Nehmen wir z.B. die Fallen: Während Claymore-Minen zwar neu im Far Cry-Universum, aber nicht im Genre sind, bringen die Astfallen, die ihr an Bäumen anbringen könnt, nicht nur einen kleinen innovativen Ansatz ins Spiel, sondern sprechen banale Jagdinstinkte an: Wenn man ein kleines Waldstück mit diesen tödlichen Gerätschaften ausstattet und es dann schafft, eine kleine (oder größere) Gegnergruppe hineinzulocken, kann man sich nicht nur am Munitions sparenden Massensterben laben.
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Die Jagd ist eröffnet: Mit den Astfallen könnt ihr schnell die Gegner dezimieren. Aber Vorsicht: die KI lernt immer dazu, so dass es später nicht mehr so einfach sein wird. |
Urplötzlich stellt man fest, dass man nicht nur der Gejagte, sondern auch der Jäger sein kann - inklusive kleiner bis peinlicher Adrenalinkicks: Wer zum Teufel ist John Rambo? John Rambo ist für Kleinkinder. Ich bin Jack Carver – der König des Dschungels! Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ich selber in eine meiner Fallen laufe und das Zeitliche segne. Dumm gelaufen.
Doch dank des ebenfalls vom PC übernommenen Checkpoint-Systems mit clever, aber teilweise weit voneinander entfernt angelegten Rücksetzpunkten wird der Frust auf einem erträglichen Niveau gehalten.
Und so ein Patentmittel ist das Fallenstellen auf lange Sicht auch nicht. Denn wenn ihr z.B. nur zwei oder drei Gegner aus einer größeren Gruppe isolieren könnt, laufen die zwar in eure Fallen, doch der Rest geht jetzt deutlich vorsichtiger ans Werk – ein Zeichen für die schon angesprochene gute bis sehr gute, stets auf eure Aktionen reagierende KI.
Ur-Instinkte
Ab einem bestimmten Punkt in der Geschichte erhaltet ihr nach und nach die so genannten "Wilden Fähigkeiten", die im Englischen mit "Primal Abilities" besser kategorisiert werden.
Doch streiten wir uns nicht über die Lokalisation, die im Großen und Ganzen sehr gut gelungen ist – Fakt ist, dass mit diesen Fähigkeiten eine vollkommen neue Wendung
ins Spiel kommt.
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Auch das Heranschleichen an Gegner sorgt stets für Spannung und einen Adrenalinschub! |
Bereits mit dem ersten "Wilden Angriff" scheint sich das Blatt zu euren Gunsten zu wenden: Eure Nahkampfattacke wird so mächtig, dass die Gegner ihr gleich reihenweise zum Opfer fallen – zumal ihr gleichzeitig auch eure Gesundheitspunkte automatisch regeneriert. Doch wo anfänglich noch der Eindruck des übermächtigen Helden aufkommt, wird schnell klar, dass sich die Entwickler dieses Problems bewusst waren. Es gibt zahlreiche Elemente, die für ein ausgewogenes Balancing und damit für ein weiterhin spannendes und forderndes Spielerlebnis sorgen:
Denn nicht nur, dass schon bald sehr starke Gegner eure neu erworbenen Fähigkeiten auf die Probe stellen werden – auch der Adrenalinspiegel, der quasi als Treibstoff für eure Wildheit dient, muss im Auge behalten werden, da die Attacken z.B. massiv von der nicht üppigen Leiste zehren.
Mit den anderen Fähigkeiten "Wilder Sinn" (Jacks Sehvermögen wird bis zu dem Punkt verbessert, dass er die Wärme anderer Organismen wahrnehmen kann) und "Wildes Tempo" (extreme Geschwindigkeit und enorme Sprungfähigkeit) ist die Adrenalinabnahme zwar nicht so stark wie mit den Raubtierangriffen, aber dennoch spürbar.
Aufladen könnt ihr euer Adrenalin unterschiedlich: Kalorienreiche Adrenalin-Einheiten liegen z.B. wie Healthpacks in der Gegend herum. Und dass Jacks Adrenalin-Spiegel regeneriert, wenn er in Deckung geht und nichts macht, ist ebenso logisch wie zwangsläufig. Doch auch wenn er verwundet wird und Schmerzen spürt, steigt das Hormon an. Aber nichts kann das durch den Körper pumpende Adrenalin besser beschleunigen als die Jagd: Schafft ihr es, euch unbemerkt an einen Gegner heran zu schleichen und auf einen Kill vorzubereiten, schießt das Adrenalin durchs Dach.