Die guten Animationen der Figuren sind größtenteils nur Durchschnittsware und auch das zweifellos gelungene und teilweise pompöse Level-Design ist nett anzuschauen, doch im Großen und Ganzen hat man nie das Gefühl, einem Grafikwerk beizuwohnen - vermutlich ein Kompromiss, damit eine stabile Bildwiederholrate erreicht werden kann.
Doch so sehr sich UC auch bemüht, stets flüssig zu bleiben - gelegentlich gibt es Einbrüche in der Bildrate, die zwar letzten Endes nie wirklich stören, aber deutlich machen, dass die Entwickler Probleme hatten, die PC-Engine auf die Xbox zu portieren.
Angesichts der rasanten Action hat man jedoch selten Gelegenheit, die Ruckler als störend zu empfinden. Denn während um einen herum die guten Waffeneffekte einschlagen, Partikeleffekte die Optik verschönern und die Gegner wild feuernd um einen herumhüpfen, ist man zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben, als dass man sich über einen kleinen Grafik-Hänger aufregen würde.
Und das Schöne ist, dass auch online nicht mehr Geschwindigkeitseinbußen zu verzeichnen sind als bei Einzelspieler-Trainingsduellen.
Einzig die Präsentation bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Statt opulenter Menüs und famoser Kamerafahrten durch die Abschnitte gibt es sterile und staubtrockene Texte, die Euch über Spielmodi und die Eigenheiten der jeweiligen Karte informieren. Hier wäre sicherlich mehr möglich gewesen, doch da es bei UC ja nicht um eine groß angelegte Story, sondern nur auf (vornehmlich Multiplayer-) Spielspaß ankommt, fällt dieses Manko nicht all zu sehr ins Gewicht.
Explosionen und Beschimpfungen
Wie nicht anders von der Unreal-Franchise zu erwarten war, gibt sich die Soundkulisse ebenfalls keine Blöße. Die Sprachsamples, die Euch in Form von Beschimpfungen bei Abschüssen aus den Boxen entgegen schallen, sind abwechslungsreich, komplett lokalisiert und sehr sauber produziert.
Die Stimme, die Euch hingegen über den Status bei z.B. CTF- oder Domination-Spielen auf dem Laufenden hält, wird bereits nach kurzer Zeit extrem nervig, da hier wieder und immer wieder das gleiche Sample abgespult wird.
Und während die Musik selten über ein durchschnittliches, aber dennoch stimmiges Niveau hinaus kommt, können die brachialen Schuss- und Explosionseffekte vollkommen überzeugen. Besonders beim Einsatz eines Surround-Systems hat man das Gefühl, inmitten eines Kriegsgebietes zu sein, was die Atmosphäre massiv steigert.