Test: Conduit 2 (Shooter)

von Michael Krosta



Publisher: Sega
Release:
21.04.2011
Spielinfo Bilder Videos
Aufgebohrte Technik

Conduit 2 sieht deutlich besser aus als der erste Teil. Das liegt nicht nur an mehr Abwechslung sowie der Reduzierung von Copy & Paste-Maßnahmen, sondern auch an den feineren Texturen und folglich den detailfreudigeren Schauplätzen. Das wird schon beim Einstieg auf der Bohrinsel deutlich, wenn man sich bei Regen über die Stege ballert, die hohen Wellen gegen die Stützpfeiler schlagen und Blitze durch die Wolkendecke zucken. Letztere sehen zwar extrem billig aus, aber trotzdem wirkt gerade der Anfang sehr atmosphärisch.

Gigantische Bossgegner wollen Ford an seiner Mission hindern.
Gigantische Bossgegner wollen Ford an seiner Mission hindern.
Die Abstecher in andere Gefilde können sich ebenfalls sehen lassen, auch wenn die Rückkehr nach Washington D.C. (und die U-Bahn-Röhren) ein paar böse Erinnerungen an den weniger beeindruckenden Vorgänger wecken. Doch leider hat die aufgebohrte Technik ihren Preis: Besonders in großen Außenarealen, so z.B. bei der Ankunft in Sibirien, geht die Grafikengine spürbar in die Knie und die Action verkommt zu einer Ruckelorgie, bei der auch die Bewegungssteuerung nur noch verzögert umgesetzt wird. Gerade während hektischer Schusswechsel verliert man angesichts der "Stotter-Bilder" schnell die Orientierung, weil sich selbstverständlich auch die Kamera langsamer dreht. Über weite Strecken läuft Conduit 2 flüssig, doch die z.T. häufigen Ruckeleinlagen lassen den Spielspaß genau so in den Keller wandern wie die Bildrate.

Darüber hinaus hat man leider auch einige Altlasten des Vorgängers übernommen: Schon dort war die Kollisionsabfrage nicht das Gelbe vom Ei und auch hier sieht man immer wieder Waffen besiegter Feinde, die in der Luft schweben oder Gegner, deren Körper halb durch Objekte wie Türen oder Wände hindurch ploppen - und sich bei Beschuss sogar treffen lassen. Das wirkt genauso billig und stümperhaft wie die wie englischen Sprecher, die mit ihrer übertriebenen Vorstellung selbst in ernsten Situationen ungewollt komisch klingen. Bei Ford hat man außerdem den Eindruck, als wolle er mit lässigen Onelinern dem Duke Konkurrenz machen. Die Sache ist nur die: Beim Duke klingt es cool, wenn er Sprüche wie "I'll kick your alien ass" loslässt. Hier wirkt es dagegen einfach nur aufgesetzt und peinlich.

Übrigens ertönt wie beim Vorgänger erneut nur englische Sprache aus den Boxen, auf Wunsch lassen sich aber deutschen Untertiteln einblenden. Die Waffensounds und Soundeffekte wirken selbst unter Pro Logic II ziemlich dünn - nur wenn Raketen einschlagen, kracht es auch mal recht ordentlich. Ähnlich gibt sich der Soundtrack, der zwischen gar nicht vorhanden, unauffälligen 08/15-Arrangements und ein paar wenigen schönen Themen vor sich hin dümpelt.

