypen, aber die Fähigkeiten vor jedem Match tauschen. Wenn man nach Wimbledon geht, sollte man vielleicht den starken Aufschlag wählen oder sich auch über seine Kleidung kleine Boni sichern. Übrigens: Besiegt man einen Star, kann man auch eine seiner Fähigkeiten in das eigene Repertoire aufnehmen!

McEnroe: Was kann man sonst noch abseits von Training an der Ballmaschine und Karriere machen?

Becker: Man kann im Party-Modus mit bis zu vier Freunden an sechs Tennis-Varianten teilnehmen. Echter Minispielspaß à la Virtua Tennis kommt hier allerdings nicht auf, da es eher um andere Regeln geht: Mal zählen Stopps und Lobs, mal Volleys doppelt, mal treten zwei gegen einen an oder man muss abwechselnd schlagen. Richtig arcadig oder spannend ist da nicht.

McEnroe: Und online? Geht da was?

Auch online darf man aufschlagen: Es geht in Freundschafts- oder Ranglisten-Spielen zur Sache.
Becker: Ja, sowohl im Einzel als auch im Doppel. Man kann entweder Gegner per Zufall einstellen oder direkt gegen einen Freund spielen. Wer keine Lust auf einen EA-Account hat, kann auch als Gast loslegen, aber dann gibt es nur Freundschaftsspiele. Neben einer individuellen Rangliste werden übrigens auch weltweit die Länder gewertet. Sprich: Man kann sehen, an welcher Stelle Deutschland gerade steht.

McEnroe: Und der Netzcode?

Becker: Der ist okay. Zwar kommt es hier und da zu leichten Verzögerungen bei den Spielstandansagen und einigen Wiederholungen, aber ich konnte bereits einige solide Matches spielen.

McEnroe: Mir ist noch eine Kleinigkeit aufgefallen. Und zwar so manche Fehlentscheidung beim Seitenaus - schade, dass es keine manuelle Zeitlupe dafür gibt, denn die Kamera verdeckt manchmal genau den Aufprallpunkt. Wenn man z.B. den klar ins Aus fliegenden Ball in der Luft nimmt, bevor er den Boden berühren kann, wird abgepfiffen und ein Aus gewertet. Ist das überhaupt regelkonform?

Becker: Ach komm, du hast dich verguckt.

McEnroe: Ja ne, ist klar. Ich habe mich jedenfalls mehr bewegt als du.

Becker: Hä, was?

McEnroe: Na ja, am Ende des Spiels wird angezeigt, wer was verbraucht hat. Und da bin ich vorne!

Becker: Vielleicht kannst du ja auch noch das Balance Board anschließen - hey, ich will einfach nur Spielspaß, nicht diesen ganzen Fitnesskram, der jetzt überall rauskommt. Man hat fast das Gefühl, dass man manche Spiele bald in der Apotheke verschrieben bekommt.

       

Fazit

Stellt euch vor, es gibt Wii MotionPlus und keiner merkt's. Wo ist diese Präzision, die das Tennisspiel noch "authentischer" machen sollte? Jedenfalls steckt sie nicht in dem kleinen Aufsatz, wenn man Grand Slam Tennis damit spielt. Bis auf ein wenig Handgelenkanimation hier und Schnitt da ist es nämlich vollkommen egal, ob man mit der alten oder der aufgestockten Remote spielt. Man spürt mit der neuen Technik allerhöchstens einen Hauch der Verbesserung. Und wenn das Spielgefühl nicht klar von Wii MotionPlus profitiert, wenn die "vollkommene Kontrolle" über den Schläger nicht dazu führt, dass ich immer gezielt in die gewünschte Richtung schlage, wozu ist es dann gut? Dieses grafisch sterile Tennis macht nur zwischendurch Spaß, wenn mal etwas klappt, aber es lässt letztlich immer noch so viel Präzision vermissen, dass man sich fragen muss, ob bewegungssensitives Filzballgefuchtel überhaupt sinnvoll ist. Es liegen qualitative Welten zwischen dem Spaß und dem Spielfluss, den eine klassische Steuerung in Virtua Tennis 3 vermittelt und dieser Bewegungsbeta mit Kalorienverbrauchszähler. Nur wenn man sich reinsteigert und Zufälle als Können interpretiert und nur, wenn man die automatische Bewegung der Stars einstellt, kann man einigermaßen unterhalten werden. Erst dann ergeben sich durchaus dynamische Ballwechsel - auch wenn man viele der Schläge gar nicht so anbringen wollte. Aber nicht Wii MotionPlus, sondern die auf Knopfdruck (!) auslösbaren Stopps und Lobs sorgen dann für Abwechslung und retten den Spielspaß zusammen mit der Karriere sowie dem guten Online-Modus letztlich auf ein gerade noch befriedigendes Niveau. Wann kann man auf Nintendos Konsole schon mal Sport über das Internet erleben? Hier wird also mehr hinsichtlich Umfang und Multiplayer geboten als noch in TopSpin für Wii. Unterm Strich ist Grand Slam Tennis aber den Beweis schuldig geblieben, den Electronic Arts im Handbuch verspricht: "Wenn du das neue Wii MotionPlus besitzt, (...) kannst du die präzisesten Tennisschläge erleben, die es in einem Videospiel jemals gab." Das ist ganz großes PR-Kino. Und natürlich vollkommener Blödsinn.

Pro

charmantes Comic-Design
23 aktuelle und legendäre Profis
authentische Körpersprache der Stars
offizielle Grand-Slam-Turniere
gutes & präzises Aufschlagsystem
Karrieremodus mit Spielererstellung
individuelle Fähigkeiten gewinnen
auf Knopfdruck Stopps & Lobs
manuelle Nunchuk- oder automatische Bewegung wählbar
Online-Spielmodus mit Rangliste
guter Netzcode

Kontra

zu viel Zufall im Spiel
es fehlt an Schlag
& Richtungs-Präzision
kein deutlicher Vorteil durch Wii MotionPlus
keine direkte Kraftübersetzung spürbar, lediglich Winkel
mit manueller Nunchuk-Bewegung sehr chaotisch
selbst bei schlechter Positionierung krachende Schläge
einige unlogische Bewegungsaussetzer
Klonpublikum & sterile Kulissen
keine Partikeleffekte wie Staub etc.
keine Stopps und Lobs über WiiMotion Plus spielbar

Wertung

Wii

Umfang, Online-Technik & Co stimmen - aber dieses Tennis und Wii MotionPlus bleiben den Präzisionsbeweis schuldig.

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