Riesige Auswahl
Die Mehrspieler-Komponente ist wie schon beim Vorgänger der eigentliche Höhepunkt von Conduit 2 - schon allein deshalb, weil Wii-Besitzer in diesem Bereich nicht unbedingt verwöhnt sind. Dabei haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen, um für Abwechslung auf den zwölf Karten zu sorgen: Zwar werden mit Deathmatch, Team-Deathmatch und Teamziel nur drei grundlegende Modi geboten, doch lassen sich diese mit weiteren Optionen variieren und anpassen.
So macht man bei Kopfgeldjäger z.B. Jagd auf zuvor markierte Spieler, versucht im Ballonkampf als "Last Man Standing" zu überleben oder beim ASA Rugby das wertvolle Gadget so lange wie möglich im Besitz zu behalten. Bei VIP gilt es dagegen, einen bestimmten Spieler des gegnerischen Teams auszuschalten, doch muss man gleichzeitig den Bodyguard für den eigenen Kameraden spielen, auf den es die Gegner abgesehen haben. Das gute
|
Bis zu zwölf Spieler dürfen an den Online-Gefechten teilnehmen. |
alte Capture the Flag steht ebenfalls zur Auswahl, während sich das Team in der Variation "Gemeinsamer Vorrat" eine festgelegte Anzahl an Leben teilen muss.
Die meisten Modi sind allerdings schon aus dem Vorgänger bekannt und inhaltliche Neuerungen halten sich in Grenzen. Ausnahme: Wer nicht online spielen will, darf jetzt alternativ mit bis zu vier Spielern lokal im Splitscreen antreten, auch wenn die Übersicht dabei eher suboptimal ausfällt. Im Invasion-Modus stellt man sich im geteilten Bildschirm sogar kooperativ der Alien-Macht, die die Gruppe ständig mit neuen Gegnerwellen konfrontiert. Schön: In Teamspielen wie diesem lassen sich ausgeschaltete Kameraden auch wiederbeleben. Wer nicht auf die eventuell nahende Hilfe warten will, kann sich aber auch für einen Respawn entscheiden, falls eine solche Option erlaubt wird.
Wer sich schon immer gefragt hat, wozu die ganzen Geldbeträge gut sind, die man im Laufe der Kampagne sammelt, bekommt hier die Antwort: Im Mehrspielermodus lassen sich die Reichtümer in neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände investieren, die umgekehrt auch im Solo-Einsatz von Agent Ford verwendet werden können. Außerdem darf man sein Spielermodell anpassen und vom Helm über Brustpanzer und Beinschutz so ziemlich alles editieren, was man möchte.
Kannst du mich hören?
Neben den Spielvariationen lassen sich zumindest in privaten Sessions weitere Anpassungen vornehmen: So legt man u.a. die Gesundheit, Laufgeschwindigkeit und sogar die Schwerkraft fest. Ausrüstung sowie Waffen und Munitionsaufnahme lassen sich ebenfalls einschränken und auch Features wie das Radar oder die Zielhilfen können auf Wunsch deaktiviert werden. Außerdem darf man Regeln festlegen, ob die Runde durch ein Zeit- oder Punktelimit beendet wird. Weniger Freiheiten genießt man, wenn man sich in öffentliche Schlachten stürzt, denn hier greift ein Matchmaking- und Abstimmungssystem. Zumindest werden verschiedene "Playlists"
|
Neu: Der Splitscreen erlaubt auch lokale Baller-Sessions. |
angeboten, die von zufälligen Teamspielen bis hin zu Hardcore-Events reichen, bei denen Zielhilfen und Radar grundsätzlich nicht zur Verfügung stehen.
Ein öffentliches Lobby-System wäre trotzdem wünschenswert gewesen - über das lästige Verfahren mit den umständlichen Freundes-Codes braucht man mittlerweile ebenfalls nicht mehr zu diskutieren. Zumindest kann man mittlerweile alternativ eine Liste mit so genannten Rivalen anlegen. Dabei handelt es sich um Spieler, auf die man bereits in Online-Matches getroffen ist - ein Code-Austausch ist dabei nicht nötig. War der Vorgänger noch einer der wenigen Titel, die WiiSpeak offiziell unterstützt haben, spielt Nintendos erfolgloses "Chat-System" mittlerweile keine Rolle mehr. Stattdessen müssen Wii-Besitzer das Headbanger-Headset ihr Eigen nennen, wenn sie mit anderen Spielern in Conduit 2 kommunizieren wollen.
Je nach Modus dürfen sich zwischen sechs und zwölf Spieler auf den Karten tummeln, wobei die Verbindungsqualität stark schwankt. Mal laufen die Online-Gefechte ohne große Probleme ab, während beim nächsten Mal starke Lags den Spielablauf stören. Doch auch die Grafikengine hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie in der Kampagne, so dass es auf manchen Karten zu starken Einbrüchen der Bildrate kommt, die ein präzises Zielen nahezu unmöglich machen. Außerdem ist es oft schwer, Freund und Feind im Gewusel zu unterscheiden, so dass manche Online-Zusammentreffen hauptsächlich von Chaos geprägt sind.