Kommentare

Galactus schrieb am
War der Sprecher nicht sogar der original Duke Sprecher ;D
KingDingeLing87 schrieb am
Ein Spiel, das ich für die Wii mal so überhaupt nicht brauche. Der Vorgänger ist schon endlos von mir außer Acht gelassen worden. Und das wird jetzt dem Nachfolger wohl auch passieren.
Das ganze macht mich überhaupt nicht an.
Nene....
Shooter auf der Wii, nein danke. :D
ruffygx schrieb am
Conduit 1 habe ich durchgezockt und Conduit 2 mal angespielt. War nicht so der Knaller. Die Ölplattform sah zwar für Wii-Verhältnisse recht gut aus, viel mehr Positives habe ich aber (im SP) nicht erlebt. Die Steuerung mit WiiM+ war etwas ZU präzise (jedes kleine Zittern meiner Hand wurde übertragen), zudem hat mich die Trennung von Gegnerlock und dem Zielen über Kimme und Korn ziemlich genervt. Da das ganze in Teil 1 aber ganz gut geklappt hat, denke ich, dass da GoldenEye dran schuld ist :lol:
Was mir auch nicht wirklich gefallen hat ist das Leveldesign. Fast jeder Raum auf der Ölplattform war so verwinkelt, dass ich erst mal nachdem alle Gegner besiegt waren 1min nach der richtigen Türe suchen musste, bis es weiterging. Zudem musste man immer wieder durch bereits besuchte Teile des Levels laufen um zum nächsten Peilsender zu kommen (die z.T. wie durch Geisterhand wieder voller Gegner waren), was ich persönlich als langweilig empfand.
Ein weiterer Kritikpunkt wäre die KI. Sie hat zwar meistens einigermaßen gearbeitet, (z.B. Tische umgeworfen um Deckung zu suchen, unter Beschuss Deckung gesucht, ab und zu versucht mich zu umzingeln) hat aber neben kleineren Aussetzern, etwa wenn der Gegner "in Deckung" geht und der halbe Körper noch hinter dem etwa 30cm hohen Tisch hervorschaut, eine große Schwäche: Granaten. Wann auch immer sie eine Granate geworfen haben, der Wurf war so schlecht, dass mindestens zwei ihrer Kollegen hopsgegangen sind. Wenn ich selbst eine Granate geworfen habe, kam keine Reaktion seitens der Gegner, nicht einmal ein panischer Fluchtversuch, vom Zurückwerfen ganz zu schweigen.
Letzter Kritikpunkt: Bosskampf
Der Kampf gegen den Leviathan war....einfach nur langweilig. In die Kanone einsteigen, warten bis der Leviathan auftaucht, auf die seltsamen Teile, die an seinem Kopf hängen schießen.....wiederholen.....Phase 1 fertig.
Phase 2: Warten bis der Leviathan auftaucht...In sein Maul schießen wenn er es aufmacht...wiederholen...Phase 2 fertig.
Phase 3:...
lAmbdA schrieb am
ruffygx hat geschrieben:Woot, "übertrieben cooler Sprecher" ist ein Negativpunkt, der Einfluss auf die Wertung hat?
Ist der wirklich so übertrieben nervig, dass dadurch der Spielspaß sinkt?
Ja.
Teil 1 war schon nicht so der Hit in Sachen Gesprochenes, abgesehen von Prom...dings :D Aber bei Teil 2 verkommt Ford zu ner Figur, wie sie Epic zeichnen würde. Und wobei es bei GoW passt, wirk es hier einfach nur deplaziert. Stell dir vor der Masterchief hätte Dukes Samples. Anfürsich nicht schlimm, aber in Anbetracht der Kullisse die gezeichnet werden soll, einfach nur unangebracht.
Ich habs mir zugelegt. Ich mag Conduit 2, es ist besser als Teil 1, ohne Frage. Nur mein Hauptproblem sind die Framerateeinbrüche. Der Multilayer ist prinzipiell wirklich gut gemacht, schöne Modi, Individualisierungs Möglichkeiten in Optik als auch Gameplay und vor allem stimmt die Balance wirklich. Allerindgings wirkt alles ein wenig holprig, es gibt Bugs, Glitches und manchmal verhält sich das Spiel wirklich merkwürdig undn ein paar Dinge, die Black Ops richtig gut macht, vermisst man. Zu Gute halten muss man HVS, dass wie mittlerweile schon dne 4. (!) Patch released haben, sich in Foren tummeln und auf die Spieler hören. Bleiben die Performance Probleme. Bei 12 Spieler kann man nur noch hoffen. Zum Glück gibts die Hardcore Modi, die zu miener persönlichen Freund enoch um das LockOn Feature befreit wurden. Hier dürfen weniger Spieler ran und es läuft wesentlich besser, doch aufgrund des versteckten Region Lock findet man als Europäer hauptsächlich Spieler in den Standart Modi. Allem in allem eine nette Abwechslung, die ich auch noch weiter verfolgen werde. Dennoch, im SP bleibt GE und im MP Black Ops die Referenz. Schade, denn ich mag das SciFi Setting wirklich gerne.
ruffygx schrieb am
Woot, "übertrieben cooler Sprecher" ist ein Negativpunkt, der Einfluss auf die Wertung hat?
Ist der wirklich so übertrieben nervig, dass dadurch der Spielspaß sinkt?
schrieb am