Im Test: Das verdrehte Ende der Welt
Es war immer wieder...
...erstaunlich, wie stark dieser monumentale Fantasystil wirken kann. Da habe ich bereits hunderte Stunden in Dark Souls 3 verbracht, aber ich stehe da mit meinem Ritter und drehe die Kamera ganz langsam, damit ich diese melancholische Stimmung aufsaugen und jeden Winkel betrachten kann. Mit dabei ist natürlich meine Wehmut, dass diese abenteuerliche Reise bald ein Ende findet. Aber viel wichtiger ist: From Software demonstriert in dieser zweiten Erweiterung nochmal seine ganze ästhetische Klasse, indem es eine verwunschene Welt in skurriler Architektur
Hier wird nicht wie in der ersten Erweiterung hauptsächlich zitiert, sondern vor allem künstlerisch kreiert. Und das ist dem Anlass dieses Finales angemessen: Diesmal geht es ja nicht einfach um ein neues Gebiet für Schatzjäger, sondern erzählerisch um das Herz der verfluchten Welt, um die dunkle Seele selbst. Man taucht ab in eine in sich verdrehte Landschaft, die mit steilen Abgründen, skurrilen Bäumen und windschiefen Türmen aussieht, als hätte sie ein Riese voller Wut entwurzelt - besser hätte man das aus den Fugen geratene Gleichgewicht nicht visualisieren können. Und man bekommt beim Blick in die Ferne mit all ihren Tiefen eine Ahnung, dass etwas sehr Bedeutsames dort unten schlummert, dass mit jedem Meter ein Kreis geschlossen und vielleicht ein zeitloser Fluch gebrochen wird.
Fallen, ausweichen, kämpfen
Aber diesen gefährlichen Weg sollte man nur beschreiten, wenn man Dark Souls 3 oder die erste Erweiterung Ashes of Ariandel gemeistert hat, denn nicht ohne Grunde empfehlen die Japaner einen Level von 125: Man wird nicht nur ständig aus der Distanz mit Pfeilen oder Magie beharkt und mit starken, meist komplett neuen Gegnern konfrontiert, sondern muss viel öfter Deckung suchen, darf dort aber nicht zu lange verharren, sondern schnell die Unterstützer erledigen oder einfach mal an Monster vorbei spurten. Hier kann man nicht gemütlich spazieren, hier muss man ständig auf der Hut sein - manchmal vermisst man etwas mehr ruhige Passagen oder sogar Rätsel, um diese wunderbare Kulisse zu erkunden.
Diese Kombination aus vertikalen Erkundungsreizen sowie dynamischen Gefechten, die das statische Verschanzen
Und man wird nicht nur mit reichlich Beute, sondern auch Hintergründen und Erklärungen entschädigt. Von Beginn an kann man Titanite sammeln, hinzu kommen zwölf Waffen und Schilde, neun Rüstungen (darunter das verdammt cool designte Set für Drachentöter), fünf Ringe und ein Zauber. Es gibt aber auch einige Geheimnisse und vor allem am Ende dieser Welt gestrandete Charaktere, die
Schade ist, dass man zwar von Schnee bedeckten Gipfeln bis hin zu weiten Sümpfen einiges in etwa einem halben Dutzend Gebieten entdecken kann, aber dass die namengebende Stadt selbst trotz einiger pompöser Wehrgänge, Tempel und Gassen sowie ihrer überraschend lebendigen Blüte relativ klein ausgefallen ist. Und das, obwohl man sich gerne in ihren labyrinthischen Gassen verlieren würde. Wer die Story beendet hat, kann sich natürlich in den erweiterten Arenen gegen andere menschliche Kontrahenten inklusive dem neuen Matchmaking über Passwort austoben - so findet man besser das Gefecht mit seinem Kumpel.
Fazit
Mit der letzten Erweiterung zu Dark Souls 3 schließt sich ein Kreis - für From Software, für die Fans und auch für diese markante Fantasywelt. Wer die bisherigen Abenteuer genossen hat, wird in "The Ringed City" ein mehr als würdiges Finale erleben. Man wird über knapp fünf Stunden nochmal erzählerisch sowie von starken Charakteren überrascht, von interessanten Bossen gefordert und von spektakulärer Architektur in eine einzigartig verwunschene Kulisse gelockt. Man taucht ab in eine in sich verdrehte Landschaft, die mit steilen Abgründen, skurrilen Bäumen und windschiefen Türmen aussieht, als hätte sie ein Riese voller Wut entwurzelt - besser hätte man das aus den Fugen geratene Gleichgewicht nicht visualisieren können. Selbst wenn die ganz große Euphorie angesichts der Kürze, der recht kleinen Stadt, der forcierten Hektik und vielleicht auch aufgrund der Wehmut ausbleibt, ist diese zweite eindeutig die beste Erweiterung - qualitativ auf einer Stufe mit dem sehr guten "The Old Hunters" für Bloodborne. Ich habe diese letzten Streifzüge mit Schild, Schwert und Flamme in vollen Zügen genossen, zumal man seine Bewegungs- und Kampftaktik selbst als Veteran neu ausrichten muss. Keine Spielereihe der letzten zehn Jahre hat andere Entwickler, das Spieldesign im Allgemeinen und vor allem die Ästhetik der Fantasy so stark geprägt wie diese großartige Saga. Mir hat sie seit Demon's Souls hunderte faszinierende Stunden geschenkt. Danke dafür, Hidetaka Miyazaki.
Wertung: sehr gut
Zum Kommentar: Danke, From Software, für Drache und Schwert!
Wertung
PlayStation4
Diese zweite ist auch eindeutig die beste Erweiterung. Ich habe diese letzten Streifzüge mit Schild, Schwert und Flamme in vollen Zügen genossen.
XboxOne
Diese zweite ist auch eindeutig die beste Erweiterung. Ich habe diese letzten Streifzüge mit Schild, Schwert und Flamme in vollen Zügen genossen.
PC
Diese zweite ist auch eindeutig die beste Erweiterung. Ich habe diese letzten Streifzüge mit Schild, Schwert und Flamme in vollen Zügen genossen.
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